WTW gewinnt eigene „Humboldt Open“
Gehfußball-Turnier begeistert Spieler und Zuschauer in Thüste

Thüste (gök). Präzise Pässe statt schneller Sprints, Torjubel ohne Grätsche und jede Menge Teamgeist. Beim zweiten Gehfußball-Turnier „Humboldt Open“ des SV Weenzen-Thüste-Wallensen (WTW) stand der Spaß an der entschleunigten Fußballvariante im Mittelpunkt. Auf dem Kunstrasen im „Glück Auf-Käfig“ in Thüste spielten fünf Mannschaften um den inoffiziellen Titel des Kreismeisters – am Ende setzte sich WTW I dank des besseren Torverhältnisses knapp durch.

Schon im Vorjahr waren dieselben Mannschaften – damals noch auf dem Rasenplatz – am Start gewesen. Titelverteidiger KTW Heyen, TSV Kemnade, der Bayern Fan Club Holzminden sowie WTW I und II waren auch dieses Jahr wieder am Start. Anders als 2024, als WTW I noch Tabellenletzter geworden war, konnte die erste Mannschaft diesmal jubeln. Mit sieben Punkten und 17:9 Toren reichte es haarscharf vor Heyen und WTW II, die ebenfalls jeweils sieben Punkte sammelten. Die Zuschauer erlebten durchweg enge, aber torreiche Partien, bei denen die Spannung bis zum Schluss hoch blieb.

Die Tabelle im Überblick:

  1. WTW I – 7 Punkte, 17:9 Tore
  2. KTW Heyen – 7 Punkte, 19:12 Tore
  3. WTW II – 7 Punkte, 11:13 Tore
  4. TSV Kemnade – 4 Punkte, 10:16 Tore
  5. Bayern Fan Club Holzminden – 3 Punkte, 9:16 Tore

Gespielt wurde erstmals nach offiziellen Walking-Football-Regeln des NFV in der verkleinerten Form – ohne Torwart, mit maximal hüfthohen Bällen, ohne Rennen und ohne Grätschen, nachdem bei der Erstauflage letztes Jahr noch mit Keeper gespielt wurde. „Letztes Jahr fielen durch starke Keeper kaum Tore, weswegen wir dieses Mal auch ohne Torwart spielten. Dadurch kamen auch die Zuschauer in den Genuss von viel mehr Toren und die Taktik mussten die Teams entsprechend anpassen“, erklärten die Organisatoren des WTW im Gespräch.

„Von außen sieht es aus wie Fußball in Zeitlupe, aber für uns Spieler ist es schweißtreibend und fordert Konzentration“, erklärte einer der Teilnehmer am Spielfeldrand. Auch wenn Knie zwicken, der Rücken sich meldet oder die Kondition nachlässt – zehn Minuten pro Spiel und ein paar Auswechselspieler reichen, damit alle mitspielen können. Das zeigte sich auch am Spielfeldrand, wo Zuschauer nicht nur Ballstafetten beklatschten, sondern sich Spieler auch mal über gesundheitliche Probleme austauschten. „Und jeder Sport ist besser, als auf der Couch zu liegen“, so einer der begeisterten Kicker. Beim Gehfußball geht es nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um Gemeinschaft und Miteinander. Frauen und Männer, Jüngere und Ältere sowie Menschen mit Beeinträchtigungen standen gemeinsam auf dem Platz. „Gerade das macht den Reiz aus. Nach dem Training etwa sitzen wir noch in der Kabine zusammen und reden bei einem Getränk über Fußball oder Gott und die Welt“, betonte ein weiterer Spieler des WTW.

Der Verein bietet das Format seit rund drei Jahren regelmäßig an: Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat um 19 Uhr wird in der Thüster Halle oder draußen auf Kunstrasen gespielt. Anfängliche Vorbehalte – „Für Gehfußball bin ich doch noch zu jung!“ oder „Da schwitzt man doch gar nicht!“ – sind längst widerlegt. „Auch im Gehen schwitzt man, und Muskelkater gehört anfangs einfach dazu. Verletzungen sind dagegen selten“, so ein Teilnehmer. Am Ende der Humboldt Open waren sich alle fünf Teams einig: 2026 soll es die dritte Auflage geben. Eine weitere Tradition wurde dabei auch ins Leben gerufen. Der TSV Kemnade brachte Nudelsalat von der Einschulung am Tag zuvor mit, der in Thüste sehr gut ankam. Schnell wurde der TSV Kemnade verpflichtet, nächstes Jahr wieder für den Nudelsalat zur Bratwurst zu sorgen. Am kommenden Wochenende startet der WTW sogar beim ersten Walking-Football-Turnier des NFV in Barsinghausen und will dann auch dort die Gemeinschaft genießen.

Foto7810+7813+7817+7824+7831+7832+7835+7836+7837: Spielszene: Beim Gehfußball kommt es nicht auf Schnelligkeit, sondern auf Präzision an

Foto7858: Die Teilnehmer bei der zweiten Auflage der WTW Humboldt Open

Foto7866: Die siegreiche Mannschaft von WTW I