Coppenbrügger Spectaculum begeistert rund 4000 Besucher
Zweites Mittelalterfest mit Ritterkämpfen, Lagerleben und Feuershow – Veranstalter zieht positive Bilanz
Coppenbrügge (gök). Zwei Tage lang herrschte rund um die Burg Coppenbrügge mittelalterliches Treiben. Beim zweiten „Coppenbrügger Spectaculum“ wurde das historische Gemäuer zur Bühne für Ritter, Gaukler, Händler, Musiker und Geschichtenerzähler. Über 250 Mitwirkende aus dem gesamten Bundesgebiet sorgten für eine Zeitreise ins Mittelalter und zogen rund 4000 Besucher an. Trotz vieler konkurrierender Veranstaltungen in der Region, darunter auch das Jubiläum der Jugendfeuerwehr im eigenen Ort, zeigten sich sowohl Veranstalter als auch Gemeinde äußerst zufrieden mit der Resonanz.
„Das war ein sehr gelungenes Fest“, betonte Organisator Holger Körner im Rückblick. Auch Coppenbrügges Bürgermeister Thomas Küllig zeigte sich beeindruckt: „Die Veranstaltung war eindrucksvoll – in und um die Burg sehr gut besucht, aber nie überfüllt. Besonders der Sonntag war noch stärker frequentiert als der Samstag. Das Orgateam hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, die bei den Besuchern große Begeisterung ausgelöst hat.“ Schon im Vorfeld war das Spectaculum als „Treffen unter Freunden“ angekündigt worden – ein Ort für Gemeinschaft, Austausch und gelebte Geschichte. Dieses Versprechen wurde von allen Beteiligten erfüllt.
Ein Höhepunkt des Wochenendes waren die Showkämpfe der sogenannten Eisenliga, der Bundesliga des historischen Vollkontaktkampfes. Rund 30 schwer gerüstete Kämpfer traten in eindrucksvollen Duellen gegeneinander an und demonstrierten, wie Schwert, Schild und Rüstung im realistischen Kampf eingesetzt werden. Mit dabei waren auch internationale Teilnehmer – etwa aus England und Südafrika. Für zukünftige Veranstaltungen denkt Körner aufgrund einiger Nachfragen deshalb sogar über die Ausrichtung eines internationalen Cups der Eisenliga in Coppenbrügge nach: „Das Feedback von Kämpfern und Besuchern war durchweg positiv. Viele würden gerne wiederkommen.“ Ob und wann ein solcher Cup stattfindet, ist aber noch nicht entschieden, doch die Planungen könnten bereits dieses Jahr starten – auch in Abhängigkeit von den finanziellen Rahmenbedingungen.
Doch nicht nur Freunde der Schwertkunst kamen auf ihre Kosten. Über das gesamte Burggelände verteilt gab es mittelalterliche Lager, in denen Kochen über offenem Feuer, altes Handwerk und das Alltagsleben vergangener Jahrhunderte anschaulich präsentiert wurden. Händler boten ihre Waren an – von handgefertigtem Schmuck und Geschmeide über Felle, Keramik und Gewänder bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten. Wer wollte, konnte sich beim Bogenschießen oder Axtwerfen versuchen oder sich von Märchenerzählern und einem Puppentheater unterhalten lassen. Die Autorin Mel Rellington entführte in ihre literarischen Welten und Skalde Kveldulfur brachte mit seinen Geschichten das Erbe der Wikinger näher. Für musikalische Stimmung sorgte die Liveband „Saltatio Draculum“, die mit kraftvollen Rhythmen den Burghof zum Beben brachte. Ein weiterer Höhepunkt war die große Feuershow am Samstagabend, die für Gänsehautmomente sorgte. Besonders gelobt wurde von allen Seiten das authentische Ambiente, das die Coppenbrügger Burg bietet. „Diese Kulisse ist wie gemacht für ein Fest dieser Art“, so Bürgermeister Küllig. Die Pflege der Gemeinschaft stand ebenso im Fokus wie der Spaß an der Darstellung und der Austausch unter Gleichgesinnten – egal ob Darsteller, Händler oder Gäste.
Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen des Festes war für Körner die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde Coppenbrügge. „Vom Bauhof bis zur örtlichen Dachdeckerfirma haben uns viele unterstützt. Selbst kleine Wünsche wurden erfüllt. Das ist nicht selbstverständlich“, lobte Holger Körner. Auch Sponsoren hätten dazu beigetragen, das Programm in dieser Vielfalt auf die Beine zu stellen – wenngleich die Finanzierung weiterhin ein herausforderndes Thema bleibe. Ob es eine dritte Auflage des Spectaculums geben wird, ist derzeit noch offen. Körner zeigt sich jedoch optimistisch: „Wir denken ernsthaft über eine Fortsetzung nach. Vielleicht sogar schon im kommenden Jahr – wenn die Rahmenbedingungen passen.“ Die Chancen stehen gut, denn das zweite Coppenbrügger Spectaculum hat gezeigt, dass Mittelalter, Gemeinschaft und Begeisterung in Coppenbrügge bestens zusammenpassen.
Foto1379: Die Organisatoren waren sehr zufrieden
Foto1387+1388: Stilecht wurde das Lager aufgebaut
Foto1398: Rund um die Burg herrschte reges Treiben
Foto1401+1408: Im Innenraum der Burg wurde viel geboten
Foto1405: Thomas Küllig mit Mel Rellington
Foto1406: Auch am Abend war die Burg eindrucksvoll beleuchtet
Foto1407: Besucher merkten auch am eigenen Leib, was Mittelalter bedeuten kann
Foto1409+1410+1411: Viele Mittelalterfans waren angereist
Foto1412: Auch musikalisch wurde einiges geboten
Foto1413: In der Eisenliga ging es hart her