125 Jahre A. Stichweh & Söhne in Thüste

Tag der offenen Tür am 14. Juni 2025

Thüste (gök). Am Samstag, den 14. Juni 2025, öffnet die Firma A. Stichweh & Söhne GmbH & Co. KG anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens von 11 bis 17 Uhr ihre Tore für interessierte Besucher und Kunden. Der Tag der offenen Tür bietet einen spannenden Einblick in das traditionsreiche Familienunternehmen, das seit 1900 in Thüste den regional bekannten Thüster Kalkstein abbaut und verarbeitet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Produktion, bei der nicht nur die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten des Thüster Kalksteins präsentiert werden, sondern auch die moderne und traditionelle Bearbeitung des Gesteins demonstriert wird. Besucher können unter anderem live miterleben, wie große Kalksteinblöcke mit der neuen Brückensäge aufgeschnitten, Trockenmauersteine produziert und feine Profilarbeiten an computergesteuerten Maschinen durchgeführt werden. Zudem wird eine Dokumentation über den hauseigenen Steinbruch gezeigt.

Die Produkte von der Thüster Firma sind nicht nur für Architekten, Bauherren, Steinmetze und Restauratoren von Bedeutung, sondern auch für Endverbraucher, die ihren Garten oder ihr Zuhause mit hochwertigen Natursteinen verschönern möchten. Besonders im Bereich Garten- und Landschaftsbau hat sich die Firma mit einer breiten Produktpalette einen Namen gemacht. A. Stichweh & Söhne fertigt Trockenmauersteine in verschiedenen Schichthöhen und Pflastersteine in unterschiedlichen Größen. Für Terrassen und Wege bietet die Firma Bodenplatten in verschiedenen Ausführungen an – ideal für eine stilvolle Gestaltung von Outdoor- und Innen-Bereichen.

Aber auch Blockstufen, Palisaden und Kantensteine sind Teil des Sortiments, ebenso wie Rohsteine, die als Dekorationselemente für Gärten verwendet werden können. Kunden haben dabei die Möglichkeit, sich ihre Dekosteine individuell auszusuchen und so einzigartige Gestaltungselemente für ihren Garten zu finden. Wer Inspiration sucht, kann sich im „Mustergarten“ vor Ort unweit des Firmengeländes verschiedene Gestaltungsvarianten ansehen. Dort sind unter anderem mehrere Trockenmauern aufgebaut, die als Beispiel für verschiedene Bauarten und -techniken dienen.

Neben den Garten- und Landschaftsbau-Produkten werden auch verschiedene Verblendsteine in unterschiedlichen Varianten sowie Mauersteine und Mauerabdeckungen aus Thüster Kalkstein angeboten. Diese Produkte sind ideal für die Gestaltung von Fassaden oder für den Bau von Mauern, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind.

Für das leibliche Wohl ist beim Tag der offenen Tür zudem mit einem Grillangebot gesorgt. Bei hoffentlich erneut strahlendem Sonnenschein können sich die Gäste stärken und mit den Betreibern ins Gespräch kommen. „Obwohl viele Menschen ihr ganzes Leben in Thüste und Umgebung verbringen, wissen manche gar nicht, was direkt vor ihrer Haustür passiert“, erklärt Markus Stichweh im Gespräch. Kalkstein von hoher Qualität wird hier seit Jahrzehnten abgebaut und in Handarbeit zu einzigartigen Produkten verarbeitet. Der Thüster Kalkstein erfreut sich überregionaler Beliebtheit: Kunden reichen von Kiel bis Freiburg im Breisgau und sogar aus Österreich oder Schweden. Geliefert wird deutschlandweit, auftragsbezogen und individuell gefertigt, was ein Alleinstellungsmerkmal des Betriebs ist – keine Massenware, sondern maßgeschneiderte Lösungen nach Kundenwunsch. „Es gibt hier keine Ware von der Stange, sondern ein Handwerksbetrieb, der flexibel auf Ideen eingehen kann“, betont das Ehepaar Markus und Anja Stichweh weiter. Ein weiteres Highlight des Tages ist der Besuch des bekannten Bildhauers Damjen Lajic aus Beckedorf. Er wird Skulpturen und Bildhauerwerke aus Thüster Kalkstein präsentieren – darunter Männer auf Stelen, Gartenbänke und Brunnen – und Einblicke in sein kreatives Schaffen geben. Der Bildhauer ist als Künstler weit über die Region hinaus für seine Arbeiten bekannt.

Der Betrieb, der einst von August Gödeke gegründet wurde, war früher einer von mehreren Kalksteinverarbeitern in Thüste. Heute ist „Stichweh & Söhne“ der letzte Betrieb, der hier noch aktiv abbaut und bearbeitet. Trotz moderner Maschinen ist viel Handarbeit geblieben – jeder Stein wird einzeln in die Hand genommen. Die Firma beliefert zusätzlich unter anderem Schulen oder Einrichtungen wie Justizvollzugsanstalten, da der Thüster Kalkstein als unbedenklich und gut zu bearbeiten gilt. Dort erhalten Menschen dann erste Erfahrungen bei der Steinbearbeitung mit Thüster Kalkstein.

