“FAP” zum Hotspot entwickelt
Weiterentwicklung in Rott geplant
Rott (gök). Nach dem Satz „Halt mal mein Bier“ ist schon viel Blödsinn entstanden. Auch das „FAP“ in Rott war zunächst eine Schnapsidee unter Freunden. Doch der Umbau eines Transformatorenhäuschens zu einer kleinen Dorfkneipe wurde 2022 vor zwei Jahren innerhalb von rund 500 Arbeitsstunden durch sechs Freunde mit Ehrgeiz und viel Leidenschaft umgesetzt und sorgt mittlerweile in der ganzen Region für Begeisterung.
Mit 7,50 Meter ist das „FAP“ – nach Idee der Freunde steht das für „Feier-Abend-Pils“ – die höchste kleinste Kneipe von Deutschland. Die kleinste Kneipe Deutschlands steht mit 4,5 Quadratmetern Grundfläche in Varel an der Nordsee, doch in Rott haben die Freunde 4,56 Quadratmeter gemessen. Aufgrund der Turmform ist es dann aber halt die höchste kleinste Kneipe von Deutschland.
Nach wie vor wird das FAP aber nur ehrenamtlich betrieben. In den schönen Sommermonaten Juli und August hat das FAP regelmäßig sonntags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, wobei sich die sechs Freunde abwechseln. Über einen Online-Kalender organisieren sich die Freunde, so dass immer mindestens einer vor Ort ist. „Einer von uns hat immer Zeit. Ich etwa konnte dieses Jahr die ersten fünf Wochen nicht, war jetzt aber zweimal hintereinander hier“, erklärt Oliver Gusek im Gespräch. Die Freunde lieben am FAP vor allem das Gespräch mit ihren Gästen, die meistens sofort Begeisterung für das Projekt zeigen. Nach wie vor ist es kein Ziel, mit dem FAP Gewinn zu machen. „Wir wollen natürlich nichts beilegen, doch die Spenden für die Getränke decken bisher die Kosten“, so Gusek weiter.
Im Juli und August war an jedem geöffneten Sonntag am FAP etwas los. „Es war immer wer zum Schnacken da, so dass man hier nie alleine gestanden hat“, erklärt auch Mark Hollstein, der in Wurfweite des FAP wohnt. Wenn nicht jemand aus dem Freundeskreis vor Ort war, kamen Radfahrer, Wanderer oder Motorradfahrer nach Rott, die sonst kaum den Weg in den Ort finden. Auf Nachfrage wurde das FAP aber auch außerhalb der eigentlichen Öffnungszeiten für Junggesellenabschiede, Geburtstage oder sonstige Treffen unter Freunden und Kollegen geöffnet. Nach Voranmeldung war jetzt auch die Altersgruppe der Thüster Feuerwehr vor Ort, die unter Leitung von Harald Bock immer wieder besondere Orte besucht. Gemeinsam wurde ein gemütlicher Frühschoppen begangen, wo Oliver Gusek, Mark Hollstein und Florian Reimers auch Rede und Antwort zum Projekt standen. Für alle Fälle hängt aber auch eine Handynummer im Aushangkasten, so dass im Bedarfsfall jemand für das FAP zu erreichen ist.
Durch die Aufteilung auf alle sechs Freunde ist die Belastung für niemanden zu groß und alle begeistern sich auch nach zwei Jahren immer noch für das Projekt. Ganz im Gegenteil, nach Gelegenheit soll es sogar noch ausgebaut werden. Zuletzt wurde schon ein gläsernes Vordach angebaut, damit man auch bei Regen zumindest zu zweit mal draußen stehen kann. Nach Möglichkeit möchten die Freunde direkt im Umfeld noch eine Terrasse bauen, wo man auch mal einen Pavillon mit Bierzeltgarnitur aufbauen kann. Konkret ist aber schon die Planung für einen Kondomautomaten. Dafür wurde schon Kontakt mit einem Restaurator aufgenommen, der die Geräte vertreibt. Der Automat soll im FAP dann ein neuer Blickfang werden. „Erst fanden wir die Idee von Mark etwas kurios, doch mittlerweile haben wir uns alle dafür begeistert“, so Gusek ehrlich.
„Wir haben auch schon darüber gesprochen, die Öffnungszeiten vom FAP in die Länge zu ziehen im Sommer, doch das ist noch nicht endgültig geklärt“, erläutert Florian Reimers noch weitere Pläne. Beim Umgang mit den Gästen gehen die Freunde auch auf die verschiedenen Wünsche ein. Manche möchten laut Gusek den Weg zum FAP erzählt bekommen und manche wollen einfach unter sich sein, was man dann auch zulässt. Nutzbar ist das FAP aufgrund einer Elektroheizung auch im Winter. Seitdem eine Klappe zum oberen Stockwerk eingebaut wurde, bekommt man den unteren Raum auch im kalten Winter schnell warm. Eine schöne Ergänzung ist mittlerweile der Fischbrötchenverkauf in Rott am Wochenende, was viele Gäste bei ihrem Besuch verbinden. „Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn andere Menschen sich auch für das FAP begeistern und uns hier in Rott besuchen“, sind sich die Freunde einig.
Foto6291: Die Altersabteilung der Feuerwehr Thüste hatte im FAP ihren Spaß
Foto6296+6298: Mark Hollstein, Oliver Gusek und Florian Reimers freuen sich, dass das FAP sehr gut angenommen wird
Foto6392: Das FAP in Rott ist mittlerweile ein richtiger Anziehungspunkt