Dublin – eine Stadt gemacht für einen Städtetrip und den Genuss

Salzhemmendorf/Dublin (agö). Dublin als ein Reiseziel zu wählen, viel erstaunlich leicht. An einen Ort zu reisen, an dem hauptsächlich die Sprache Englisch gesprochen wird, ist für Städtetouren besonders angenehm. Nachdem ich, in Bezug auf Europa, bereits in der größten englischsprachigen Stadt London war, viel die Wahl auf Dublin sehr schnell.

Nur gute zwei Flugstunden von Hamburg aus und man ist schon an seinem Ziel angelangt. Doch die Reisevorbereitungen starten schon während man sich noch zuhause befindet. In der Innenstadt von Dublin kommt man am besten mit dem Bus und der Stadtbahn von A nach B. Tickets für die Straßenbahn kann man an jeder Station an einem Automaten auch mit Kreditkarte kaufen. Im Bus gestaltet sich das Ganze jedoch schon schwieriger. Möchte man ein Einzelticket für eine bestimmte Strecke erwerben, dann muss man dem Busfahrer das Geld für das Ticket passend geben. Ein Geldwechsel in den Bussen ist so nicht möglich, daher gestaltet sich diese Angelegenheit ein wenig schwieriger. Es empfiehlt sich daher sich die Leap Card zu holen. Entweder man kauft sich diese vor Ort in den im Internet angegebenen Shops oder man kann Sie sich direkt nach Deutschland noch vor Start des Urlaubs bestellen. Meine Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt die Karte bereits im Voraus zu kaufen, da die Geräte bei unserer Ankunft überall defekt waren und wir daher eine andere Lösung finden mussten.

Darüber hinaus haben wir uns auch einen Go City Dublin Pass geholt. Dabei gibt es mehrere Preisstufen. Wir haben drei Aktionen gewählt und daher 69 Euro pro Person gezahlt, was sich definitiv ausgezahlt hat. Wenn man Glück hat, dann kann man etwa die Frühlingsaktion mitnehmen und spart so nochmal etwas bei den Aktivitäten, die man plant. Da wir nur für einen kurzen Zeitraum in Dublin waren, habe ich die Tage durchgeplant, damit man so viele Erlebnisse mitnehmen kann wie möglich.

Unsere Anreise erfolgt am Sonntag früh über die Hauptbahnhöfe in Hannover und Hamburg zum Flughafen nach Hamburg, worüber man an sich ein Buch schreiben könnte. Nachdem wir mit Verspätung gegen 14 Uhr in Dublin angekommen sind, ging es direkt zu den Bushaltestellen. Mit dem Aircoach-Bus kommt man vom Flughafen am besten in die Stadt. Mit der Linie 700 kann man vom Flughafen bis zur O´Connell Street fahren und man kommt direkt vor unserem Hotel das „Holiday Inn Express Dublin“. Die Bustickets kann man entweder online oder direkt an der Station am Flughafen kaufen.

Das Einchecken ging problemlos und unser Zimmer war groß, sauber und ordentlich. Danach haben wir uns direkt auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Da wir bereits den ganzen Tag unterwegs waren, sollte der erste Stopp ein Restaurant sein. Da wir etwas typisches für die Region essen wollten, habe ich mich bereits im Vorhinein darüber informiert, wo man das beste Sunday Roast essen kann. Nach Abwägung von Öffnungszeiten und Angeboten haben ich bereits noch in Deutschland eine Reservierung für „The Legal Eagle“ vorgenommen. Als wir durch die Tür gingen, wurden wir bereits freudig erwartet und zu unserem Tisch geführt.

Das Sunday Roast bestand aus ein paar dünnen Stücken Black Angus Roastbeef, in Entenfett gebackene Kartoffeln, Grünes Kohlgemüse, mit Honig glasierte Karotten und Pastinake, Rüben und Karotten-Püree, Füllung, Yorkshire Pudding und Bratensoße. Dazu gab es einen Cherry-Blossom-Cocktail mit Amaretto, Kirschsaft, Zitronensaft und Aquafaba. Das Essen war fantastisch, die Bedienung sehr freundlich und das Ambiente ansprechend. Nachdem wir voll und glücklich waren, hat uns einer der Kellner noch einige seiner persönlichen Geheimtipps für Dublin gegeben.

Per Verdauungsspaziergang ging es dann zum „Brazen Head“, das älteste Pub in ganz Irland, was bereits seit 1198 existiert. Da es jedoch sehr voll war, entschieden wir uns dafür, nach einer kurzen Besichtigung weiter zu gehen.

