Kommunikation steht im Vordergrund
Küllig zieht erstes Fazit nach 100 Tagen
Coppenbrügge (gök). Die ersten 100 Tage waren vor allem geprägt von Kommunikation. Am 23. Juni wurde Thomas Küllig in der Stichwahl in Coppenbrügge zum neuen Bürgermeister gewählt. Kurz danach nahm er die Wahl dann schon an und schritt direkt ans Werk. „Die Verabschiedung in meinem alten Job hat schneller geklappt als die Einstellung“, erzählt Külligaugenzwinkernd im Gespräch. Vor seiner neuen Berufung als Bürgermeister war der 48jährige in Hannover als Feuerwehrmann aktiv, wofür er zu Beginn auch ein Auswahlverfahren durchlief. In Hannover war das jetzt auch eine Premiere, dass ein Beamter für einen Posten als Hauptverwaltungsbeamter aus dem Dienst dort ausscheidet. Als Brandabschnittsleiter ist ernoch bis Ende des Jahres ehrenamtlich aktiv, wobei sein Nachfolger kürzlich schon gewählt wurde. „Ich bin sehr froh, dass ich das jetzt ordentlich übergeben konnte. Inder örtlichen Feuerwehr will ich als Feuerwehrmitglied aber aktiv bleiben und als einfache Einsatzkraft ohne Führungsverantwortung unterstützen. Das macht dann auch mal Spaß“, ist sich Küllig sicher.
Mit voller Kraft konzentriert er sich jetzt aber auf das Bürgermeisteramt in Coppenbrügge, wo er mit fast allen Verwaltungsmitarbeitern inklusive des Bauhofs schon Einzelgespräche geführt hat. „Von einer halben Stunde bis zu drei Stunden war da alles dabei. Das frisst zwar gerade zu Beginn viel Zeit, aber das lohnt sich und ist wichtig. So sehe ich gerade im Bereich der Personalentwicklung, wo wir stehen und wo wir uns alle noch verbessern können“, befindet Küllig. Gerade in einer kleinen Verwaltung sind laut Küllig die Mitarbeiter noch wichtiger, um die künftigen Aufgaben mit voller Kraft zu begehen. Stolz ist der neue Bürgermeister darauf, dass bisher kein Mitarbeiter die Verwaltung verlassen hat und er auf viele loyale Schultern und Köpfe bauen kann. „Ich baue hier das Vertrauensverhältnis noch aus und gucke dabei nicht in den Rückspiegel, sondern nur nach vorne“, ist er optimistisch für die weitere Zusammenarbeit. Insgesamt waren es in den letzten hundert Tagen für Küllig sehr viele neue Eindrücke und dauernd neue Begegnungen, wo der Coppenbrügger aber sehr aufgeschlossen ist.
Bedingt durch seine berufliche Vorgeschichte stellt Külligseinen Mitarbeitern natürlich viele Fragen, die dann geduldig die Abläufe und Projekte erklären. Eine Herausforderung werden für ihn nach eigener Einschätzung sicherlich die kommenden Haushaltsberatungen. Bei der Aufstellung des Haushaltes sucht er natürlich die enge Zusammenarbeit mit der Finanzabteilung im Rathaus. „Hier bin ich auf die Unterstützung besonders angewiesen, die vielen internen und externen Kontakte helfen mir aber sehr“, ist Küllig dankbar. Gerade mit dem Besuch bei den örtlichen Betrieben wollte Küllig schon weiter sein, doch der Kalender ist auch so jede Woche voll. In diesem Herbst will Küllig aber außerhalb des Rathauses weiter das Gespräch suchen, da er die Kommunikation als Schlüssel für vieles sieht. Er erinnert sich damit auch an sein Wahlversprechen, dass er bürgernah kommunizieren und gestalten will, auch wenn der Gestaltungsspielraum durch knappe Finanzen arg reglementiert ist. „Ich sehe mich da auch als Bindeglied zwischen Rathaus, Bürger und Politik. Alle Vorhaben werde ich aber Schritt für Schritt erledigen“, bittet Külligum Verständnis.
Dankbar ist Küllig auch für das gute Verhältnis zur Politik, die in Coppenbrügge überparteilich nach seiner Einschätzung schon länger eine vernünftige Sachpolitik macht. In den verschiedenen Räten und Ausschüssen bekam er bisher auf seine Fragen auch vernünftige Antworten und niemand ließ ihn auflaufen. Gewissenhaft bereitet er sich aber auch auf die Arbeit in den Gremien vor und liest sich in die verschiedenen Themen ein. Mehr als gedacht macht ihm dabei vor allem die tägliche Arbeit mit den Kollegen im Rathaus Spaß.
Mittel- und langfristig möchte Küllig gerne verschiedene Projekte voranbringen. So sollen im Rathaus energetische Maßnahmen und die Verbesserung der Infrastruktur folgen, wofür auch im Haushalt schon etwas hinterlegt ist. Aber auch die Sanierung vom Dorfgemeinschaftshaus in Marienau oder die Schaffung sinnvoller Radwege im Zeichen des Mobilitätswandel stehen im Fokus. Hier möchte Küllig für mehr Unterstützung vom Land und Bund gerne noch mehr Druck aufbauen. Wichtig ist Küllig aber auch die ärztliche Versorgung und die Minimierung des Leerstandes in Coppenbrügge und seinen Ortsteilen. Mit Blick auf die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum hält er auch die Wandlung von gewerblichen Räumlichkeiten in Wohnraum für wichtig. Besonders die Freie Schule Weserbergland hat in den letzten Jahren viele Familien angezogen, die auch Wohnraum benötigen. Weiterleben will er auch die Zusammenarbeit mit dem Flecken Salzhemmendorf. In der Vergangenheit haben die beiden Gemeinden interkommunal immer wieder mal zusammengearbeitet oder Synergien bei gemeinsamen Anschaffungen geschaffen.
Für die nächsten Monate und Jahre wünscht sich Külligvor allem weiter die ehrliche Begegnung auf Augenhöhe mit allen Gremien und Menschen.
Foto: An seinem Schreibtisch im Rathaus hat Thomas Külligviel zu tun