Duinger Sport-Club feiert 45 Jahre Wasserball
Frauen ermöglichen weiter Wasserball im Duinger Hallenbad
Duingen (gök). Im Jahr 2025 blickt der Duinger Sport-Club (DSC) stolz auf 45 Jahre Wasserball zurück. Wichtig für den Wasserball im DSC ist dabei die Integration von Frauen in eine traditionell männlich dominierte Wassersport-Disziplin. Mit Laura Thiele und Melina Nitz sind seit einigen Jahren zwei engagierte Frauen in der DSC-Wasserballmannschaft aktiv – ein wichtiger Schritt für den Verein, da Frauen erst seit wenigen Jahren die Möglichkeit haben, in Männerteams mitzuspielen. „Anfangs war es schwierig, aber mittlerweile macht es richtig Spaß“, sagt Melina Nitz, die 2018 mit 18 Jahren zum Wasserball fand. Die Entscheidung, vom Schwimmen zum Wasserball zu wechseln, erfolgte nach einer längeren Verletzungsphase im Schwimmen, als Leistungssport in diesem Bereich nicht mehr möglich war.
Frauen im Wasserball: Ein Fortschritt für den DSC
Beide Spielerinnen, Nitz und Thiele, wurden über ihre Familien an den Sport herangeführt und fühlen sich mittlerweile als vollwertige Mitglieder des Teams. Schon von klein auf waren die beiden oft bei Spielen dabei, da die Väter auch in der Mannschaft aktiv sind. „Ich werde nicht als Maskottchen wahrgenommen, sondern als vollwertiges Teammitglied“, ist Nitz stolz. Besonders das Gemeinschaftsgefühl im Wasserball ist für beide Frauen ein wichtiger Aspekt, auch wenn der Sport körperlich anspruchsvoll ist. Im Wasserball sind die körperlichen Belastungen intensiver als im Schwimmen, und nach jedem Spiel sind blaue Flecken und Kratzer eher die Regel als eine Seltenheit.
Der Wasserball ist die älteste olympische Mannschaftssportart, die seit 1900 auf der olympischen Agenda steht. Im DSC wird der Sport, der ursprünglich auch bei lokalen Derbys in Alfeld oder Grünenplan gespielt wurde, mittlerweile mit immer weiteren Fahrten zu den Spielorten ausgeübt. Der Bezirk hat keine eigene Frauenliga, weshalb spezielle Regelungen getroffen wurden, damit Frauen in den Männerteams mitspielen können. Reiner Frauen-Wasserball würde zu sehr langen Fahrtzeiten führen, was im Amateursport kaum darstellbar wäre.
Das Team des DSC hat sich über die Jahre eine feste Taktik erarbeitet, die vor allem auf den langjährigen Erfahrungen der Spieler basiert. Ein Problem ist jedoch der Mangel an Nachwuchs, was die Mannschaftsaufstellung zunehmend erschwert. „Wir hoffen auf weitere junge Spieler, die bei uns immer toll aufgenommen werden“, erklärt Laura Thiele. Ein weiteres Anliegen der Mannschaft ist, die älteren Spieler, die aufgrund von Alter und Gesundheit aus dem aktiven Spielbetrieb ausgeschieden sind, zumindest als Aushilfen und im Training weiterhin einzubinden.
Männer und Frauen im Wettkampf: Fairness im Wasser
Nicht besonders einfach ist der sportliche Wettkampf zwischen Männern und Frauen im Wasser, wo es naturgemäß zu viel Körperkontakt kommt. Laut Melina Nitz haben vor allem Männer anfangs mit Unsicherheiten zu kämpfen, wenn sie gegen Frauen spielen. Im direkten Duell nehmen sie sich mehr zurück, wenn es um körperliche Auseinandersetzungen geht. Trotz einer gesunden Härte bleibt Wasserball unter den Mannschaften aber meist sehr fair und respektvoll: „Kein Spiel vergeht ohne Schmerzen oder blaue Flecken, aber wir fühlen uns nie unangemessen behandelt. Die Gegenspieler entschuldigen sich sogar oft, wenn es zu einem harten Zweikampf gegen uns Frauen kommt“, so Laura Thiele. Diese respektvolle Umgangsweise wird auch im Duinger Team großgeschrieben.
Kenneth Basse, wie Nitz und Thiele einer der jüngeren Spieler im Team, sieht persönlich derzeit keine großen Unterschiede im Spielverhalten zwischen Männern und Frauen, da er sich selber noch in der körperlichen Entwicklung befinde. Der DSC verfolgt einen flexiblen Ansatz im Spiel untereinander, in dem die jüngeren Spieler wie Thiele, Basse und Nitz mit den erfahrenen Kräften intensiv zusammenspielen.
Der Wasserball im DSC ist aber weit mehr als nur ein Wettkampf. Neben der Teamarbeit und der stetigen Verbesserung der eigenen Leistung geht es auch um das mannschaftliche Miteinander. Für die Schwimmsportler ist der Wechsel zum Wasserball nicht einfach. Dieser Übergang vom Schwimmen zum Wasserball stellt eine enorme körperliche Herausforderung dar. Während beim Schwimmen noch Langstrecken und Ausdauer gefragt sind, erfordert Wasserball viele schnelle Sprints und taktische Raffinesse. „Ich fühle mich im Wasserball mehr als Teil eines Teams als beim Schwimmen“, sagt Laura Thiele, die das Gefühl, als Gruppe etwas zu erreichen, besonders schätzt. Melina Nitz ergänzt: „Wasserball ist körperlich härter als Schwimmen, aber das Teamgefühl ist fantastisch.“
Trotz der Herausforderungen und der geringen Nachwuchsrate blickt der DSC optimistisch in die Zukunft. Die langfristige Hoffnung liegt darin, wieder mehr junge Menschen für den Sport zu begeistern und die Mannschaft weiterhin auf einem guten Niveau zu halten. Der sportliche Erfolg des Vereins und die positiven Erfahrungen der Spieler – ob jung oder alt – zeigen, dass der Wasserball im DSC nach wie vor eine starke Tradition hat. „Es macht einfach Spaß, im Team zu spielen“, so Jens Klages, ein erfahrener Spieler, der nach Jahrzehnten im Wasserball weiterhin gerne beim Training oder auch im Ligaspiel aushilft.
Der 45. Geburtstag des Wasserballs im DSC soll dieses Jahr nach den Vorstellungen der Wasserballsparte um Spartenleiter Manuel Bues aber nicht nur ein Rückblick sein. Für die Wasserballer soll die sportliche Reise weitergehen, weshalb man weiterhin Spieler an das Team heranführen will, um Teamgeist, Leidenschaft und Hoffnung auf weitere erfolgreiche Jahre am Leben zu erhalten.
Foto1797+1800: Laura Thiele und Melina Nitz
Foto1802+1822+1906: Im Training werden die verschiedenen Spielformen geübt
Foto1907: Im Duinger Hallenbad wird gegen andere Mannschaften Wasserball gespielt
Foto1905: Melina Nitz und Laura Thiele sind auch unter Wasser in ihrem Element