Der nächste Stopp war durchaus schwierig zu finden. In einer kleinen verwinkelten Hinterhof-Gasse befindet sich die sogenannte „Love-Lane“. Dabei handelt es sich um eine künstlerisch gestaltete Straße mit selbstgemalten Bildern, bunten Fliesen und Sprüchen, die sich auf die Liebe beziehen. Definitiv einen Abstecher wert und dadurch, dass das Ganze so versteckt ist, waren wir auch die einzigen dort, sodass wir uns vieles durchlesen konnten und man das Erlebnis richtig genießen konnte.

Um den ersten Abend in Dublin gebührend zu beenden, haben wir uns ins Temple Bar Viertel vorgewagt. Das berühmteste Pub ist dort wohl die Temple Bar. Durch diese Bekanntheit war die Bar auch entsprechend voll, daher haben wir nur kurz einen Stopp für Bilder eingelegt und sind weiter. Empfehlenswert ist dabei das Bad Bobs. Exzellente Live Musik ala Amy Winehouse, Cindy Lauper und Kings of Leon gepaart mit super Getränken (z.B. einem Rasberry Mojito) und überwältigender Dekoration vermitteln einem einen unvergleichbaren Charme.

Nach einem langen Anreisetag und schon einigen Erlebnissen ging es zurück ins Hotel.

Der nächste Morgen startete mit einem typisch englischen Frühstück mit Baked Beans, Toast und Rührei.

Um das Dasein als Touri noch zu unterstreichen, nutzten wir am Montag und Dienstag den Hop-on-Hop-off-Bus. Dafür gab es in Dublin drei verschiedene Anbieter, wir wählten den Big Bus, da dieser auch in dem Go City Dublin Pass enthalten war. Über den Pass erhält man ein 2 Tages Ticket im Wert von 40 Euro. Besonders praktisch an dieser Route war, dass der erste Stopp nur etwa 100 Meter von unserem Hotel entfernt lag.

Wir haben den Bus direkt an Stopp 2 wieder verlassen, da sich dort das Trinity College befand. Dabei handelt es sich grundsätzlich um eine Universität, die jedoch architektonisch einiges zu bieten hat. Der Besuch an sich ist kostenlos. Die Führungen, die dort angeboten werden, haben wir nicht in Anspruch genommen. Wir sind stattdessen eigenständig über den Campus spaziert, was völlig ausreichend war.

Auf dem Gelände befindet sich darüber hinaus auch das Highlight für jeden Harry Potter Fan. Dabei handelt es sich um die Book of Kells Ausstellung. Ticket sollte man Online für einen bestimmten Zeit-Slot kaufen, dies funktioniert mit Kreditkarte und kostet 25 Euro pro Person. Zunächst werden einzelne Details aus dem Book of Kells in mehreren Räumen genauer beleuchtet. Bei dem Buch handelt es sich um ein sehr altes Buch, welches unglaubliche Gestaltungen enthält und dessen Ursprung strittig ist. In einem gesonderten Raum kann man das Buch aus dem Jahr 800 begutachten. Danach gehts weiter in eine riesige meterhohe Bibliothek, die aussieht wie eine Filmkulisse aus einem Harry Potter Film. Es werden Büsten von berühmten Persönlichkeiten der Literatur und Wissenschaft ausgestellt und zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, gab es eine Weltkugel-Installation, die riesig vor einem schwebte. Sowohl für mich als auch meine Begleitung ein atemberaubendes Spektakel.

Mit dem Big Bus ging es dann weiter zu Stopp 10 und dem Dublin Castle oder besser gesagt, da sollte es hingehen. Eigentlich wollten wir uns das Schloss und die Dubh Linn Gardens anschauen. Das hätte 8 Euro gekostet oder wäre im Dublin Pass mitbeinhaltet gewesen. Durch das Europa-Leaque-Finale und die anschließende Party dort, war das Schloss jedoch bereits gesperrt und eine Besichtigung nicht möglich. Das hat uns doch geärgert. Allerdings war auch ein Spaziergang entlang der Mauern ganz nett.

An Stopp 12 befindet sich die St. Patricks Cathedral. Der Eintritt kostet regulär 20 Euro, hier nutzten wir jedoch unseren Pass. Inkludiert war eine Audioführung auf deutsch mit selbstbestimmtem Tempo. Ich habe selten derart interessante Fakten gehört, es wurden auch Funfacts zu bestimmten Artefakten erläutert, die das Ganze etwas aufgelockert habe und somit auch für jüngeres Publikum zugänglich machen. Darüber hinaus waren die Buntglasfenster ein absolutes Highlight, alleine damit hätte man sich stundenlang beschäftigen können. So verbrachten wir gut anderthalb Stunden in der Kathedrale.

