Grünen diskutieren Einsamkeit und Integration der Jugend

Stammtisch in Elze gut besucht

Elze (gök). Der Ortsverband Elze von Bündnis 90/Die Grünen hat im Rahmen seines Stammtischs in Stichwehs Hotel am Bahnhof in Elze über die Integration junger Menschen ins Kleinstadtleben diskutiert. Unter dem Titel „Unsere Jugend ist einsam! Fehlende Freizeitaktivitäten stehen einer Integration im Wege! Wie schaffen wir es, junge Menschen in unser Kleinstadtleben zu inkludieren?“ kamen Mitglieder, Gäste und Vertreter aus benachbarten Ortsverbänden zusammen.

Zu Gast war auch Ottmar von Holtz, Bundestagsabgeordneter der Grünen, der nach einer Pause Anfang 2024 für Jürgen Trittin wieder in den Bundestag eingezogen ist. „Die Jugend leidet unter Einsamkeit und muss stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden“, betonte von Holtz. Er plädierte dafür, Jugendliche nicht nur anzuhören, sondern ihnen echte Mitgestaltungsmöglichkeiten zu geben. „Ein Jugendbeirat ohne Entscheidungskraft ist sinnlos“, so der Hildesheimer Politiker, der sein Herz besonders sonst besonders an die Entwicklungspolitik gehängt hat.

Henning Argow, Co-Vorsitzender des Ortsverbands, führte durch die Veranstaltung, nachdem sich jeder der zwölf Teilnehmer vorgestellt hatte. Argow zeigte sich auch erfreut, dass der Stammtisch dieses Mal so gut besucht war. Schon seit einem Jahr veranstaltet der Ortsverband in Elze den Stammtisch, den sonst weniger Gäste besucht haben. Auch Vertreter der benachbarten Ortsverbände aus Gronau und Nordstemmen, darunter Eva Pletz aus Nordstemmen, Co-Vorsitzende ihres Ortsverbands, beteiligten sich an der Diskussion.

Wenig Jugend, viel Gesprächsbedarf

Mit zwölf Teilnehmern war der Stammtisch zwar gut besucht, doch die Zielgruppe selbst war nur wenig vertreten. Ulrike und Ilona Schmidt, die seit zwei Jahren in Elze wohnen, brachten einen entscheidenden Punkt zur Sprache: „Es ist gut, dass über die Jugend gesprochen wird. Noch besser wäre es aber, mit ihnen zu sprechen. Was sind ihre Bedürfnisse, und wie können wir sie für kulturelle Veranstaltungen gewinnen?“

Bernd Rossi, Landesgeschäftsführer der evangelischen Jugend aus Mehle, hob hervor, dass Jugendbeteiligung Ressourcen, Ausdauer und Vorbereitung erfordert. „Jugendliche müssen ernst genommen und ihre Entscheidungen respektiert werden. Nur so kann Selbstwirksamkeit entstehen“, erklärte Rossi.

Von Holtz unterstrich, dass die „Sprache der Jugend“ getroffen werden müsse, um den Dialog zu fördern. Er verwies auf seine Erfahrungen aus Gesprächen mit Schülern: „Junge Menschen lassen sich eher für Projekte als für Institutionen begeistern.“

Wahlkampf und Perspektiven

Der Stammtisch war auch der Auftakt für den bevorstehenden Wahlkampf der Grünen. Die Grünen möchten in Zukunft verstärkt Formate schaffen, die junge Menschen aktiv einbinden. „Dazu sollte auch das Jugendforum wiederbelebt werden“, schlug Henning Argow nach dem Stammtisch im Gespräch vor. Künftig wollen die Grünen die Jugend noch weiter in den Fokus nehmen.

Foto: Der Stammtisch in Elze war sehr gut besucht