Stoppelhopser feiern im Zirkuszelt Geburtstag

Vom Spielkreis zur Integration / Feierlichkeiten vom 15. bis 21. Juni 2025

Thüste (gök) In Wallensen, Thüste und Ockensen wird 2025 ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: der 50. Geburtstag des Kindergartens Stoppelhopser. Der Ursprung dieser Erfolgsgeschichte geht zurück in das Jahr 1973, als Karl-Heinz Grießner, damals frischer Ortsbürgermeister von Wallensen, zusammen mit dem Ortsrat einen Arbeitskreis ins Leben rief, um einen „Kinderspielkreis“ in der Ortschaft zu gründen. Ziel war es, die frühkindliche Betreuung ins Leben zu rufen und die Grundlagen für eine nachhaltige Bildungseinrichtung zu schaffen.

Die ersten Schritte führten den Kinderspielkreis in das ehemalige Rathaus von Wallensen im Mühlenwall 4, das nach der Gebietsreform frei wurde. Mit nur wenigen Umbauten, wie der Installation von Toiletten und einer Küche, konnte der Betrieb aufgenommen werden. Die evangelische Kirchengemeinde stellte zudem eine Außenspielfläche hinter dem Gebäude über Pacht zur Verfügung.

Am 18. Januar 1974 fand die Gründungsversammlung statt, bei der der Verein „Kinderspielkreis Ortschaft Wallensen“ offiziell ins Leben gerufen wurde. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Friedegard Grießner, Brigitte Winkelhake, Jürgen Bröstedt, Sigrid Stichweh, Walburga Knobloch, Jutta Liberti, Karl-Heinz Grießner, Sabine Wexler, Marianne Batke, Rita Hölscher, Margarete Schikora, Annemarie Otto und Ingrid Göpfert. Der Verein wurde von Anfang an als zentrale Einrichtung für die drei Ortsteile Wallensen, Ockensen und Thüste gegründet.

Die ersten Jahre waren von vielen Herausforderungen geprägt, nicht zuletzt aufgrund der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen. Spielkreise durften damals nur drei Stunden am Tag öffnen und maximal 20 Kinder pro Gruppe aufnehmen. Die Erzieher waren noch nicht zwingend erforderlich, doch es gab gesetzliche Anforderungen, dass die Betreuerinnen eine Ausbildung zur „Spielkreishelferin“ oder „Spielkreisleiterin“ bei der Volkshochschule absolvieren mussten.

Die Eröffnung der ersten Gruppe erfolgte im Mai 1974 mit einer Vormittagsgruppe in Wallensen und einer Nachmittagsgruppe im September desselben Jahres. Die ersten Mitarbeiterinnen im Spielkreis waren Bärbel Kuttig, Jutta Liberti, Doris Sommerey, Annemarie Otto, Gisela Nickel, Anneliese Löpprich und Walburga Knobloch, wovon Kuttig bis auf eine kurze Unterbrechung ihr ganzes Berufsleben in der Einrichtung blieb. Im Mai 1978 eröffnete auch in der ehemaligen Schule von Thüste eine Vormittagsgruppe, wo es später auch eine Nachmittagsbetreuung gab. Der Umzug in die neue Kindertagesstätte Stoppelhopser am Thüster Sportplatz begann im September 1996, wo dann am 1. Oktober der Betrieb aufgenommen wurde. Vorher erfolgte dann auch die Umbenennung des Vereins in „Kindergarten Ortschaft Wallensen“ im April 1996, womit dann auch die Zeit des Kinderspielkreises endete.

Der Kindergarten Stoppelhopser erlebte nicht nur einen physischen Wandel, sondern auch eine fundamentale pädagogische Entwicklung. Ab 1998 wurde die Einrichtung als Integrationskindergarten geführt und konnte nun auch Kinder mit Behinderungen in den Gruppen betreuen. Durch diese Integration wurde die Gruppengröße auf 18 Kinder reduziert, mit der Möglichkeit, bis zu vier Kinder mit besonderen Bedürfnissen pro Gruppe aufzunehmen. Dadurch arbeiten in den Gruppen inzwischen nicht nur zwei, sondern drei qualifizierte Fachkräfte.

Heute werden bei den Stoppelhopsern über 80 Kinder in fünf Gruppen betreut. Der Kindergarten hat sich von einem kleinen Spielkreis zu einer modernen Einrichtung mit hohen pädagogischen Standards entwickelt, die mittlerweile nicht nur in Wallensen, sondern weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist. Angefangen mit der Bezahlung von wenigen DM pro Stunde für eine Spielkreishelferin in den Siebziger Jahren arbeiten mittlerweile hoch qualifizierte Fachkräfte in der Einrichtung, wo sich der Verein immer um ein gutes Arbeitsklima bemüht. Anfangs hatte Angelika Dümpelmann noch die Leitung der Stoppelhopser 1996 übernommen, ehe dann Marianne Grießner, Marlies Kölling bis zu Claudia Lange jetzt folgten.