Bei einer Pause in dem anliegenden St. Patricks Park genossen wir ein Eis und einen Kaffee, die man dort auch zu einem guten Preis erwerben konnte. Gerade bei schönem Wetter lohnt es sich, sich etwas länger in dem Park aufzuhalten.

Auf der restlichen Fahrt mit dem Big Bus genossen wir die deutsche Audioführung und ließen die Stadt auf uns wirken. Am vorletzten Stopp sind wir ausgestiegen und haben uns auf den Weg zum White Rabbit gemacht. Auf dem Weg dorthin konnte man durch die kleinen Gassen einen ganz anderen Blick auf die Stadt entwickeln. Das White Rabbit ist eigentlich ein Asia-Shop, aber im Hinterzimmer befand sich ein kleines Restaurant, indem wir einen Nachmittags-Snack zu uns nahmen. Gegessen haben wir einen koreanischen Corndog, der wirklich gut war. Nachdem wir im Shop noch Mitbringsel für zuhause gekauft haben, ging es schon zurück zum Hotel, um sich kurz auszuruhen und für den Abend frisch zu machen.

Ein wenig später spazierten wir erneut in die Innenstadt. Für diesen Abend hatten wir eine Reservierung im Red Torch Ginger. Als Vorspeise aßen wir Duck Rolls, Frühlingsrollen mit Ente, die wirklich sehr gut waren. Zur Hauptspeise gab es dann für uns beide Pad Thai mit Garnelen, auch das war fantastisch und daher eine absolute Empfehlung für thailändisches Essen. Nachdem wir gut gestärkt waren, haben wir uns auf den Weg zu dem absoluten Highlight der Pubs gemacht.

Wir hatten eine Reservierung im The Blind Pig. Dabei handelt es sich um eine Speakeasy, also eine Art Flüsterkneipe, die ihren Ursprung in der Prohibition hatten. Die Bar befindet sich im Keller eines Restaurants und die Tür öffnet sich nur, indem man eine Metallschwein an der Wand nach oben drückt. Dort haben nicht nur die Barkeeper und der Live-Musiker eine gute Show abgeliefert, sondern auch die Cocktails. Eine absolute Empfehlung ist hier der Martini Francais, der wirklich unglaublich war.

Nach dem ein oder anderen guten Drink haben wir uns auf den Weg zurück ins Hotel gemacht. Auf dem Weg dorthin kamen wir an dem Portal nach New York vorbei. Auch dabei handelt es sich um eine temporäre Kunstinstallation. Es ist sowohl in New York als auch in Dublin ein runder Fernseher aufgestellt worden. Für mehrere Stunden am Tag überträgt jeweils eine Kamera die Personen vor dem Portal auf den anderen Fernseher und so können sich die Leute z.B. zuwinken. Das haben wir einige Minuten verfolgt, da es wirklich interessant war, das Ganze zu verfolgen. Selbstverständlich handelte es sich bei den blankziehenden Jungs um Deutsche.

Der nächste Tag startete erneut mit dem englischen Frühstück und dem Big Bus. Dieses Mal ließen wir den Anfang der Audioführung und die Stadt am frühen Morgen auf uns wirken. Wir sind bei Stopp 15 ausgestiegen, der Guinness Factory. Der Besuch kostet grundsätzlich zwischen 20 und 32 Euro. Allerdings ist es dringend zu empfehlen eine Woche vor dem geplanten Besuch einen Zeit-Slot zu buchen, da der Andrang sehr hoch ist und bei unserer Ankunft um 10 wurden alle ohne Ticket bereits weggeschickt, da sie für den Tag ausgebucht waren. Auch hier haben wir den Go City Dublin Pass genutzt und das hat reibungslos funktioniert.

Wir haben unserem Busfahrer vertraut und sind direkt zum Start nach ganz oben zur Aussichtsplattform gefahren, haben uns einen Platz am Fenster gesucht und haben die Aussicht bei einem kostenlosen Guinness genossen. Als wir bereits eine Stunde dort saßen, kamen dann andere und es wurde schnell sehr voll, sodass keine Plätze mehr frei waren. Nach einiger Zeit haben wir uns dann die Ausstellung angeguckt. Diese ist unglaublich. Es ist eine Mischung aus Kunstinstallationen, Filmen, der Ausstellung von Exponaten und vielem weiteren. Jeder, der in Dublin ist, muss sich das Guinness Storehouse unbedingt anschauen. Noch heute bin ich davon begeistert. Zum Abschluss wurde selbstverständlich auch etwas Merch in der untersten Etage erworben.

