Mit Pfeil und Bogen am Ith unterwegs
3D-Bogenschützen stellen sich neuen Herausforderungen in Lauenstein
Lauenstein (gök). Rund um das Naturfreundehaus Lauenstein versammelten sich am vergangenen Wochenende mehr als 140 Bogenschützen aus Niedersachsen, Hessen oder Nordrhein-Westfalen zur dritten Auflage der Spring-Challenge – einem besonderen 3D-Bogenschützenturnier, das sich in kurzer Zeit zu einem festen Termin in der Szene entwickelt hat.
Bogenschießen in freier Natur – ein wachsendes Event
Die Veranstaltung, organisiert von der Bogensparte der Naturfreunde Lauenstein, wurde erstmals 2023 ausgerichtet und ist inzwischen fester Bestandteil des Vereinskalenders. „Schon in den ersten Jahren war das Turnier gut besucht, doch mittlerweile kommen wir mit unserem kleinen Team langsam an unsere Grenzen“, berichtet Manfred Kiehne aus dem Orga-Team. Der Aufwand sei von Jahr zu Jahr gestiegen, doch die Begeisterung für das Event ist ungebrochen. Für die diesjährige Ausgabe waren nach einer Woche schon 110 Plätze gebucht.
Die Teilnehmer, darunter sowohl erfahrene Schützen als auch Nachwuchstalente, traten in fünf verschiedenen Bogenklassen an und mussten sich an 30 Stationen beweisen – ein neuer Rekord für das Turnier. Anders als beim klassischen Bogenschießen wird beim 3D-Bogensport nicht auf Scheiben geschossen, sondern auf realistisch gestaltete Tierfiguren aus geschlossenporigen Hochleistungs-Polyethylenschaumprodukten – kurz 3D-Etafoam-Attrappen. „Jede Station bietet eine neue Herausforderung. Die Entfernungen variieren, und die Schützen müssen jedes Mal selbst einschätzen, wie weit das Ziel entfernt ist“, erklärt Kiehne die Herausforderungen.
Bewegliche Ziele sorgen für besondere Herausforderungen
Besondere Highlights in diesem Jahr waren zwei bewegliche Ziele, die den Schützen alles abverlangten. Eines davon war in einer Grube installiert und bewegte sich durch ein Pendelsystem hoch und runter, während ein weiteres Ziel an einer Seilbahn durch den Wald glitt. „Solche Herausforderungen machen das Turnier spannend und fordern die Teilnehmer immer wieder neu“, so Kiehne, der das Pendelziel selber entworfen hatte. Die Einnahmen aus der Veranstaltung fließen komplett in die Bogensparte. Anfangs standen dem Verein nur gebrauchte Ziele zur Verfügung, doch durch Unterstützung von Stiftungen konnten in den letzten Jahren neue, hochwertige 3D-Attrappen angeschafft werden. „Unser Ziel ist es, das Turnier weiterzuführen und dabei immer neue Stationen zu entwickeln, um die Teilnehmer zu fordern“, betont das Organisationsteam.
Doch nicht alle teilen die Begeisterung für den Sport. Kritiker äußern sich teils heftig, einige schickten sogar Hass-Mails an die Veranstalter. „Es gibt Menschen, die nicht verstehen, dass wir nur auf Attrappen schießen und sehr verantwortungsvoll mit der Natur umgehen“, erklärt Kiehne, der die Kritik nicht nachvollziehen kann. Für die Bogenschützen ist es einfach ein abwechslungsreicher Sport in der Natur, wo nicht einem Tier ein Haar gekrümmt wird. Besonders ärgerlich sei es, dass es in Lauenstein bereits zu gezieltem Vandalismus gegen die Figuren gekommen sei.
Trotz der Herausforderungen zogen die Organisatoren zum Ende des Turniers ein positives Fazit. „Wir hatten traumhaftes Frühlingswetter und sind mit dem Verlauf zufrieden. Die gesammelten Erfahrungen werden wir beim nächsten Turnier umsetzen“, erklärt Kiehne nach dem Turnier. Die vierte Auflage der Spring-Challenge ist bereits für nächstes Jahr in Planung und dürfte erneut ein Höhepunkt im Kalender der 3D-Bogenschützen werden.
Sieger des Turniers wurden Angelika Bode-Schacht und Mark Spielmann (Blankbogen), Stephanie Benholz und Frnak Nienhuis (Recurve), Martina Neumann-Kühnemund und Dirk Hartwich (Langbogen), Susanne Walther und Terence Nordmann (Primitivbogen), Christina Sparenberg und Klaus Petro (Reiterbogen), Miriam Plank und Tim Schwertfeger (Kinder bis zwölf Jahre) sowie Maike Benholz und Aaron Wolf (Kinder älter als zwölf Jahre).
Foto9645: Das von Manfred Kiehne gebaute Pendel wird angezogen, welches dann das Ziel für den Schützen aus der Gruppe bewegt
Foto9652+9657: Nach dem Schießen der Gruppe erfolgt die gemeinsame Trefferaufnahme für die Auswertung
Foto9663: Anne-Kathrin Schwarze nimmt das Ziel ins Visier
Foto9671: Geschossen wird in der Gruppe nacheinander
Foto Tim Tietz: Auch Ortsbürgermeister Tim Tietz probierte sich im Bogenschießen mal aus