Neuer Haltepunkt Marienau ersetzt Bahnhof Voldagsen
Bahnverkehr zwischen Elze und Hameln nach anderthalb Jahren wieder aufgenommen
Elze/Marienau (gök). Der Bahnhof Voldagsen gehört der Vergangenheit an: Seit dem heutigen 4. Februar halten die Züge der Bahnstrecke Elze–Hameln stattdessen am neu errichteten Haltepunkt Marienau. Damit kehrt nach anderthalb Jahren Stillstand auch der reguläre Bahnverkehr zurück – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum bisherigen Schienenersatzverkehr mit Bussen, der mit Betriebsende am 3. Februar eingestellt wurde.
Die Wiederaufnahme des Betriebs war jetzt mit umfangreichen Vorbereitungen verbunden. So mussten die Triebfahrzeugführer nach der langen Sperrung ihre Streckenkunde auffrischen, um die betriebliche Sicherheit zu gewährleisten. Im Herbst 2023 wurde eine Eisenbahnbrücke bei Osterwald durch einen Unfall irreparabel beschädigt und musste ersetzt werden, was dann zur ersten langwierigen Streckensperrung führte. In dem Zusammenhang erfolgte dann der Anschluss an das elektronische Stellwerk sowie der Bau des neuen Haltepunktes in Marienau. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich Tobias Festerling vom Bahnhofsmanagement Braunschweig-Göttingen zufrieden: „Die Station ist schön geworden.“ Der Haltepunkt bietet Barrierefreiheit, Wetterschutz, ausreichend Parkplätze sowie Anschlussmöglichkeiten für Fahrräder.
Die Bauarbeiten waren mit erheblichem Aufwand verbunden: Rund 4 000 Kubikmeter Erde wurden bewegt und 928 Betonschwellen verarbeitet. Dank der Bereitstellung des Geländes durch die Firma Wini konnte der Bau planmäßig umgesetzt werden. Der Coppenbrügger Gemeindebürgermeister Thomas Küllig würdigte die gelungene Umsetzung des Projekts und bedankte sich besonders bei seinem Bauamtsleiter Nils Bormann für deren Einsatz. „Für viele Menschen ist der Haltepunkt jetzt ein guter Anreiseweg zu ihrem Arbeitgeber“, erklärte Küllig. Auf Nachfrage äußerte sich auch Külligs Amtsvorgänger Hans-Ulrich Peschka noch zu dem neuen Haltepunkt: „Ich war damals sehr froh, dass ein leitender Mitarbeiter der Deutschen Bahn das Projekt kurz vor seinem Ausscheiden noch mit dem Flecken Coppenbrügge auf den Weg bringen konnte, infrastrukturell ist das ein Vorzeigeprojekt!“ Marienau profitiert als drittgrößter Ort im Flecken Coppenbrügge stark von der neuen Bahnanbindung.
Auch Carmen Schwabel von der Landesnahverkehrsgesellschaft betonte die Bedeutung des Projekts: „Wir hoffen, dass die Menschen jetzt öfter sagen ‚Ich fahre gerne Bahn‘.“ Dank der Barrierefreiheit sei der Haltepunkt für noch mehr Fahrgäste nutzbar. Inzwischen sind mehr als zwei Drittel der Haltepunkte im Zuständigkeitsbereich der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen barrierefrei.
Die Errichtung des Haltepunkts Marienau kostete rund 3,5 Millionen Euro. Davon wurden etwa zwei Millionen Euro durch das Land Niedersachsen gefördert, während die Landesnahverkehrsgesellschaft 430 000 Euro beisteuerte. Die restlichen Kosten von rund einer Million Euro übernahm die Deutsche Bahn. Seit Dezember 2021 wird die Strecke von Start Niedersachsen Mitte betrieben, die neben der Bahnlinie Elze–Hameln auch weitere Strecken in Niedersachsen wie Hildesheim–Bodenburg bedient.
Ab dem 5. Februar sind dann auch die neuen Fahrpläne in allen Datenbanken aktualisiert. Aktuelle Informationen zur Strecke sind unter www.start-NI-mitte.de verfügbar.
Foto7239: Die Triebfahrzeugführer gewöhnen sich jetzt wieder an die neue Bahnstrecke, zu einem Halt kam in Marienau kam es bei der Einweihung aber noch nicht
Foto7243: Thomas Küllig bei der Einweihung des neuen Haltepunktes Marienau
Foto7249+7263: Referentin Bau- und Projektkommunikation Sabine Bernhardt, Thomas Küllig, Carmen Schwabel, Tobias Festerling und Robert Guggenberger als Leiter Vertrieb Regionalbereich Nord DB InfraGo bei der feierlichen Einweihung