Einkaufsmöglichkeiten sollen wachsen

Bauausschuss und Ortsrat tagen in Salzhemmendorf zusammen

Salzhemmendorf (gök). Alltäglich war die Sitzung in Salzhemmendorf nicht, tagen doch sonst Bauausschuss und Ortsrat getrennt. Doch die Anzahl der Besucher zeigte, dass die Entscheidung der gemeinsamen Versammlung nicht verkehrt war. Die Mitglieder der beiden Gremien entschieden sich einstimmig für alle Vorlagen, herrschte doch große Einigkeit bei den verschiedenen Themen.

Vergrößern möchte sich etwa der Netto-Markt in Salzhemmendorf, der von rund 800 auf rund 1050 Quadratmeter Verkaufsfläche wachsen soll. Bemängelt wurde von Salzhemmendorfs Ortsbürgermeister und zugleich Bauausschussvorsitzenden Karsten Appold (Grüne) aber die Verkehrsanbindung des Geländes. Da der Netto-Markt nicht in einer siedlungsräumlich integrierten Lage des zentralen Versorgungsbereiches liegt, musste eine Ausnahmeregelung auf den Weg gebracht werden. Möglich wurde das nur durch das extra erstellte Einzelhandelskonzept des Flecken Salzhemmendorf, was auch vorgestellt wurde. Darin wurde auch beschrieben, dass der REWE-Markt seine Verkaufsfläche auch vergrößern will. Dazu soll der eigentliche Markt mit dem Getränkemarkt verbunden werden, was die Gesamtfläche auf dann rund 1 900 Quadratmeter Verkaufsfläche erhöht. Appold sieht dann in Salzhemmendorf als Kernort nur noch den Bedarf für einen Drogeriemarkt, was aber nicht absehbar ist. Im Aufstellungsbeschluss sollen dann später nach Vorstellung des Ortsbürgermeisters auch energetische Maßnahmen wie entsprechende PV-Flächen auf den Dächern der Märkte berücksichtigt werden.

Auf besonderes Interesse stieß aber der Änderungsantrag der Firma Juwi. Diese plant wie berichtet im Bereich „Im Heidsieke“ zwischen Salzhemmendorf und Lauenstein einen Windpark mit fünf Anlagen. Die Genehmigung dafür erhielt die Firma bereits im vergangenen April. Jetzt stellte die Firma allerdings den Antrag auf einen neuen Anlagentyp, wodurch die Anlagen sich auch vergrößern. So beträgt die Nabenhöhe jetzt statt 161 dann 169 Meter. Der Rotordurchmesser wird auf 162 Meter um vier Meter vergrößert und die Gesamthöhe steigt um zehn Meter auf 250 Meter. Dadurch vergrößert sich aber auch die Gesamtleistung von 27 500 kW auf 31 000 kW, wobei sich die Standorte der Anlagen nicht verändern. Obwohl eine Ablehnung des Verfahrens nicht möglich war, erfolgte die Genehmigung aber unter dem Vorbehalt, dass sich die Lärmentwicklung und der Schattenwurf weiter in den rechtlichen Rahmenbedingungen bewegen. Positiv fand Appold, dass die Firma in der Sitzung auch persönlich vor Ort war und zu dem Vorhaben Stellung bezogen. Das Verfahren geht nun weiter, so dass mittelfristig dann die fünf Windräder für Strom zwischen Lauenstein und Salzhemmendorf sorgen. Laut Appold soll aber darauf geachtet werden, dass ein späterer Ausbau von Flächen-Photovoltaik bei den zu schaffenden Leitungen berücksichtigt werden soll.

Foto: „Im Heidsieke“ sollen Windräder gebraucht werden