Auf den Spuren von Ludwig Böker

Öffentliche Führung in Duingen am 21. September

Duingen (gök). Zu der im Töpfermuseum zur Zeit erfolgreich laufenden Austellung des Flecken- und Ratsarchivs Duingen „Ludwig Böker – Werk und Wirken“ wird es am Sonntag, den 21. September um 15 Uhr eine öffentliche Kuratoren-Führung mit dem Duinger Archivar Günter Jahns geben. Die Ausstellung ist dem Werk und Wirken des ehemaligen Ortsheimatpflegers Ludwig Böker gewidmet. Aber schon bei ihrer Konzeption hat der Duinger Archivar Günter Jahns, der diese hauptsächlich aus den Beständen des Duinger Archivs bestückt hat, darauf Wert gelegt, dass möglichst viele Objekte ein anschauliches Bild von der Geschichte des Fleckens widerspiegeln.

Nicht nur alte Akten und Schriften sind zu sehen, sondern insbesondere auch viele Fotos aus vergangenen Tagen. So wird das Leben im alten Flecken höchst anschaulich, zumal die Ausstellung in verschiedene Themenbereiche gegliedert ist. Zugleich bietet sie einen Einblick in die – zuweilen allerdings überholte –  Arbeitsweise eines Heimatforschers, der sich kontinuierlich über rund vier Jahrzehnte der Heimatforschung gewidmet hat.

Als Archivar des Duinger Flecken- und Ratsarchivs hat sich Jahns seit langem mit der Duinger Geschichte befasst, verfügt über viele Hintergrundinformationen und kann so bei der Führung aus dem Vollen schöpfen. So erklärt er beispielsweise auch, was eine Bombennacht in Hannover im Jahre 1943 mit der Duinger Geschichtsschreibung zu tun hat. In dem Teil der Ausstellung, der sich mit dem von Böker intensiv ausgewerteten Duinger Pfarrarchiv befasst, sind unter anderem vom alten Friedhof einige Pläne ehemaliger Grabstellen zu sehen, die heute wieder durch Urnen belegt oder noch von Rasen bedeckt sind.

Seit Jahrzehnten zum ersten Mal sind auch Farbaufnahmen von dem historischen Festumzug 1939 zu sehen. Anhand eines ebenfalls ausgestellten Festprogramms wird dessen Aufbau und Verlauf erläutert. Das Ganze war seinerzeit ein Großereignis, an dem der gesamte Ort beteiligt war. Für 50 Pfennig Eintritt durften auch auswärtige Besucher eines der jeweils an den drei Ortseingängen aufgebauten Ehrenpforten passieren und so in nachgestellten Szenen Duinger Geschichte hautnah erleben. Blickfang und Kernstück der Ausstellung ist allerdings der imposante Archivschrank aus dem Jahre 1943. Hierzu weiß Jahns einige interessante Einzelheiten aus der Entstehungsgeschichte dieses reich mit Schnitzwerk versehenen Eichen-Schranks zu erzählen.

Auch ein eindrückliches Kapitel Duinger Geschichte – nämlich die mehrfache

Straßen-Umbenennungen des gegenwärtigen „Wedekindrings“ – kommt zur Sprache.

Eine Frage kann aber auch der Archivar nicht beantworten: wird die auf dem ausgestellten Flächennutzungsplan aus dem Jahre 1948 eingezeichnete Entlastungsstraße am alten Sportplatz jemals verwirklicht werden? Bei Bedarf und Interesse soll eine solche Führung wiederholt werden. Die Ausstellung im Töpfermuseum läuft noch bis zum 23. November 2025.

Fotos Festumzug: Nachgestellte Szenen aus der Duinger Geschichte im großen Festumzug 1939

Fotos Straßenschilder: Im alten Duinger Ortskern hängen 14 geschnitzte Holztafeln mit historischen Staßennamen