Runne absolviert gleich zwei Highlights
Tour de Tirol und Cappadocia Ultra-Trail
Wallensen/Österreich/Türkei (gök). Im Oktober hat Stefanie Runne aus Wallensen gleich zwei besondere Lauf-Veranstaltungen absolviert, die manche nicht einmal in ihrem Leben erleben. Zunächst stand die Tour de Tirol, ein dreitägiger Etappenlauf, an. Zur Eingewöhnung ging es zunächst auf einer 3,3 Kilometer-Runde dreimal in die Runde mit jeweils 300 Höhenmetern. „Das war ein toller Einstieg in das Wochenende, allerdings bei Dauerregen. Die Dorfbewohner und Besucher haben trotz Regen aber alles beim Anfeuern gegeben“, war Runne mit dem Beginn zufrieden. Am Folgetag ging es dann aber richtig los, als der Kaisermarathon mit 2 345 Höhenmetern wartete. Der Bergmarathon führte die Teilnehmer von Söll über Scheffau und Ellmau mit dem Zieleinlauf am Gipfel der Hohen Salve. Aufgrund der Wetterbedingungen war bis zum Start noch nicht klar, ob der Zieleinlauf auf der Hohen Salve stattfinden wird oder die Läufer zurück nach Söll umgeleitet werden mussten. „Denn einige Tage vor Beginn des Kaisermarathons fiel die Schneegrenze, auch am Samstag selbst waren die Berge nebelverhangen und es lag ab etwa 1 800 Metern Schnee. Beim Kaisermarathon sind auf den letzten zehn Kilometern nochmal etwa 1 000 Höhenmeter zu bewältigen, wobei die letzten fünf Kilometer bergauf auch über eine schwarze Skipiste führen“, erklärte Runne im Gespräch die Besondernisse des Laufes. Die Witterungsbedingungen mit Schnee und Schneematsch machten die letzten Kilometer nochmal herausfordernder für die Läufer. Gefühlt ging es laut Runne nach jedem Schritt bergauf auf dem rutschigen Schneematsch einen halben Schritt wieder zurück. Der Zieleinlauf auf der Hohen Salve ließ die Strapazen der letzten Kilometer jedoch schnell vergessen. Auch dort säumten viele Besucher die letzten Meter der Strecke und empfingen die Läufer mit Applaus im Ziel. „Im Ziel wartete dann auch eine heiße Suppe und ein heißer Tee auf uns“, dachte Runne gerne an diesen Augenblick zurück. Nach dieser Stärkung ging es mit der Bergbahn wieder zurück ins Tal nach Söll, denn für den morgigen Tag musste noch etwas regeneriert werden.
Zum Abschluss der Tour de Tirol stand dann am dritten Tag noch ein Trail mit 23 Kilometern Länge und etwa 1 200 Höhenmetern auf dem Plan. „Die Beine waren noch etwas schwer am Sonntagmorgen. Besonders die ersten Kilometer waren beschwerlich, wo es zunächst über Kuhweiden durch tiefen Matsch ging. Doch kaum ging es in den Wald und über wunderschöne Singletrails, waren die Schmerzen vergessen. Die Strecke führte entlang schöner Bäche, Wasserfälle und über ein Steinbruchgelände“, erinnert sich Runne gerne zurück. Das Steinbruchgelände wurde extra für den Tag des Pölventrails für die Läufer geöffnet, wo durch die Zuschauer auch ordentlich angefeuert wurde und die Landeskapelle spielte. Die Strecke führt über den höchsten Punkt des Pölventrails, das Juffinger Jöchl mit 1 181 Metern Höhe und dann zurück ins Dorf Söll. „Nach dem Zieleinlauf konnte ich hier die dritte Medaille entgegennehmen und so das Triple komplett machen“, ist Stefanie Runne stolz.
Eine weitere besondere Erfahrung war wenige Tage später der „Cappadocia Ultra-Trail“. Viele Menschen haben schon mal ein Bild der bizarren Landschaft Kappadokiens mit zahlreichen Heißluftballons gesehen, was sich Runne dann vor Ort angucken konnte. Als Teil des „Volkswagen R Trailrunning-Teams“ ging es für die Wallenser Läuferin vom Hannoveraner Flughafen in die Türkei nach Kappadokien. Anders als an der beliebten Küstenregion in den Urlaubsgebieten herrschen in Kappadokien tagsüber Temperaturen von etwa 15 Grad und nachts um den Gefrierpunkt. Am ersten Tag machten die Läufer dann noch einen kleinen Shakeoutrun, bevor es am Folgetag auf die Strecke des Cappadocia Ultratrail ging. „Hier startete ich auf der Short-Trail-Strecke mit 38 Kilometern Länge und 1 120 Höhenmetern“, so Runne. Der Cappadocia Ultratrail findet in den Hügeln und Tälern von Kappadokien statt, das auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Einmalige Landschaften und Anblicke auf der Strecke beherbergen teilweise doch sehr technische Trailabschnitte. So ging es unter anderem durch zwei kleine Höhlen, die man aufgrund der geringen Höhe auf Knien durchqueren musste. Auf den letzten Kilometern war es dann für die Läufer ein nicht enden wollender welliger Streckenverlauf. Der Zielsprint führte für die Wallenserin bergab über ziemlich marodes und kaputtes Kopfsteinpflaster, ehe erschöpft das Ziel erreicht wurde.
„Regeneriert wurde dann am Hotelpool bei etwa 15 Grad, das Wasser war aber zum Glück wärmer als die Luft“, so Runne augenzwinkernd. Am nächsten Morgen wurden die Teilnehmer als Highlight bereits um 5 Uhr vom Hotel abgeholt, denn das war der Auftakt zu einer beeindruckenden Heißluftballonfahrt zum Sonnenaufgang. „Das war ein unglaubliches Erlebnis, ehe es mittags dann noch zur Siegerehrung ging. Laura Hottenrott war auch als Mitglied des Volkswagen R Trailrunning-Teams gestartet und lief als erste Frau ins Ziel, wodurch sie den Short-Trail für sich entscheiden konnte. Nach einem wunderbaren Wochenende mit so vielen Trailrunningverrückten und lieben Menschen traten wir schließlich wieder den Rückweg in die Heimat an“, ist Runne immer noch ganz beeindruckt von den Erlebnissen.
Foto001-003: Beeindruckende Heißluftballonfahrt in Kappadokien
Foto004: Beim Ultratrail in Kappadokien beeindruckte vor allem die Landschaft
Foto006: Bei der Tour de Tirol musste Stefanie Runne auch auf die richtige Kleidung achten
Foto007-008: Am Ende gab es drei Medaillen bei der Tour de Tirol
Foto (hier vom Volkswagen R Trailrunning-Team): Stefanie Runne beim „Cappadocia Ultra-Trail“