Verlassener Lkw liegt noch immer an der B442
Behörden kämpfen mit der Bürokratie
Bäntorf (gök). Seit einem Verkehrsunfall im Oktober 2024 liegt ein verunfallter Lastwagen mit britischem Kennzeichen neben der Bundesstraße 442 bei Bäntorf – und wird langsam Teil der Landschaft. Mittlerweile ist am Straßenrand kaum noch ein Unfall zu vermuten, hat doch die Straßenmeisterei die defekten Leitplanken ausgebessert. Viele Anwohner und Autofahrer fragen sich gleichermaßen: Wann wird der Lkw endlich entfernt?
Auch beim Ordnungsamt Coppenbrügge ist das Thema weiterhin präsent. Gerrit Ziech, Mitarbeiter der Behörde, ist seit Monaten damit beschäftigt, die Verantwortlichen ausfindig zu machen. „Der Lkw ist offiziell in Großbritannien registriert, der Fahrer stammt aus Rumänien und die Spedition hat ihren Firmensitz in Italien“, schilderte Ziech in der Vergangenheit die komplizierte Lage. Auch Coppenbrügges Gemeindebürgermeister Thomas Küllig ist mit Blick auf den Sachverhalt gefrustet: „Die Kommunikation stellt sich mehr als schwierig heraus, da die sehr einseitig stattfindet. Auch der Polizei und dem Landkreis liegen bis jetzt leider keine neuen Erkenntnisse vor“.
Vom Unfallort zum Dauerärgernis
Am 24. Oktober 2024 war der Fahrer, unterwegs aus Richtung Brullsen, von der Straße abgekommen. Nach Durchbrechen einer Leitplanke rutschte der Lkw die Böschung hinunter, streifte einige Bäume und kam auf einem Schuppen eines Privatgrundstücks zum Liegen. Feuerwehrkräfte aus Coppenbrügge und Bäntorf sicherten die Unfallstelle ab; der Fahrer wurde damals leicht verletzt ins Sana-Klinikum nach Hameln gebracht.
Die Bergung des Fahrzeugs erweist sich als aufwendig und teuer. Das unzugängliche Gelände macht nach Einschätzung der Polizei den Einsatz schwerer Technik erforderlich – einschließlich eines Krans und aufwändiger Bodenarbeiten. Die Polizei rechnet mit Kosten von rund 100 000 Euro. Trotz dieser Komplikationen bestehe laut der Gemeindeverwaltung keine Gefahr für Umwelt oder Verkehr. Alle Flüssigkeiten wurden direkt nach dem Unfall abgepumpt. Während die Bürokratie ihre eigenen Wege geht, wächst der Lkw am Straßenrand weiter zu – und sorgt bei so manchem Vorbeifahrenden für ungläubiges Kopfschütteln.
Foto0555+0559: Der LKW kam erst in einem Schuppen zu stehen
Foto0557: Die Böschung herunter sind auch ein gutes halbes Jahr später noch Spuren von dem Unfall zu erkennen
Foto0561: Die Leitplanken wurden mittlerweile ersetzt