Mit aktuell fünf Mitarbeitenden, die zum Teil schon seit Jahrzehnten im Betrieb sind, sucht die Firma weiterhin Verstärkung: Gesucht werden Steinmetze, aber auch Maurer oder Tischler – Erfahrung ist hilfreich, aber nicht zwingend nötig. „Was zählt, ist die Motivation und handwerkliches Geschick“, so Markus Stichweh weiter. Der Tag der offenen Tür ist eine besondere Gelegenheit, einen traditionsreichen Betrieb mit Blick in die Zukunft kennenzulernen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und die Vielfalt des Thüster Kalksteins zu entdecken. Weitere Informationen gibt es unter www.thuesterkalkstein.de.

Ein Rückblick auf 125 Jahre Firmengeschichte: Thüster Kalkstein – A. Stichweh & Söhne

Die Geschichte des Unternehmens beginnt um 1900, als Steinmetzmeister August Gödeke den Grundstein für den Betrieb legte. Mit der Gründung des „August Gödeke Steinmetzbetriebs“ in Thüste nahm der Abbau und die Weiterverarbeitung des regionalen Thüster Kalksteins eine zentrale Rolle ein. Zunächst konzentrierte sich das Unternehmen auf die Bearbeitung des Kalksteins zu Grabsteinen sowie klassischen Bauteilen für Neubauten und Restaurierungen. Nach der Anschaffung erster Maschinen wie Kreissägen und Gattern konnte das Unternehmen die Produktionskapazitäten deutlich steigern und sich einen Namen in der Region machen.

Im Jahr 1936 trat der Maschinenbauingenieur und Steinmetzmeister Alfred Stichweh als Mitinhaber in die Firma ein. Der Betrieb erhielt fortan den Namen „Gödeke und Stichweh Steinmetzbetrieb“. Mit dem Know-how von Alfred Stichweh wurden nicht nur die Maschinen weiter optimiert, sondern auch neue Produktionsmöglichkeiten erschlossen, was den Betrieb auf die nächsten Entwicklungsschritte vorbereitete.

In den 1960er Jahren trat die dritte Generation in das Unternehmen ein: Die Söhne von Alfred Stichweh, Alfred und Werner Stichweh, begannen ihre Tätigkeit als Mitinhaber und führten den Betrieb erfolgreich weiter. In dieser Zeit wurden die Betriebshallen erheblich ausgebaut, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Nach dem Tod von Alfred Stichweh Sen. im Jahr 1966 erhielt das Unternehmen den neuen Namen „Alfred Stichweh & Söhne KG“, was den Übergang zur nächsten Generation markierte.

In den 1970er Jahren wurde der Maschinenpark erheblich vergrößert, um die Produktion noch effizienter und vielseitiger zu gestalten. Gleichzeitig erweiterte die Firma ihre Produktpalette, was auch eine deutschlandweite Expansion des Vertriebs zur Folge hatte.

1996 trat der Steinmetzmeister und Steintechniker Markus Stichweh in das Unternehmen ein und sicherte somit die Fortführung der Firmenfamiliengeschichte. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde der Betrieb in „Alfred Stichweh & Söhne GmbH & Co. KG“ umbenannt. Mit den Geschäftsführern Alfred und Werner Stichweh sowie Markus Stichweh in der vierten Generation nahm die Firma weiterhin Kurs auf Modernisierung und Expansion.

Im Jahr 2005 schied Werner Stichweh als Gesellschafter aus dem Unternehmen aus, und Markus Stichweh übernahm zunehmend Verantwortung für die strategische Ausrichtung und das Tagesgeschäft des Unternehmens. 2008 erfolgte ein weiterer Meilenstein: Der Betrieb investierte in eine computergesteuerte Hochleistungs-Brückensäge. Diese technologische Neuerung ermöglichte es, noch präzisere Schnitte und effizientere Produktionsabläufe zu erzielen, was dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffte.

Nach über 60 Jahren erfolgreicher Tätigkeit schied Alfred Stichweh im Jahr 2018 als Gesellschafter aus. Dies markierte das Ende einer Ära und den endgültigen Übergang des Unternehmens in die vierte Generation, unter der Markus Stichweh die Leitung übernahm. Im Jahr 2021 wurde der Maschinenpark weiter ausgebaut: Eine neue, größere Brückensäge wurde angeschafft, die in der Lage ist, noch größere und komplexere Steinbearbeitungen durchzuführen. 2023 erweiterte das Unternehmen seine Abbauflächen, um den stetig wachsenden Bedarf an hochwertigem Thüster Kalkstein zu decken. Gleichzeitig wurde eine neue Musterausstellung im Bereich Garten- und Landschaftsbau eröffnet. Hier können Interessierte die Vielzahl an Produkten wie Trockenmauersteine, Pflastersteine, Bodenplatten, Blockstufen und mehr sehen und sich von verschiedenen Gestaltungsvarianten inspirieren lassen.

Foto1651: In den Anfangsjahren war das Betriebsgelände noch überschaubar

Foto1652: Im Mustergarten gibt es viel zu sehen

Foto1654: Markus Stichweh freut sich auf das Jubiläum

Foto1670+1671: Große Maschinen werden auch am Tag der offenen Tür gezeigt

Foto1672: Eine der berühmten Stelen von Damjen Lajic