Wir waren etwa gegen späten Mittag durch und so sind wir im dem Bus bis Stopp 7 gefahren und haben uns auf den Weg zur Umbrella-Straße gemacht, dort hängen unzählige Regenschirme in den Farben des Regenbogen über den Köpfen und werfen tolle Lichter auf den Boden. Als nächstes ging es dann in den Lego Store, in dem ich eine Lego Figur im Dublin Style designed habe, um sie als Mitbringsel verschenken zu können.

Der nächste Stopp war wohl der unkonventionellste und ich habe ihn zufällig auf TikTok entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Lidl. Das Besondere an dem Lidl ist jedoch, dass dieser auf Ruinen erbaut wurde und das geschickt in den Bau miteingegliedert wurde. Auf dem Boden im gesamten Laden befinden sich Glasplatten, durch welche man hindurchsehen kann. Darunter verbergen sich die Gemäuer der ehemaligen Gebäude. Das Ganze wirkt äußerst spektakulär sowie unwirklich und ist definitiv einen Besuch wert. Darüber hinaus finde ich es immer spannend einen Blick auf ausländische Supermärkte zu werfen. Der Lidl an sich bot jedoch keine sonderlich interessanten Produkte.

Einen kleinen Mittags-Snack haben wir im Little Dumping zu uns genommen. Ich entschied mich für Enten-Dumplings, die wirklich sehr gut waren. Gut gestärkt sind wir zum Bummeln in die George Street Arcade gegangen. Dabei handelt es sich um eine Art ältere Markthalle und war ein süßer Zwischenstopp.

Geplättet vom ereignisreichen Tag ging es zurück zum Hotel. Später am Abend haben wir uns noch einmal aufgerafft und sind in einen Dublin Store gegangen. Dort haben wir uns mit Oberteilen, Ohrringen, Socken und Magneten eingedeckt. Mit einem letzten Spaziergang ging es in die Stadt, um zu Abend zu essen. Für den letzten Abend habe ich das asiatische Restaurant Takara ausgewählt. Wir mussten zwar anstehen, da man nicht reservieren kann, aber das hat sich definitiv gelohnt. Bei dem Restaurant handelt es sich um einen der 100 besten Sushi-Restaurants Irlands und eines der 10 besten in Dublin und das kann ich definitiv so bestätigen. Wir haben uns für eine gemeinsame Rolle Sushi entschieden und jeder von uns hatte eine Schüssel Ramen. Das Essen war unter den Top 2 (zusammen mit dem Sunday Roast) während unseres Aufenthalts in Dublin und war fantastisch. Der Laden ist klein, hat aber ein schönes Flair und so einen schönen Abschluss für einen tollen Urlaub geboten.

Da wir am nächsten Morgen sehr früh raus mussten, ging es für uns zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg genossen wir noch ein letztes Mal den Charme der Innenstadt und ließen den Urlaub Revue passieren.

Bezahlbar mit Kreditkarte habe ich am Abend einen Air Coach Bus von dem Stopp der O´Connel Street zum Flughafen gebucht. Damit steht man für die gebuchte Uhrzeit auf der Liste vom Busfahrer und wird sicher sowie pünktlich abgeholt. Ein letzter Vorteil von Aer Lingus in Dublin ist die Möglichkeit, sein Gepäck jederzeit alleine abzugeben. So sind wir die Koffer direkt losgeworden und konnten direkt durch den Security-Check und uns im Duty-Free-Bereich umgucken.

Nach Busfahrten von Terminal zu Terminal am Flughafen, zig Gate-Wechsel, einem entspannten Flug, Zugausfall vom ICE nach Hannover und sagen wir interessanten S-Bahn Fahrten, kamen wir wieder zuhause an und der Trip war vorbei.

Insgesamt hat der Spaß etwa 1 200 Euro gekostet. Damit war der Städtetrip auf jeden Fall nicht billig. Allerdings lässt sich final festhalten, dass Dublin eine unglaublich schöne Stadt ist, die einiges zu bieten hat. Man hätte locker auch noch mehr Tage füllen können, jedoch war es auch so ausreichend. Was ich persönlich als sehr angenehm empfand, waren die Fakten, dass man überall Englisch sprechen kann und vor allem mit Euro zahlt. Ich kann Dublin als Reiseziel daher jedem ans Herz legen.

Auf noch viele weitere Städtetrips.