Feuerwehrnachwuchs meistert „Brandfloh“

40 Kinder sorgen für Begeisterung rund um Feuerwehrstützpunkt

Duingen (gök). Rund um den Feuerwehrstützpunkt in Duingen war ordentlich was los: 40 Kinder der Kinderfeuerwehren aus dem Leinebergland traten zur Abnahme des „Brandfloh“-Abzeichens an und zeigten mit Bravour, was sie in den vergangenen Wochen gelernt hatten. Erstmals fand die Veranstaltung am Feuerwehrstützpunkt in Duingen statt. Samtgemeindekinderfeuerwehrwartin Michaela Herrmann aus Duingen hatte die Organisation übernommen – für sie eine Premiere in dieser Funktion, nachdem sie das Amt im vergangenen Jahr übernommen hatte. Letztes Mal war die Abnahme des Brandflohs in Eime durchgeführt worden.

„Man kann den Brandfloh als kleine Leistungsspange sehen“, erklärt Thomas Heise von der Feuerwehr Elze. Gemeinsam mit seiner Tochter Lilly Carolin Heise nahm er die Prüfungen ab. Heise ist Fachbereichsleiter Kinderfeuerwehr im Brandabschnitt West und betreut neben der Abnahme auch Neugründungen und berät Kinderfeuerwehren im Landkreis, womit er gerade in den letzten Jahren viel zu tun hatte. In vielen Orten im Kreis sind in den letzten Jahren Kinderfeuerwehren gegründet worden.

Spielerisch, aber mit ernstem Hintergrund, mussten die Kinder vielfältige Aufgaben meistern: Bei einem simulierten Löschangriff galt es, mit der Kübelspritze zielsicher Wasser zu verspritzen, vorher den passenden Schlauch anzuschließen oder beim Slalomlauf mit anschließendem Puzzle Geschicklichkeit zu beweisen. Auch Erste Hilfe stand auf dem Programm: Einen Notruf absetzen oder einen Fingerverband anlegen wurden unter realitätsnahen Bedingungen geübt.

Besonders eindrücklich war dabei die Notruf-Abnahme: Andreas Ziegler von der Feuerwehr Duingen, der hauptberuflich als Polizist in der Leitstelle tätig ist, nahm die Notrufe entgegen und hatte dafür sogar eine Telefonanlage aufgebaut. „In 15 Jahren Leitstellentätigkeit habe ich selten Anrufe von Kindern erlebt. Es ist aber wichtig, dass Kinder wissen, wie ein Notruf richtig abgesetzt wird“, so Ziegler. Gleichzeitig warnte er davor, Kinder probeweise bei der Leitstelle anrufen zu lassen: „Das bindet wichtige Kapazitäten. Üben sollte man im privaten Rahmen oder bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr.“

Neben Erste-Hilfe-Maßnahmen und technischen Aufgaben wurden auch Scherzfragen beantwortet und chemisches Wissen über Löschmittel unter Beweis gestellt. Eine Kerze musste mit einem Streichholz angezündet und anschließend erklärt werden, warum sie erlischt, wenn man ein Glas darüberstülpt.

Die jungen Feuerwehrkinder aus Wallenstedt, Eime, Banteln, Duingen, Hoyershausen, Gronau oder dem Despetal meisterten ihre Aufgaben mit großem Eifer und wurden am Ende stolz mit dem begehrten Brandfloh-Abzeichen belohnt. Einige hatten in den Jahren zuvor auch das „Flämmchen“ abgelegt, ein inoffizielles Abzeichen, das in einigen Wehren zusätzlich angeboten wird, aber nicht offiziell zur Landesfeuerwehr gehört.

Brandfloh:

Der „Brandfloh“ ist das offizielle Kinderfeuerwehrabzeichen in Niedersachsen. Ähnlich wie bei der Jugendflamme der Jugendfeuerwehren weisen die Feuerwehrkinder hier ihre erworbene Fähigkeiten nach, was durch die niedersächsische Jugendfeuerwehr vorgegeben wird. Teilnehmen dürfen dabei Kinder ab neun Jahren, die mindestens ein Jahr in der Kinderfeuerwehr aktiv waren.

Altersgerecht werden dabei entsprechende Leistungsbereiche abgefragt. Die Kinderfeuerwehrwarte testen dazu das Wissen in Bereichen wie Brandschutzerziehung, Erster Hilfe, Teamwork und spezifischen Feuerwehraufgaben. Spielerisch soll der Brandfloh an die Feuerwehr heranführen und optimalerweise später für die Jugendfeuerwehr begeistern, wo es dann für die Kinder noch interessanter wird.

Foto0922: Das Brandfloh-Abzeichen gab es für die Kids am Ende der Abnahme

Foto0924: Michaela Herrmann begrüßte alle Anwesenden

Foto0927: 40 Kinder und Betreuer waren in Duingen dabei

Foto0932+0941: Andreas Ziegler simulierte mit den Kids einen Notruf

Foto0951+0971: Mit der Kübelspritze wurde ein simulierter Brand bekämpft, was bei Feuerwehr natürlich zur Freude der Kids nicht fehlen darf

Foto0988: Auch die „Versorgung“ kam in Duingen nicht zu kurz

Foto0992: Scherzfragen sorgten für viel Spaß

Foto1008+1012: Nach dem Slalomlauf mussten die Kids erstmal puzzlen