Wertvolle Tipps in der Gronauer Masch

Streuobstwiesenfest vom BUND kommt gut an

Gronau (gök). Die Streuobstwiese der BUND-Kreisgruppe Hildesheim in der Gronauer Masch in der Nachbarschaft zum Bootsclub ist für die Natur ein wichtiger Rückzugsraum, wo auch Rehwild oder bodenbrütende Vögel ihre Kinderstube haben. Daher ist dem BUND im Normalfall auch nicht daran gelegen, dass Spaziergänger dort umhergehen. Um aber einen Einblick zu gewähren, fand jetzt ein Streuobstwiesenfest in Gronau statt. Neben dem Streuobstwiesentag gibt es sonst nur wenige Gelegenheiten, wo man mal einen ähnlichen Einblick bekommt.

Seit 2017 hat der BUND dort die Streuobstwiese angelegt und jedes Jahr Bäume gepflanzt, so dass mittlerweile bereits 60 Bäume mit vorwiegend alten Apfelsorten dort in Ruhe wachsen. Die Pflanzungen wurden dort in Reihen auf der vier Hektar großen Wiese angelegt, um die Pflege des Gebietes auch einfacher zu machen. „Für die Artenvielfalt wurden aber auch zwei Linden gepflanzt“, erklärt der Kreisgruppenvorsitzende Matthias Köhler im Gespräch.

Durch Wildtierkameras ist gesichert, dass vor Ort auch Waschbären, Biber oder Vögel aktiv sind. Das Videomaterial dazu konnte vor Ort auch am Bildschirm angeguckt werden, da solche Beobachtungen live sehr unwahrscheinlich sind. Die Fläche gehört dem Landkreis, so dass der Bestand auch in Zukunft gesichert ist.

Die Besucher hatten dabei auch die Möglichkeit, den ein oder anderen Apfel zu probieren, wovon auch einige Gebrauch machten. Besonders interessant waren dabei auch alte heimische Äpfel wie die „Hildesheimer Saftrenette“, die sehr groß werden. Besonders interessant waren aber auch die Infos, die Organisator Stephan Thiele aus Gronau gab. Wenn etwa Äpfel reif sind, lösen sie sich beim Abknicken um 90 Grad ganz leicht. Genussreif sind sie dann meistens, wenn sie etwas weich werden. Sonst konnten sich die Besucher aber auch über extra aufgehängte Schilder zu den Sorten informieren.

Thiele nutzte aber auch die Gelegenheit zu einem kleinen Arbeitseinsatz mit Gronauer Helfern. Einige Obstbäume haben mit Spannungsrissen zu kämpfen, was sie für Krankheiten anfällig macht. Besonders im Winter entstehen oft Spannungsrisse auf der Rinde, die dann ganz typisch vertikal verlaufen. Mit einem biologischen Schutzanstrich soll nun verhindert werden, dass diese Risse in Gronau vermehrt auftreten, weshalb viele Freiwillige zum Pinsel griffen. Dabei wurde aber auch auf den Befall mit der Blausieblarve geachtet. In Gronau sind schon drei Bäume befallen, die durch eine Larve komplett absterben könnten. Thiele versucht nun durch großzügiges Wegschneiden und entfernen der bis zu zehn Zentimeter langen Larve die Bäume noch zu retten. Zukünftig sollen auch noch weitere Nistkästen aufgehangen werden, die in der Vergangenheit schon sehr gut angenommen wurden.

Besonders gut kam aber auch der Info-Stand an, den Köhler mit seinem Team aufgebaut hatte. Dort bekamen die Besucher nicht nur Infos zu der Streuobstwiese, sondern auch wertvolle Tipps etwa zur Gartengestaltung oder dem anlegen von Blühwiesen für noch mehr Artenvielfalt. Bei Kaffee und Kuchen wurde sich in der Masch dann noch kräftig ausgetauscht und die Sonne über der Gronauer Masch genossen.

 

Foto8620: Einige Besucher nutzten die Gelegenheit und probierten einige Äpfel

Foto8623: Stephan Thiele gab zu den Obstbäumen auch Erklärungen

Foto8630: Mit einem Schutzanstrich sollen solche Spannungsrisse zukünftig verhindert werden

Foto8632: Stephan Thiele zeigt, wie weit sich die Larve im Baum schon vorgearbeitet hat

Foto8634: Der Schutzanstrich wird vorbereitet

Foto8637: Mit QR-Codes werden die Obstbäume digital schnell erklärt

Foto8640+8647: Zahlreiche Helfer sorgten für einen Schutzanstrich bei den Bäumen

Foto8650: Auch Kinder fanden Beschäftigung beim Streuobstwiesenfest in Gronau

Foto8651: Am Info-Stand gab es auch eine Übersicht über die Streuobstwiese in Gronau

Foto8656: Am Laptop konnten auch nachtaktive Tiere beobachtet werden

Foto8657: Das Streuobstwiesenfest war gut besucht

Foto8658+8659: Die Streuobstwiese in der Gronauer Masch ist ein wichtiger Rückzugsort für die Tierwelt