Heimatmuseum Eime als neuer Ort der Tradition und des Dialogs
Letztes Puzzlestück für „alte Schule“ gefunden
Eime (gök). In Eime wurde jetzt ein bedeutender Meilenstein gesetzt: Das Heimatmuseum in der ehemaligen Sonnenbergschule wurde feierlich eröffnet. Nach umfangreichen Umbauten präsentiert sich das historische Gebäude nun in modernen, barrierefreien Räumlichkeiten und beherbergt eine Sammlung, die die Geschichte und Traditionen der Region bewahrt.
Die feierliche Einweihung begann mit einem Empfang im Bürgersaal, zu dem mehr als 60 geladene Gäste kamen. In seiner Rede hob der Ortsheimatpfleger Norbert Poschmann die Bedeutung des Museums für die Gemeinde hervor. „Dieses Museum ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern ein Treffpunkt für alle, die sich mit unserer Heimat verbunden fühlen“, erklärte Poschmann. Unterstützt wurde das Team der Heimatpflege Eime bei der Planung von Museumsplanerin Julia Debelts aus Hildesheim, die mit ihrem Fachwissen dazu beitrug, dass das Museum den Anforderungen der modernen Präsentation gerecht wird, ohne den Charme des Traditionsgebäudes zu verlieren.
Der Umbau der ehemaligen Grundschule, die vor einigen Jahren geschlossen und vor Kurzem durch das CJD wiederbelebt wurde, hat es möglich gemacht, ein barrierefreies und zugleich funktionales Museum zu schaffen. Ein Fahrstuhl und eine Rampe vor dem Gebäude gewährleisten nun den Zugang für alle. Auch die neuen Ausstellungsräume bieten mehr Platz und Möglichkeiten für die Präsentation von Exponaten, einschließlich eines innovativen Multi-Touch-Tisches, der neue Medien in die Ausstellungspräsentation integriert.
Neben der erweiterten Ausstellungsmöglichkeit wurde auch die Geschichte des Gebäudes thematisiert. Bürgermeister Jörg Stichnoth (SPD) erinnerte in seiner Ansprache daran, wie viele Eimer Bürger bei der Schließung der Schule „mit einer Träne im Auge“ zurückblickten. Doch der Umbau von der Heimatstube zum Museum sei nun das „letzte Puzzlestück“, das das Gebäude vollständig für die Öffentlichkeit geöffnet habe. Stichnoth lobte die Zusammenarbeit der Gemeinde und der vielen Ehrenamtlichen, die dieses Projekt möglich gemacht haben. „Es war ein mutiger Schritt des Rates, und es erfüllt mich mit Stolz, dass wir hier heute stehen“, sagte er. Gut eine Million Euro hat der Flecken Eime in das gesamte Gebäude investiert, wovon etwa 250 000 Euro auf den Umbau der Museumsräumlichkeiten entfielen. Rund 100 000 Euro kamen dann im Anschluss noch für das neue Inventar des Museums zusammen, was Stichnoth aber als gut angelegtes Geld vom Rat bezeichnet. Mit Blick auf das neue Museum sei Poschmann dann auch mehr Museumsdirektor als Ortsheimatpfleger.
Ein weiteres Highlight des Tages war die Ansprache von Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben (SPD), der sich bei den Anwesenden für das Engagement in der Heimatpflege und dem Rat für den Mut bei der Entscheidung bedankte. Senftleben betonte, dass das Heimatmuseum nicht nur ein Ort des Lernens und Bewahrens sei, sondern auch ein bedeutender Baustein für das kulturelle und touristische Marketing der Region. Das neue Heimatmuseum Eime reiht sich dabei in die Reihe der gut aufgestellten Museen der Samtgemeinde wie das Töpfermuseum in Duingen oder das Gronauer Museum ein. Die Ausstellungen im Museum sollen die Geschichte von Eime und seiner Umgebung lebendig halten und neue Erkenntnisse liefern. Besonders spannend ist der geplante Ausbau der Ausstellung mit weiteren Funden aus der Region, wie einer Streitaxt und einem großen Schwert, die kürzlich bei Bauarbeiten entdeckt wurden und bald im Museum zu sehen sein sollen. Senftleben ist sicher, dass die Ausstellung der neuen Fundstücke das Heimatmuseum später dann noch attraktiver machen wird. Bei dieser Gelegenheit verriet der neue „Museumsdirektor“ Poschmann auch, dass im Rahmen der letzten Archivarbeiten bekannt wurde, dass Eime älter als gedacht ist. Im Museum findet sich auch die Kopie einer Urkunde vom 11. März 1146, wo Eime das erste Mal urkundlich erwähnt wird.
Die Eröffnung wurde musikalisch von Angela Raach-Nipkow begleitet, die am Klavier bekannte Lieder wie „Kein schöner Land in dieser Zeit“ spielte und so die Atmosphäre der Feier abrundete. Nach der offiziellen Eröffnung nutzten noch viele Einwohner aus der Region das Angebot und statteten dem neuen Heimatmuseum in Eime gleich einen Besuch ab. Das Heimatmuseum Eime wird nun regelmäßig von März bis Oktober sonntags zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet sein und lädt alle Bürger und Besucher ein, in die Geschichte der Region einzutauchen und sich mit anderen über die Traditionen und Werte von Eime auszutauschen. Mit der Eröffnung des Heimatmuseums wird Eime ein wichtiger Ort der Begegnung, des Lernens und des Dialogs, der die Historie der Region mit den gesamten Orten des Fleckens Eime lebendig hält und gleichzeitig die Gemeinschaft stärkt.
Foto8483: Über 60 geladene Gäste waren zur Museumseröffnung erschienen
Foto8491: „Museumsdirektor“ Norbert Poschmann bei seinen einleitenden Worten
Foto8494: Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben bei seiner Begrüßung
Foto8497+8501: Die Besucher genossen die neuen Museumsräumlichkeiten