Diskussion um „Berliner Kissen“ im Rischkamp

Sicherheit versus Kosten in Osterwald

Osterwald/Oldendorf (gök). Die Ortsratssitzung im Dorfgemeinschaftshaus Osterwald war geprägt von einer kontroversen Debatte über die sogenannten „Berliner Kissen“ im Wohngebiet Rischkamp in Oldendorf/Osterwald. Anlass war ein Unfall im vergangenen Winter, bei dem eine Person auf der rutschigen Oberfläche eines solchen Verkehrshindernisses nach Schneefall ausrutschte und sich schwer verletzte.

Ortsbürgermeister Torsten Hofer zeigte sich in der Sitzung nachdenklich: „Ich kann nicht beurteilen, ob die Kissen noch notwendig sind – ich bin kein Anwohner. Aber vielleicht sollte man überlegen, ob es Alternativen gibt.“ Als mögliche Lösung brachte er eine bauliche Aufpflasterung ins Gespräch, die ebenfalls zur Geschwindigkeitsreduzierung beitrage, jedoch keine Rutschgefahr wie die glatten Plastikoberflächen der Berliner Kissen berge. Eine Umsetzung sei für ihn mit Blick auf den Salzhemmendorfer Gemeindehaushalt jedoch frühestens in den kommenden Jahren denkbar. Der Osterwalder Wolfgang Döbler berichtete von einem Gespräch mit Bürgermeister Clemens Pommerening, bei dem er auf die Gefahren durch die Kissen hingewiesen habe. Der Unfall sei bei Schnee passiert – eine gefährliche Situation, da die Rutschgefahr optisch kaum erkennbar gewesen sei. Pommerening habe daraufhin Hinweisschilder in Aussicht gestellt. Döbler betonte jedoch, dass die Gemeinde wegen der Unfallgefahr handeln müsse, auch wenn bauliche Veränderungen nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung kostenintensiv seien.

Andreas Hartnack, Anwohner im Rischkamp, hält die Berliner Kissen weiterhin für notwendig: „Die Autofahrer bremsen davor zuverlässig ab.“ Gleichzeitig kritisierte auch er die Rutschgefahr: „Wenn sie nass sind, gleichen sie einer Eisbahn.“ Zudem müssten die Kissen regelmäßig gewartet und jährlich neu verdübelt werden. Eine dauerhafte bauliche Lösung wie eine Aufpflasterung wäre seiner Meinung nach sinnvoller. Die Aussage der Gemeinde, man solle als Fußgänger die Kissen nicht betreten, hält Hartnack für wenig nachvollziehbar: „Das sind Nebelkerzen.“ Der Ortsrat wird das Thema weiter mit der Gemeindeverwaltung abstimmen, eine schnelle Lösung scheint jedoch nicht in Sicht.

Foto: Die Berliner Kissen sorgen weiterhin für Temporeduzierung im Rischkamp