Knapp vor dem Spielkreis in Wallensen waren in der Region schon die Spielkreise in Salzhemmendorf oder Oldendorf entstanden. In Lauenstein gab es einen Kindergarten sogar schon seit dem Ende des Krieges in kirchlicher Trägerschaft, der von der Rudorffstraße dann in die Villa Kreibaum später umzog. „Für das pädagogische Konzept in Wallensen gab es dann auch aus Lauenstein Unterstützung durch Helga Anton, die mit viel Rat zur Seite stand“, ist Grießner auch 50 Jahre später noch dankbar.

In den letzten Jahren wurde bei den Stoppelhopsern aufgrund der rechtlichen Anforderungen immer weiter angebaut und zuletzt auch eine Mensa geschaffen, wo die Kinder auch ihr Mittagessen vom Team der Stoppelhopser genießen. „Wir hoffen jetzt, dass bis zum Jubiläum auch das Außengelände und die Arbeiten aufgrund eines Wasserschadens im Bewegungsraum abgeschlossen sind“, erklärt Grießner im Gespräch.

Das 50-jährige Bestehen des Kindergartens wird aufgrund des Anbaus mit einem Jahr Verzögerung mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Vom 15. bis 21. Juni 2025 wird das Jubiläum mit einem Zirkusprojekt durch den Circus ZappZarap gefeiert. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich als Zirkusartisten auszuprobieren, und am Ende der Projektwoche heißt es „Manege frei!“, wenn die Kleinen ihre erlernten Fähigkeiten in zwei großen Zirkusvorstellungen zeigen.

Zusätzlich zur eigentlichen Zirkuswoche sind noch weitere Events geplant. So ist am Dienstag, den 17. Juni ein Kinderkino um 16.30 Uhr und abends um 20 Uhr ein Erwachsenenkino im 330 Personen fassenden Zirkuszelt auf dem Thüster Sportplatz geplant. Am Mittwoch, den 18. Juni folgt die offizielle Feierstunde am Nachmittag mit einem Tag der offenen Tür und gemütlicher Kaffeerunde. Musikalischer Höhepunkt der Woche ist am 19. Juni, wenn der Musikzug der Feuerwehr Wallensen befreundete Vereine, Kinder und Erwachsene in das Zirkuszelt ab 16.30 Uhr einlädt und dort alle bei einer Mitmachaktion viel Spaß haben.

„Geplant ist auch ein intergenerationaler Auftritt in Kooperation mit dem Akazienhof Coppenbrügge, wo sich Senioren am Zirkuskönnen der Kinder erfreuen können“, verrät auch Claudia Lange einen Teil der umfangreichen Planungen, die neben dem Team auch die Eltern fordern werden. Unterstützung benötigen die Stoppelhopser nicht nur finanziell durch Sponsoren für das Zirkusprojekt, sondern auch Manpower beim Auf- und Abbau des Zirkuszeltes, wofür sich Freiwillige in der Einrichtung bitte melden sollen.

„Es ist ein echter Kraftakt, aber wir freuen uns alle sehr auf dieses Jubiläum und darauf, es gemeinsam mit den Kindern, Eltern und der gesamten Gemeinde zu feiern“, so Karl-Heinz Grießner, der seit der Gründung des Vereins im Jahr 1974 ununterbrochen den Vorsitz führt. Das Jubiläum ist mehr als nur ein Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre – es ist auch ein Blick in die Zukunft, in der der Kindergarten Stoppelhopser weiterhin ein fester Bestandteil der Wallenser Gemeinschaft bleiben will.

Foto0368: Das Schild am Kinderspielkreis Thüste wird 1996 abgebaut

Foto0380: Fasching im Kinderspielkreis Wallensen 1983

Foto0379+0371: Feier im Kinderspielkreis Wallensen

Foto0370: Schon in den 70iger Jahren waren auch die Erzieherinnen beim Fasching für jeden Spaß zu haben

Foto0497: Heute ist der ehemalige Kinderspielkreis Thüste ein Privathaus, vor dem Spielkreis war es die Thüster Schule und auch Dorfgemeinschaftsraum

Foto0493: Der ehemalige Wallenser Kinderspielkreis im Mühlenwall ist heute auch ein Privathaus, vor dem Kinderspielkreis war es Rathaus und Schule der eigenständigen Gemeinde Wallensen

Foto0495: Der Kindergarten Stoppelhopser beherbergt seit 1996 Kinder

Foto0375: Der Kinderspielkreis bei einem Umzug 1989

Foto0377+0378: Die erste Weihnachtsfeier des Kinderspielkreises im Ratskeller Wallensen 1974