Traditioneller Politischer Aschermittwoch in Salzhemmendorf:
Ein Abend voller Humor, Ehrungen und ernster Themen
Salzhemmendorf (gök). Seit Ende der 1980er Jahre hat der Politische Aschermittwoch seinen festen Platz im Veranstaltungskalender des Fleckens Salzhemmendorf. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Gäste im „Nino’s“ in Lauenstein zusammen, um an der traditionsreichen Veranstaltung teilzunehmen. Wie gewohnt hatte sich Simone Winkler als gute Fee des Salzhemmendorfer Rathauses wochenlang um die Vorbereitung des beliebten Events gekümmert. Musikalisch wurde der Abend von Sänger Nick March umrahmt, den Simone Winkler quasi „von der Straße weg verpflichtet“ hatte – er war zuvor auf dem Wochenmarkt in Salzhemmendorf aufgetreten.
Den Auftakt bildete die symbolische Rückgabe des Rathausschlüssels durch den Präsidenten des Ockenser Carneval-Vereins, Hans-Jürgen „Hampi“ Dreier. Dieser hatte den Schlüssel zu Beginn der Karnevalszeit im Januar bei der Rathausstürmung übernommen. „Für mich ist alles gut gelaufen, jetzt darf die Verwaltung wieder übernehmen und Gas geben“, so Dreier augenzwinkernd. Er kündigte bereits an, dass das Rathaus im nächsten Jahr erneut gestürmt werde. Vorher lobte er die Verwaltung vor allem dafür, dass als Elferrat auch wieder beim Karneval unterstützt wurde.
Anschließend hielt Bürgermeister Clemens Pommerening eine unterhaltsame und zugleich nachdenklich stimmende Rede. Unter den Gästen waren unter anderem Bundestagsabgeordnete Mareike Lotte Wulf (CDU), Landtagsabgeordnete Britta Kellermann (Grüne), Landrat Dirk Adomat (SPD) mit der kompletten Kreisspitze, Coppenbrügges Bürgermeister Thomas Küllig sowie Vertreter aus Feuerwehr, Kirche, Gewerbe oder Ehrenamt aus der Gemeinde.
Pommerening warf einen Blick auf vergangene Zeiten, in denen Frieden und wirtschaftlicher Wohlstand dominierten. Trotz aktueller Herausforderungen betonte er, dass Zweifel an der Demokratie unangebracht seien: „Wir leben in der besten Demokratie der Welt, mit verankerten Menschenrechten, freien Wahlen und friedlichen Machtwechseln.“ Besonders hob er das hohe Wahlbeteiligungsergebnis von über 84 Prozent in Salzhemmendorf hervor, mahnte jedoch an, sich mit den Ergebnissen kritisch auseinanderzusetzen. Er lud dazu ein, sich dem Bündnis „Haltung am Ith“ anzuschließen.
Die Gemeinde selbst habe in den letzten Jahren viele Hausaufgaben gemacht – insbesondere im Bereich Infrastruktur, Bildung und Feuerwehr. Herausforderungen wie Klimawandel, Finanzen und Bürokratie seien jedoch nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Bürokratie sei ein Hemmschuh für viele Projekte, so Pommerening: „Bebauungspläne dauern ewig, Genehmigungen für geführte Wanderungen selbst auf qualifizierten Wanderwegen sind unnötig kompliziert und Sanierungen an Bestandsgebäuden ziehen sich hin.“
Ehrungen für besondere Verdienste
Ein fester Bestandteil des Politischen Aschermittwochs sind die Ehrungen verdienter Persönlichkeiten. Sven Köhne zeichnete als Vorsitzender des Gemeindesportrings den Boxer Nick Schulz vom SC Saaletal als Sportler des Jahres aus. Seit 2016 aktiv, hat er bereits mehrere Niedersachsenmeistertitel gewonnen und stand mehrfach im Halbfinale der Deutschen Meisterschaften. Derzeit zählt er zu den drei besten Boxern seiner Altersklasse in Deutschland. Rudi Heuer und Manfred Pfand wurden für ihre Verdienste um das Dorfgemeinschaftshaus Benstorf/Quanthof geehrt. Beide haben mit viel Engagement zur Stärkung der Gemeinschaft beigetragen. Wolfgang „Ziege“ Dümpelmann wurde für über 30 Jahre Einsatz als Tischtennis-Spartenleiter beim SV Weenzen-Thüste-Wallensen ausgezeichnet. Die letzte Ehrung war dann die Umfangreichste. Das Team vom Bürgerbus Salzhemmendorf hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Gemeinde entwickelt. Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Fahrer wurden neun engagierte Fahrer geehrt. Pommerening lobte ihre Zuverlässigkeit: „Keine einzige Fahrt ist bisher ausgefallen – ein Beispiel, an dem sich etwa die Deutsche Bahn orientieren könnte.“
Den Abschluss des Abends bildete Kabarettist Thomas Philipzen mit einem Auszug aus seinem aktuellen Programm „Hirn in Teilzeit“. Dabei nahm er unter anderem aktuelle politische Themen und die Lage in den USA aufs Korn, bezog aber auch das Publikum aus Salzhemmendorf und Umgebung mit ein und sorgte für viele Lacher im Publikum. Mit einer gelungenen Mischung aus politischen Reden, Ehrungen und humorvollen Beiträgen wurde der Politische Aschermittwoch vor über 200 Besuchern dank dem Engagement fleißiger Hände im Hintergrund und einiger Sponsoren erneut zu einem erfolgreichen und denkwürdigen Abend.
Foto8537: Nick March sorgte für die musikalische Unterhaltung
Foto8538+8540+8542+8545+8547+8550+8554+8555+8560+8637+8638+8640+8644+8648: Über 200 Besucher waren beim Politischen Aschermittwoch zu Gast
Foto8562+8566: Bürgermeister Clemens Pommerening bei seiner Rede
Foto8568+8570+8580: Clemens Pommerening übernahm vom OCV Präsidenten Hans-Jürgen „Hampi“ Dreier wieder den Rathausschlüssel
Foto8583: Nick Schulz und Sven Köhne
Foto8585: Clemens Pommerening, Nick Schulz und Sven Köhne
Foto8600: Clemens Pommerening, Rudi Heuer, Manfred Pfand, Otto Brockmann und Torsten Köhler
Foto8611: Clemens Pommerening, Wolfgang „Ziege“ Dümpelmann und Sven Köhne
Foto8627: Die geehrten Bürgerbusfahrer mit Clemens Pommerening
Foto8631: Alle geehrten Bürger vom Politischen Aschermittwoch
Foto8655: Kabarettist Thomas Philipzen bei seinem Auftritt