Fliegende Scheiben, internationale Gäste und große Emotionen
Wirbelwind-Cup begeistert in Eime
Eime (gök). Fliegende Scheiben, atemberaubende Sprünge und harmonisches Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier, der diesjährige Wirbelwind-Cup verwandelte den Sportplatz des SV Eime erneut in einen internationalen Treffpunkt der Hundefrisbee-Szene. Bereits zum siebten Mal richtete die Sparte „DreamCatchers“ das Turnier aus und das mit wachsendem Renommee: Der Cup ist dieses Jahr das einzige offizielle deutsche Qualifikationsturnier des Weltverbands USDDN. Hier werden entscheidende Punkte für die Weltmeisterschaft in Nordamerika gesammelt. Auch für die anstehende Europameisterschaft in Sachsen diente das Turnier als ideale Vorbereitung. Mit 51 Startern war das Turnier sehr gut besetzt. Die Anreise mancher Teilnehmer war dabei besonders beachtlich. Eine Spielerin kam aus der Ukraine und legte dafür über 2000 Kilometer mit dem Auto zurück. Weitere Starter reisten aus Spanien, Dänemark und sogar aus Israel an – wo die Anreise per Flugzeug erfolgte. Die Verbundenheit unter den Teams war dabei ebenso eindrucksvoll wie die sportliche Leistung. „Ein spanischer Teilnehmer fühlte sich besonders wohl, weil ein Vereinsmitglied fließend Spanisch spricht und ihn toll in die Gemeinschaft eingebunden hat“, berichtet Martina Stöhr, Spartenleiterin der DreamCatchers.
Im Fokus standen die beiden Hauptdisziplinen Freestyle und Distance, jeweils unterteilt in eine Anfänger- und eine offene Klasse. Während beim Freestyle eine zweiminütige Kür mit Musik gezeigt wird – bewertet nach Wurftechnik, Schwierigkeitsgrad und Teamharmonie – zählt bei der Distanz nur, wie weit die Scheibe fliegt und sicher in der Luft vom Hund gefangen wird. „Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund ist für mich nach wie vor beeindruckend. Aber nach wie vor steht bei uns die Sicherheit und Gesundheit der Hunde an erster Stelle“, betont Stöhr. Die Bedeutung eines präzisen Wurfs kann dafür nicht hoch genug eingeschätzt werden, was es dem Hund dann entsprechend einfach oder schwer macht. Die DreamCatchers legen daher großen Wert auf artgerechtes Training, das ausschließlich über Lob, Belohnung und Vertrauen funktioniert. „Unsere Hunde sind mit Begeisterung dabei, für sie ist das Werfen eine Party auf dem Platz“, so Stöhr weiter, die selbst mit ihrer Hündin Cupcake antrat. Ihr persönliches Fazit: „Unabhängig von unserem Platz war mir wichtig, dass Cupcake glücklich vom Platz geht.“ Am Ende reichte es bei Stöhr und Cupcake zum zwölften Platz im Freestyle. Damit ist sie erster Nachrücker für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Kanada vorgesehen. Sobald einer vor ihr nicht hinfahren möchte, könnte sie an der WM teilnehmen. Neben den beiden Hauptdisziplinen wurde mit Dogdartbee auch ein unterhaltsamer Nebenwettbewerb ausgetragen, bei dem es darum ging, die Scheibe möglichst punktgenau zu fangen. Das sogenannte Bulls-Eye in der Mitte der aufgemalten Fläche auf dem Sportplatz brachte dabei 100 Punkte. Mit 24 Teilnehmern war auch dieser Wettbewerb gut besucht. „In Ländern wie Tschechien oder Polen gibt es sogar eigene Meisterschaften in dieser Disziplin“, weiß Stöhr.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste von der Organisation und der familiären Atmosphäre. Auch wenn das Wetter wechselhaft war und Stöhr sich über mehr Zuschauer gefreut hätte, war die Stimmung unter den Teilnehmenden durchweg positiv. „Es gab viel Lob für die Organisation – gerade auch von internationalen Gästen“, freut sich Stöhr. Etwas getrübt wird die Freude über die Veranstaltung jedoch durch Vorbehalte aus der näheren Umgebung. Ein benachbarter Hundeverein äußert sich immer wieder kritisch über den Hundefrisbee-Sport – für Stöhr unverständlich. „Dabei achten wir hier in Eime besonders auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere. Es ist schade, dass sich solche Vorurteile halten.“
Viele von den Teilnehmern übernachteten direkt auf dem Sportplatz und genossen die Abende in geselliger Runde. Am ersten Abend saß man bis spät gemeinsam zusammen, tauschte Erfahrungen aus und feierte die Freude am gemeinsamen Sport. Auch für den SV Eime war das Turnier ein voller Erfolg. Sechs Mitglieder nahmen aktiv am Turnier teil – für viele war es der erste Wettkampf überhaupt. „Unsere Anfänger waren sehr zufrieden“, resümiert Stöhr. Sie selbst bleibt motiviert: „Der Wirbelwind-Cup ist für uns weiter eine Herzensangelegenheit!“
Ergebnisse:
Freestyle Beginner:
1.Anastasia Lytvyn (Pandora), 2. Victoria Prillwitz (Shadow), 3. Joanna Szymkiewicz (Kiko)
Freestyle Offen:
1.Veronika Urbaskova, 2.Tzahi Melamed, 3. Veronika Urbaskova, 12. Martina Stöhr (Cupcake, SV Eime)
Distanz Beginner:
1.Frieda Nielsen (Pan), 2. Victoria Prillwitz (Shadow), 3. Alexandra Kassen (Julius), 5. Alexander Preißer (Alma, SV Eime)
Distanz Offen:
1.Juanjo Pascual (Mia), 2. Tzahi Melamed (Jasper), 3. Weronika Burczyk (Arven), 12. Melanie Rheinländer (Pixel, SV Eime)
Foto7009: Die Teilnehmer konnten auf einem der Sportplätze campen
Foto7022: Rüdiger Martin vom SV Eime mit Schröder beim Distanz-Wettbewerb
Foto7052: Auch ein Pudel war beim Wettbewerb dabei
Foto7058+7076: Beim Dogdartbee ist entscheidend, wo die Hunde mit der Scheibe auf der Spielfläche landen
Foto7100: Am Sonntag waren dann auch einige Zuschauer dabei
Foto7101: Martina Stöhr war wir mit ihrem Abschneiden und vor allem ihrem Hund Cupcake sehr zufrieden
Foto7129+7135+7138: Juan Antonio Alcaraz und seine Hündin Nova zeigen in der Kür ihr Können
Foto7150: Die Sieger der Disziplin Freestyle – Tzahi Melamet aus Israel und Veronika Urbaskova aus Tschechien