Politische Bildungsreise nach Berlin
Ehrenamtliche erhalten eindrucksvolle Einblicke in Geschichte und Politik
Berlin/Salzhemmendorf (gök). Drei Tage voller Eindrücke, Geschichte und gelebter Demokratie. Auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Mareike Lotte Wulf nahmen Ehrenamtliche aus der Region – darunter Vertreter von Sportvereinen, Ortsverbänden oder der Elektro-Innung – an einer politischen Bildungsfahrt nach Berlin teil. Organisiert wurde die Reise vom Bundespresseamt, die Koordination übernahm Michael Lang, langjähriger Mitarbeiter der Abgeordneten. Für Lang war es bereits die zwölfte Fahrt dieser Art und wieder einmal ein voller Erfolg. Das Bundespresseamt ermöglicht jedem der über 600 Bundestagsabgeordneten bis zu drei Busfahrten im Jahr, wo politisch interessierte Menschen ein Einblick in das politische Berlin bekommen.
Der erste Halt der Reise war bereits historisch bedeutsam: die Gedenkstätte Marienborn, am früheren innerdeutschen Grenzübergang an der A2 gelegen. Hier wird eindrücklich an die Zeit der deutschen Teilung erinnert. Es folgte ein Besuch in Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der DDR-Staatssicherheit. Eine Führung durch Zeitzeugen machte die Vergangenheit dabei besonders greifbar und vermittelte einen kleinen Eindruck in den psychischen Druck, dem die Inhaftierten ausgesetzt waren. Die persönlichen Erlebnisse der ehemaligen Inhaftierten, die beklemmende Atmosphäre und die authentische Schilderung sorgten bei den Teilnehmern für spürbare Betroffenheit. Auch Mareike Lotte Wulf erinnerte sich in ihren Begrüßungsworten zurück, wie „tief beeindruckt“ sie damals von dem Besuch in der Einrichtung war. In ihrer zweiten Legislaturperiode vertritt sie ihren Wahlkreis nun sogar als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Familie. Während der Reise gab sie Einblicke in ihre tägliche Arbeit, die politischen Herausforderungen der neuen Legislaturperiode und ihre Rolle auf der Regierungsbank: „In der Anfangszeit wurde ich in einem Workshop gezielt auf die neue Aufgabe vorbereitet. Als Staatssekretärin ist man oft gefordert, gelassener zu agieren als eine einfache Abgeordnete“, erklärte Wulf im Gespräch mit den Teilnehmern. Trotz ihrer neuen Rolle betonte sie: „Ich will weiterhin Brücken in meinen Wahlkreis bauen und im intensiven Austausch mit den Bürgern bleiben.“
Neben der politischen Dimension kam auch das kulturelle und politische Berlin nicht zu kurz. Bei Stadtrundfahrten lernten die Teilnehmenden viele Berliner Bezirke kennen. Besonders die Führung mit einem Berliner Stadtführer wurde wegen seiner unterhaltsamen und authentischen Art sehr geschätzt. Weitere Stationen waren das neue Berliner Schloss, der Berliner Dom mit einer Ausstellung zur Parlamentsgeschichte, sowie ein kurzer Halt am Bendlerblock, der an den Widerstand des 20. Juli 1944 erinnert. Ein besonders emotionaler Moment war der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas mit seinen 2 711 Betonstelen – ein Ort der Stille und des Nachdenkens mitten im Zentrum Berlins. Für viele Teilnehmer war auch das ein bleibender Eindruck. Natürlich durfte auch ein Besuch im Reichstagsgebäude nicht fehlen. Nach einem Vortrag im Plenarsaal konnten die Ehrenamtlichen die beeindruckende Aussicht von der Reichstagskuppel über das politische Berlin genießen. Ein weiterer Programmpunkt war eine Einweisung im Bundesministerium für Bildung und Familie, wo aktuelle Themen und politische Prozesse erläutert wurden.
Die Reise, die auch als Bildungsurlaub angerechnet werden kann, wurde von allen Teilnehmenden als überaus bereichernd empfunden. Viele äußerten sich dankbar für die Möglichkeit, Politik nicht nur aus der Ferne zu erleben, sondern aus nächster Nähe zu verstehen. Mareike Lotte Wulf zeigte sich überzeugt: „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen ist politische Bildung wichtiger denn je. Ich freue mich, wenn solche Fahrten dazu beitragen, Brücken zwischen Bürgern und dem politischen Berlin zu bauen.“ Interessenten für weitere Reisen nach Berlin können sich jederzeit unter mareike.wulf@bundestag.de melden.
Foto7886: Im unscheinbaren Lieferwagen wurden Gefangene in das Stasi-Gefängnis nach Berlin-Hohenschönhausen früher gebracht
Foto7910: Mareike Lotte Wulf versuchte mit jedem Teilnehmer zu sprechen
Foto7936: Im Bendlerblock wurde auf den militärischen Widerstand eingegangen
Foto7971: Der Plenarsaal im Reichstag war für die Teilnehmer sehr beeindruckend
Foto8006: Der Blick vom Reichstag Richtung Alexanderplatz
Foto8007: Der Besuch des Reichstages gehörte mit zu den Highlights
Foto8067: Das Denkmal für die ermordeten Juden war sehr beeindruckend