Osterwalder wollen auch Geschwindigkeitsbeschränkung
Unterschriftenliste bei Ratssitzung übergeben
Osterwald. Lärmbelästigung und Unfallgefahren sind Anlass zur Diskussion in vielen Orten. Osterwald in der Gemeinde Flecken Salzhemmendorf ist über die Jahrzehnte deutlich gewachsen, die gelbe Ortstafel steht allerding immer noch dort, wo man sie vor langer Zeit platziert hat. Das führt dazu, dass man heute auf den 750 Metern zwischen Bebauungsbeginn und Ortstafel auf der Kreisstraße 5 wie auf einer Überlandstrecke Tempo 70 fahren darf, obwohl beidseits der Straße Menschen wohnen. „Dass die tatsächlichen Geschwindigkeiten auch immer wieder darüber liegen, gehört heute bei so manchem Verkehrsteilnehmer leider zum Volkssport“, so Andreas Hartnack.
Neben der Lärmbelastung für die Anwohner bestehen für Hartnack erhebliche weitere Risiken. Für die Anwohner ist der Verkehr auf der Kreisstraße K5 insbesondere aus den Straßen „Unter den Eichen” und „Am Anhalt” nur schwer einsehbar, was zu erheblichen Unfallgefahren führt. Das Tempo bietet auch ein enormes Gefahrenpotential für die vielfach zugezogenen ein- und aussteigenden Kinder und Jugendlichen, aus den Siedlungen „Am Rischkamp” und „Auf der Glashütte” im benannten Bereich, die die Bushaltestellen für ihren Schulweg nutzen müssen. Der Bus wird hier beim Ein- und Aussteigen, auch bereits beim Einscheren, regelmäßig mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit überholt, obwohl die Kurve und der entsprechende Gegenverkehr kaum einsehbar sind.
Weitere Gefährdungen sollten aus Sicht von Hartnack dringend berücksichtigt werden:
- An der Ecke Einmündung zur Siedlung „Auf der Glashütte“/“Kinderspielplatz Glashütte“ kommt es regelmäßig zu Unfällen, die insbesondere die spielenden Kinder auf der direkt angrenzenden Spielfläche durch unkontrolliert auslaufende Fahrzeuge oder Trümmerteile gefährden können (glücklicherweise bisher überwiegend Blechschäden, die ohne polizeiliche Registrierung geregelt werden).
- Vor dem Waldeingang fehlt es an einer sicheren Querung für Wanderer und Radfahrer, denn entlang der Strecke von der Bundesstraße 1 in Oldendorf bis nach Osterwald gibt es keinen Radweg mehr, sondern nur noch den ehemaligen Radweg. Dieser endet jedoch an der südlichen Einmündung der Straße „Unter den Eichen”. Es besteht eine erhebliche Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer in diesem Bereich, die ohne ausreichende Einsicht die Straße überqueren müssen, um ihren Weg fortzusetzen.
- Vermehrter Wildwechsel in der Anhaltkurve, der sich regelmäßig durch überfahrene Tiere (Haus- und Wildtiere) zeigt.
- Einfahrt mit erhöhter Geschwindigkeit an der Ortstafel; hier ist wiederum ein Schulweg zur Haltestelle „Osterwald Mitte” zu finden, ein Gehweg fehlt an dieser Stelle jedoch gänzlich.
- Insbesondere zu den Spielzeiten der Osterwalder Freilichtbühne nimmt das Verkehrsaufkommen durch An- und Abfahrt der Zuschauenden zu, was zu enormen Lärmbelästigungen der direkten Anwohner an der K5 führt.
- Regelmäßiger Lieferverkehr mit Klein- und Großtransportern oder LKW hat enorm zugenommen und führt sowohl zu einer Gefährdung bei der Straßenquerung als auch zu einer signifikanten Lärmbelästigung.
- Der Straßenbelag die gesamte K5 entlang hat in den vergangenen Jahren massiv gelitten, sodass dies allein zu enormer zusätzlicher Lärmbelästigung führt.
Nun hatte die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und FDP im Gemeinderat anlässlich der Ratssitzung am letzten Donnerstag beantragt, Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeiten zu erörtern und mittels einer Resolution die zuständigen Stellen zum Handeln aufzufordern. In dem Antrag vom 1. August 2024 waren jedoch nur die Landesstraßen bei Eggersen, von Walllensen nach Fölziehausen sowie die Bundesstraße 1 genannt. Die Anwohner in Osterwald nahmen dies zum Anlass, ihre Sorgen nochmals in einer Anregung an den Gemeinderat zusammenzufassen. Diese wurde von 81 Einwohnern unterzeichnet. Dass zwischenzeitlich der Katalog der Gefahrenstellen erweitert wurde und somit die K5 in die Betrachtung der Politik Einzug gehalten hatte, erfuhren sie erst während der Ratssitzung.
Nichtsdestotrotz trugen einige Bürger ihr Anliegen den Ratsleuten vor und waren umso erfreuter, dass der Gemeinderat einstimmig dafür votiert hat, neben vielen anderen Stellen im Gemeindegebiet auch für die K5 eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit zu fordern. Im Anschluss an die Sitzung konnte sie dann mit Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening ins Gespräch kommen und ihre Bürgeranregung nebst Unterschriften übergeben.
„Nun muss abgewartet werden, wie sich die zuständigen Stellen in Hameln zu dem eindeutigen Votum der Gemeindepolitik und den Sorgen der Menschen verhalten. Werden die Menschen in den Fokus gerückt, oder gilt weiter das Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“, fragt sich Hartnack abschließend.
Foto: Danica Rohleder, Marcus Hanke und Ann-Kathrin Müller übergeben Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening 81 Unterschriften für eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der K5.
Quelle: Andreas Hartnack