Erschwerte Menschenrettung im Dunkeln

Simulierter Hochregallagerbrand bei Funke

Gronau (gök). Innerhalb weniger Minuten war die Feuerwehr bei der Firma Funke in Gronau vor Ort. Zum Glück war der Einsatz bei der Firma aber nur eine Alarmübung, wo ein Einsatzszenario mit Hochrregallagerbrand und Menschenrettung simuliert wurde. Alarmiert wurde zunächst der Gronauer Zug, ehe dann noch der Zug besetzt aus Betheln und dem Despetal nachalarmiert wurde. Tobias Oelker von der Feuerwehr Gronau hatte mit großer Unterstützung der Firma Funke die Übung ausgearbeitet und konnte dabei eine Lagerhalle und Teile der Produktionshalle nutzen. „So eine Halle ist für eine Übung Gold wert und hat einen hohen Nutzen für die Fortbildung unserer Kameraden“, war Oelker dankbar für die Unterstützung.

Um den Produktionsbetrieb der Firma aber nicht zu sehr einzuschränken, wählte die Feuerwehr statt einer Verneblung der Lagerhalle dieses Mal eine andere raffinierte Lösung. Mittels Folien wurden die Atemschutzmasken der Einsatzkräfte abgeklebt, so dass deren Sicht in der Halle fast bei null lag. Ähnlich wie bei Milchglas kann nur bei Auflage oder kurz davor ein Gegenstand erkannt werden, im Dunkeln dann entsprechend noch schlechter. Um sich ohne Sicht nicht zu verlieren, verband sich der Angriffstrupp noch mit Sicherungsleinen. So gesichert ging es schließlich in gedeckter Haltung mit dem Wasserschlauch in die dunkle Halle, wo schnell auch das erste durch Lichter simulierte Feuer erkannt und bekämpft wurde.

Insgesamt sieben Puppen mussten die Feuerwehrtrupps unter großer Anstrengung mit Atemschutz aus der Halle holen, wobei diese von Oelker teilweise auch unter den Regalen hinterlassen wurden. Gerade den Atemschutzgeräteträgern kommt im Einsatz eine wichtige Aufgabe zu, wenn diese sich direkt mit der Feuerbekämpfung oder Menschenrettung beschäftigen. Regelmäßig müssen sich diese Kräfte einer Überprüfung stellen, wo auch die körperliche Leistungsfähigkeit getestet wird.

Für die simulierte Wasserversorgung des Einsatzes wurde die Wasserentnahmestelle aus der Despe genutzt, die trotz vorhandener Zisterne regelmäßig von der Firma Funke noch gepflegt wird und nutzbar ist. „Selbst bei Niedrigwasser kann dort mit Brettern das Wasser aufgestaut und leicht entnommen werden“, ist Oelker über das Engagement der Firma froh, die nach der Übung großzügig die eingesetzten Feuerwehrmitglieder von der Übung auch noch mit Essen und Getränken versorgte.

Um die Verletzungsgefahr im Dunkeln zu minimieren, verließen die Arbeiter der Firma Funke mit Beginn den Übungsbereich, der durch Absperrband entsprechend markiert wurde. Schnell wurden die Übungsziele erreicht, wofür insgesamt 44 Feuerwehrmitglieder und davon gleich 16 Atemschutzgeräteträger unter der Einsatzleitung von Zugführer Tim Brombosch aus Gronau eingesetzt wurden. Der ebenfalls anwesende Gemeindebrandmeister Frank Kirchner zog schließlich ein positives Resümee der Alarmübung, wo die Übungsbeobachter nur kleine Verbesserungsvorschläge für eine erfolgreiche Einsatzabarbeitung machten.

Foto0915: Im Hochregallager waren zahlreiche Puppen zur simulierten Menschenrettung versteckt

Foto0916: Mit Leuchten wurde ein Feuer in der Halle simuliert

Foto0918: Tobias Oelker und Marcel Maiwald überprüfen die Alarmierung auf dem Smartphone

Foto0935: Auf das Gelände der Firma Funke fahren zahlreiche Feuerwehrkräfte

Foto0940+0965: Der Angriffstrupp bereitet sich in Windeseile auf den Einsatz vor

Foto0963: Mit Folie wurden die Atemschutzmasken abgeklebt

Foto0978: Übungsbeobachter Marcel Maiwald bringt die Folie auf der Maske an

Foto0991: Der Angriffstrupp hat die Sicherungsleinen verbunden, um sich im Dunkeln nicht zu verlieren

Foto1009+1011+1014: Gemeinsam arbeitet sich der Angriffstrupp im Dunkeln voran

Foto1019: Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge sind bei der Firma Funke zur Übung aufgefahren