Völkerball liefern in Thüste ab

1500 Besucher sorgen bei Open Air für historischen Moment

Thüste (gök). „Von diesem Konzert werde ich noch meinen Enkeln erzählen“, befand eine Besucherin, die extra aus Alfeld nach Thüste gekommen war und restlos begeistert war. Der Kulturförderverein am Ith hatte die Rammstein-Tribute-Band Völkerball nach Thüste auf den Sportplatz gebracht, wo sonst fast nur Sportveranstaltungen stattfinden. Rund 1500 Besucher sorgten für das vermutlich größte Open Air, was jemals in der Region stattgefunden hat. Mit viel Herzblut hatte das Orga-Team das Konzert über zwei Jahre vorbereitet und dabei an fast alles gedacht.

Im Vorfeld gab es auch einige wenige Stimmen, die den Auftritt einer Rammstein-Tribute-Band aufgrund der öffentlichen Diskussionen im vergangenen Jahr kritisch sahen. Doch das begeisterte Publikum wischte diese Bedenken zur Seite, zumal Völkerball zur Freude vieler Anwesender auch ein Zeichen gegen Faschismus oder Extremismus setzte und sich klar im Konzert positionierte. Wer auf der zurückliegenden Tour von Rammstein keine Karten bekam, hatte in Thüste Chancen auf eine nicht weniger spektakuläre Show. Sänger René Anlauff hatte ähnlich wie Vorbild Till Lindemann das Publikum voll im Griff und war nicht nur mit Mimik und Gestik, sondern auch mit der Stimme sehr nah am Original. Wie bei den Rammstein-Konzerten hatte er es mit seiner Feuerkanone gerade auf Keyboarder Andreas Schanowski – bei Rammstein „Flake Lorenz“ – abgesehen, der zur Belohnung aber mit dem Schlauboot von den Fans auch auf Händen getragen wurde. Mit Hits wie „Haifisch“, „Du hast“, „Ich will“, „Deutschland“, „Du riechst so gut“, „Engel“ oder „Sonne“ brachte Völkerball die Stimmung schnell auf den Siedepunkt.

Das Orga-Team hatte mit dem Ziel der „schwarzen Null“ keine Kosten und Mühen gescheut und mit einer professionellen sieben Meter hohen Groß-Bühne sowie hervorragendem Sound nicht nur das Publikum, sondern auch die Band begeistert. Völkerball treten sonst nur in großen Städten wie Gelsenkirchen, Hamburg, Hameln oder Hannover auf, doch der Auftritt auf dem „Dorf“ in Thüste hinterließ auch bei der Band Spuren. Am Ende des Konzertes begeistert Anlauff das Publikum mit der Idee, nächstes Mal wegen dem Aufwand für zwei Konzerte nach Thüste zu kommen. Frank Batke war als Vorsitzender des Kulturfördervereins noch während des Konzertes ganz geflasht vom Erfolg und war einer Wiederholung auch aufgeschlossen, die viele Besucher schon in Gesprächen forderten. Nicht möglich wäre dieser Erfolg aber ohne den großen ehrenamtlichen Einsatz gewesen, den viele Unterstützer aus der Region leisteten. Mitglieder von der Feuerwehr Wallensen oder dem Sportverein WTW besetzten etwa Bierwagen, Cocktail- oder Grillstand, wo es nur punktuell zu Schwierigkeiten aufgrund des großen Andrangs kam. „Die meisten hatten aber Verständnis, da wir auch alles Mögliche gemacht haben“, bekannte einer der über 50 Helfer. Sogar das Team vom nahen Campingplatz am Humboldtsee unterstützte kurzfristig, als ein Engpass bei Wechselgeld oder Faßbier vorhanden war. Aus Salzhemmendorf übernahm die Feuerwehr die Brandwache und sorgten zusammen mit Security und Rettungsdienst auch für Sicherheit. Ein Heimspiel hatte auch Lemke Pyrohandel aus Coppenbrügge, die schon lange Völkerball auf Tour begleiten. Die Pyrotechniker spendierten bei ihrem Heimspiel daher auch eine gehörige Portion Extra-Pyro, die den Himmel über Thüste noch stärker erleuchteten.

„Das war ein absolut geiler Abend mit sensationeller Show“, war etwa Thomas Töpert aus Coppengrave begeistert, der mit vielen Freunden vor Ort war. Besonders begeistert waren die Zuschauer, dass die Band nicht nur musikalisch, sondern auch mit Spezialeffekten wie dem großen brennenden Kinderwagen, der Konfettikanone oder dem Engelskostüm so nah am Original war und in Thüste einen unvergesslichen Abend generierte. „Chapeau an alle Beteiligten, die in meinem Heimatort Thüste so etwas auf die Beine gestellt haben“, war auch der Hamelner Daniel Meseke begeistert von dem großen Engagement.

Foto7547: Thüste hat durch das Konzert seine Einwohner mal kurz verdreifacht

Foto7557: René Anlauff bot mit Völkerball in Thüste eine unvergessliche Show

Foto7588+7628: Keyboarder Andreas Schanowski genoss die Schlauchbootfahrt auf den Zuschauern

Foto7635: Auch die riesige Bühne begeisterte die Zuschauer

Foto7682: Die Zuschauer gingen begeistert mit

Foto7687+7725+7729+7734: Wie bei den Vorbildern gab es auch viele Pyro-Effekte

Weitere Fotos von Tobias Kramer:

DCIM100MEDIADJI_0344.JPG

d_cinlike

d_cinlike

d_cinlike

d_cinlike