Ortsrat hofft auf bessere Kommunikation
Online-Portal soll Abläufe vereinfachen
Lauenstein (gök). Bei der Sitzung des Lauensteiner Ortsrates im Schützenhaus stand vor allem die Kommunikation mit der Gemeinde im Mittelpunkt der Diskussionen. Zuletzt war in Lauenstein die Aufregung groß, als Bauhofmitarbeiter die Obstbäume im Weller Weg beschnitten hatten. Auf Initiative von Ortsratsmitglied Moritz Ehle (CDU) wurde die Verwaltung dort aktiv, aber nicht nach dem Geschmack der Einwohner. „Die Maschinen für die Landwirtschaft sind größer geworden, daher musste dort der Beschnitt schon sein. Sonst wäre es etwa zu Schäden an Spiegeln oder ähnlichem gekommen“, erklärte Ehle. Er bemängelte lediglich die wenige Kommunikation, da vorher dort auch schon der Heimat- und Verkehrsverein Lauenstein beim Obstschnitt tätig war. Ortsbürgermeister Tim Tietz (SPD) fragte sogar schriftlich bei Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening nach. Diese erklärte ebenso schriftlich, dass die Arbeiten aus Verkehrssicherungsgründen notwendig waren. Der Bürgermeister räumte allerdings ein, dass eine Mitteilung über die Arbeiten durch die Verwaltung versäumt wurde.
Die heimische Landtagsabgeordnete Britta Kellermann (Grüne) hatte sich vor allem darüber geärgert, dass die Verwaltung sich länger nicht zu der beabsichtigten Homepage von Lauenstein geäußert hatte. Erst auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass die Verwaltung als Betreiber der Homepage nicht fungieren kann. Dankbar waren die Ortsratsmitglieder aber, dass nun die Kulturgemeinschaft als offizieller Betreiber der Homepage zur Verfügung steht. Der Ortsrat übernimmt aber wie abgesprochen die jährlichen Kosten von 360 Euro für die Seite, die mit Hilfe des Fördervereins für regionale Entwicklung entstanden ist. „Ich bin verärgert über das Verhalten der Verwaltung, da man uns ein Jahr hingehalten hat. Als Ortsrat fühle ich mich durch die Verwaltung und den Bürgermeister nicht gut betreut“, so Kellermann in der Sitzung. Die Lauensteinerin würde sich für die Arbeit der Ortsräte einen festen Ansprechpartner in der Gemeinde wünschen.
Ortsbürgermeister Tietz räumte aber ein, dass er zuletzt von der Gemeinde schon Zugangsdaten für ein Portal erhalten hat. Auf Nachfrage erklärte Frank Batke von der Gemeindeverwaltung, dass mit Hilfe dieses Online-Portals die jeweiligen Ortsbürgermeister Anfragen der Ortsratsmitglieder schnell mitteilen können. Die jeweiligen Fachbereichsleiter in der Verwaltung haben auch Zugriff auf das Portal und können die Probleme aus den elf Ortsteilen so schneller angehen.
Für Kellermann sind die Homepage und der Weller Weg nur einige Beispiele für ein fehlendes Reagieren der Verwaltung. „Unsere Beschlüsse laufen oft ins Leere und ich würde mir wünschen, dass Verwaltungsmitarbeiter oder der Bürgermeister zu unseren Sitzungen kommen und so Anträge auch gemeinsam formuliert werden“, erklärte Kellermann in der Sitzung. Auch Ehle würde sich über solche Besuche freuen, zeigte aber auch Verständnis für die Verwaltungsmitarbeiter, die schon viele Termine außerhalb des Rathauses haben. „Unsere Kommunikation muss besser werden, wo ein fester Ansprechpartner für die Ortsräte zu allen Themen besser wäre“, so Kellermann weiter. Dr. Wilhelm Koops machte zudem den Vorschlag, dass die Satzung der Gemeinde geändert wird und nach einer gewissen Frist Antworten auf politische Anfragen und Beschlüsse erledigt werden müssen.
Auch anhand der Einwohneranfragen wurde schnell klar, dass die Kommunikation mit der Verwaltung ein Thema ist. „Im Bürgergarten wurde auch die Randbepflanzung des Teiches immer noch nicht entfernt“, bemängelte etwa Anette Obendorf. Ihren Eindruck der Ungleichgewichtung von Investitionen oder Arbeiten zwischen den Ortsteilen entkräftete Ehle aber: „Das ist glaube ich nur ein subjektiver Eindruck. Beim Naturerlebnisbad etwa engagiert sich die Gemeinde jetzt mit einem hohen Betrag in Lauenstein“, so Ehle. Koops ergänzte noch, dass die Finanzen in der Gemeinde schon begrenzt sind und viele Dinge einfach nicht finanziert werden können. Obendorf hofft aber zumindest, dass einige Wünsche wie etwa ein Bücherschrank vielleicht auch mit einer Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt in Lauenstein umgesetzt werden können. Tietz will das Thema Kommunikation jetzt nochmal in der Ortsbürgermeisterrunde ansprechen, damit das Thema dann auf der nächsten Ortsratssitzung noch einmal angegangen werden kann.
Foto: Im Weller Weg ärgern sich viele Lauenstein über den radikalen Rückschnitt der Verwaltung an den Bäumen