Emotionaler Abschied in Osterwald

Friseurhaus schließt nach über 50 Jahren

Osterwald (gök). Nach mehr als 50 Jahren endete in Osterwald jetzt ein Stück lokaler Geschichte: Das Friseurhaus, das 1972 von Ute Ruthe gegründet wurde, schloss jetzt für immer seine Türen. Eine Entscheidung, die der aktuellen Inhaberin Simone Schimkus nicht leichtgefallen ist.

Der Friseursalon hatte eine lange Tradition in Osterwald. 1998 übernahm Karin Echtermann das Geschäft und im Jahr 2017 erweiterte Simone Schimkus ihr Friseurgeschäft, als sie den Salon in Osterwald als Filiale von ihrem Hauptgeschäft in Salzhemmendorf übernahm. „Es waren echt schöne acht Jahre in Osterwald“, blickt Schimkus wehmütig zurück. „Ich freue mich im Nachhinein, dass ich das damals gemacht habe und so Osterwald immerhin acht Jahre länger ein Friseurgeschäft erhalten habe.“

Die Schließung des Salons war für viele Einwohner, Mitarbeiterinnen und Kunden ein emotionaler Moment. „Es sind viele Tränen geflossen“, erzählt Schimkus, die jetzt beim Ausräumen gemeinsam mit der neuen Nutzerin der Räume Hand anlegte. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger verlief leider erfolglos. Doch es gibt einen Lichtblick: Die Räumlichkeiten des ehemaligen Friseurhauses werden nicht leer stehen. „Ich freue mich, dass die Praxis für Naturheilkunde und Yoga von Catharina Harder-Fricke dort einzieht“, sagt Schimkus, die dieser neuen Entwicklung positiv entgegenblickt.

Der Grund für das Ende des Friseurhauses liegt vor allem im Personalmangel. Eine wichtige Mitarbeiterin zog weg und konnte nicht mehr weiter im Team arbeiten, was die Entscheidung, den Laden zu schließen, letztlich unausweichlich machte. Zukünftig werden viele der Stammkunden den Weg nach Salzhemmendorf antreten, wo Schimkus weiterhin ihre Expertise im Friseurbereich im Foyer der Ith-Sole-Therme anbietet. Auch zwei Mitarbeiterinnen aus Osterwald, Sabrina Grange und Bärbel Grupe, wechseln nach Salzhemmendorf, um ihre treuen Kunden weiterhin zu betreuen.

Das Inventar des Friseurhauses wurde inzwischen verkauft – an Friseurgeschäfte in Hameln, Salzhemmendorf und andere. Auch private Interessierte sicherten sich einige Teile. Besonders erfreut zeigte sich Simone Schimkus, dass die Kindertagesstätte Stoppelhopser in Thüste einige Puppenköpfe und Umhänge übernommen hat. „So können die Kinder sich daran erfreuen und noch viel damit spielen“, sagt sie. Ein kleiner Rest an Farben blieb übrig, doch diese wird Schimkus an die Berufsschule spenden, damit sie dort weiterhin sinnvoll genutzt werden können. „Es tut mir leid, dass der Laden schließen musste, aber ich hoffe, dass die Sachen weiterhin Freude bringen“, so die Friseurmeisterin. Mit der Schließung des Friseurhauses verliert Osterwald ein beliebtes Geschäft, das über Jahrzehnte hinweg eine wichtige Rolle im Ort gespielt hat.

Foto6336: Catharina Harder-Fricke und Simone Schimkus sorgen in Osterwald für einen reibungslosen Wechsel, wo künftig Yoga trainiert wird

Foto8050: Simone Schimkus mit ihrem Helfer-Team am letzten Tag

Foto8057: Simone Schimkus konnte einige Frisierköpfe an den Kindergarten Stoppelhopser überreichen, wo sie künftig Kinder erfreuen