Farbenfrohe Kunst in der Duinger Kirche
Junge Talente stellen aus
Duingen (gök). Die Kirche in Duingen erstrahlte in farbenfrohem Glanz, als der Verein „Zweftje 1“ seine Kunstausstellung präsentierte. Der Verein, der Kindern und Erwachsenen Kunst und Kunsthandwerk näherbringen will, wurde letztes Jahr in Duingen gegründet. Die Kunstschule betreiben Rolf Deschner und Barbara Gschwendtner bereits seit fünf Jahren in Marienhagen. Nun organisierten sie erstmals eine Ausstellung in Duingen.
Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer kleinen Andacht von Pastorin Andrea Haase. Sie begrüßte die Besucher zu den Klängen von Pippi Langstrumpf auf der Orgel, was vielen Gästen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Begeistert zeigte sich Haase von der künstlerischen Gestaltung des Kirchenraums: „Sieht die Kirche nicht toll aus?“ Die Pastorin begleitete bereits mehrere Ausstellungen in Marienhagen und unterstrich die Bedeutung der Farben: „Farben sind so wichtig für uns und jede einzelne Farbe ist wertvoll.“
Junge Künstler und moderne Inspirationen
Die jungen Künstler sind zwischen vier und dreizehn Jahren alt. Viele von ihnen sind bereits seit Jahren dabei, während stetig neue Nachwuchskünstler hinzukommen. Dieses Jahr stand moderne Kunst im Fokus, eine Idee, die von den Kindern selbst kam. „Wir orientieren uns oft an den Themenwünschen der Kinder“, erklärt Rolf Deschner. Besonders engagiert zeigte sich Theo Hitzer, dessen Interesse an moderner Kunst die Wahl des diesjährigen Ausstellungsthemas maßgeblich beeinflusste.
Die Werke der Kinder orientierten sich an bekannten modernen Künstlern wie Niki de Saint Phalle, Pablo Picasso, Paul Klee und Jackson Pollock. Barbara Gschwendtner setzte die Ideen der Kinder um und ermöglichte ihnen, verschiedene Techniken zu erproben. So entstanden unter anderem Schießbilder in Anlehnung an Niki de Saint Phalle und actionreiche Farbkompositionen im Stil von Jackson Pollock. Inspiration holten sich die jungen Künstler auch bei einem Besuch des Sprengel Museums in Hannover, wo sie Werke moderner Kunst bestaunten. Ein weiterer Besuch ist im Mai geplant, bei dem Niki de Saint Phalle erneut im Mittelpunkt stehen wird. „Die Kinder sollen die Kunst nicht nur aus Büchern kennenlernen“, betont Gschwendtner.
Unter den jungen Teilnehmern war die vierjährige Käthe als jüngste Künstlerin, während Liana mit ihren 13 Jahren zu den ältesten zählte. „Ich male schon mein ganzes Leben gerne“, erzählte Liana, die seit vier Jahren Teil der Kunstschule ist. „Ich probiere gerne eigene Stile aus, auch wenn ich mir manchmal Anregungen von Van Gogh oder Paula Modersohn-Becker hole.“ Auch die siebenjährige Helen zeigte sich begeistert: „Ich male schon immer und am liebsten zeichne ich. Vorbild ist aber meine Freundin Tjelda, die kann wunderschöne Bilder malen!“
Der Erfolg der Kunstschule zeigt sich nicht nur in den Werken der Kinder, sondern auch in ihrem Enthusiasmus. Die Gruppen in „Zweftje 1“ in Duingen und in Marienhagen wachsen kontinuierlich. „Wir konzentrieren uns auf jüngere Kinder, aber einige ältere bleiben uns auch treu“, berichtet Gschwendtner. Die Mundpropaganda sorgt dafür, dass sich immer neue Nachwuchstalente finden.
Für die jungen Künstler war die Ausstellung in der Duinger Kirche ein großer Erfolg. Pastorin Haase, die bereits mehrere Ausstellungen in Marienhagen begleitet hat, fasste es treffend zusammen: „Diese Ausstellung zeigt, wie wertvoll Farben und Kreativität für unser Leben sind.“ Und so dürfte es nicht die letzte Kunstausstellung von „Zweftje 1“ in Duingen gewesen sein.
Foto9681: In der Duinger Kirche kamen vor allem Angehörige zur Kunstausstellung zusammen
Foto9682: Künstler wie Niki de Saint Phalle inspirierten die Kinder
Foto9686+9696: Die Bilder der Kinder zogen viele Blicke auf sich
Foto9689+9691: Je nach Lichteinfall wirken die Bilder ganz anders