GMPTEC investiert sieben Millionen Euro in neuen Standort in Gronau-West

Innovatives Unternehmen wächst weiter / Baubeginn am 20. Oktober

Gronau (gök). In Kürze rollen in Gronau wieder Bagger an. Die GMPTEC GmbH startet mit dem Bau ihres neuen Firmensitzes im Industriegebiet Gronau-West. Das stetig wachsende Unternehmen investiert rund sieben Millionen Euro in den Neubau. Die GMPTEC liefert seit ihrer Gründung Komponenten und Systeme für die pharmazeutische und biotechnologische Produktion – vom Schlauch über Fittinge bis zu kompletten kundenspezifischen Baugruppen. Das Unternehmen trägt damit dazu bei, Lieferketten in Europa unabhängiger von außereuropäischen Anbietern zu machen.

Der Baubeginn ist für den 20. Oktober geplant, der Umzug soll im Dezember 2026 erfolgen. Beim offiziellen Fototermin zum Baustart waren neben den beiden Geschäftsführern Marco John und Dominic Marx auch Michael Scarlata von der HMS Industriebau aus Bad Salzuflen – die den Bau umsetzt – sowie Kay Fauth von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft HI-REG mbH und Thomas Mensing, Erster Samtgemeinderat der Samtgemeinde Leinebergland, anwesend.

Seit dem Umzug 2021 in die derzeitigen Räume im Gewerbegebiet „Zur Deßel“ hat sich GMPTEC rasant entwickelt. Was damals als ambitioniertes Start-up mit fünf Mitarbeitenden begann, ist heute ein stabil wachsendes Unternehmen mit rund 25 Beschäftigten. Doch die Kapazitäten am aktuellen Standort sind erschöpft.

„Wir haben buchstäblich jeden Quadratmeter ausgereizt“, sagt Geschäftsführer Marco John. „Unser Pausenraum ist längst zum Büro umfunktioniert. Wenn wir den Betrieb weiterentwickeln wollen, brauchen wir mehr Platz – für Menschen, Maschinen und Ideen.“

Auf dem 11 380 Quadratmeter großen Grundstück im neuen Gewerbegebiet Gronau-West entsteht daher ein moderner Firmensitz mit einer 1 600 Quadratmeter großen Produktions- und Lagerhalle und rund 700 Quadratmetern Bürofläche. Etwa die Hälfte des Grundstücks bleibt zunächst unbebaut, um Raum für künftige Erweiterungen zu lassen. „Wir planen bewusst mit Weitblick“, erklärt Dominic Marx. „Unsere Büros sind zunächst für 30 Arbeitsplätze ausgelegt, können aber problemlos auf 50 erweitert werden. Insgesamt können wir hier in Büro, Lager und Produktion bis zu 100 Mitarbeitende unterbringen, ohne anbauen zu müssen.“

Ein zentrales Element des Neubaus ist der 120 Quadratmeter große Reinraum, der rund eine Million Euro der Gesamtkosten ausmachen wird. Dort entstehen Produkte für die pharmazeutische Industrie – unter strengsten Hygiene- und Qualitätsanforderungen. „Hier findet unsere eigentliche Wertschöpfung statt“, so Marx. „Wir entwickeln Lösungen direkt mit unseren Kunden und können künftig noch flexibler und effizienter produzieren.“ Aktuell arbeitet GMPTEC in einem kleineren Reinraum mit bis zu zehn Mitarbeitenden. Die neue Anlage soll die Personalkapazitäten und Produktionsmöglichkeiten vervielfachen. Auch neue Maschinen sind geplant, um den Eigenfertigungsanteil weiter zu erhöhen.

„Vor drei Jahren lag der Anteil der Eigenproduktion deutlich niedriger. Heute machen wir rund 85 Prozent unserer Umsätze mit eigenen Produkten – das ist ein enormer Entwicklungsschritt“, betont Marx. Besonders loben John und Marx die unkomplizierte Unterstützung durch die Samtgemeinde Leinebergland und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft HI-REG. „Die Zusammenarbeit war von Anfang an hervorragend“, sagt John. „Wir haben uns nie allein gelassen gefühlt – von der Grundstücksfrage bis zu Förderthemen. Ohne diese Hilfe wäre der Schritt sicher schwieriger geworden.“ In dem Neubau-Projekt hervorgehoben wird auch das außerordentliche Mitwirken von Jan Steinhauer, Firmenkundenberater der Hannoverschen Volksbank, Marco Evers von Evers Architekten und Dr. David Wagner von der innovo consultING.

Auch Thomas Mensing zeigte sich beim Termin erfreut über die Entwicklung:

„Wir begleiten GMPTEC seit mehreren Jahren und haben immer gespürt, dass hier etwas Großes entsteht. Das Unternehmen ist seriös, innovativ und schafft wichtige Arbeitsplätze in unserer Region. Solche Investitionen sichern langfristig auch die Infrastruktur in Gronau.“ HI-REG-Vertreter Kay Fauth ergänzte: „Flächen sind in Deutschland knapp. Umso wichtiger ist es, dass sich innovative Firmen wie GMPTEC hier vor Ort weiterentwickeln können. Das ist ein Gewinn für die gesamte Region Hildesheim.“

Die Geschäftsführer betonen, dass der Neubau nicht überstürzt, sondern strategisch geplant sei. „Wir haben alles genau durchdacht und eher pessimistisch kalkuliert“, sagt John. „Aber unsere wirtschaftliche Entwicklung gibt uns recht. Wir sind gut aufgestellt und wollen den nächsten Schritt solide gehen.“

Mit dem neuen Standort schafft GMPTEC auch die Voraussetzungen, um künftig eigene Fachkräfte auszubilden – etwas, das im bisherigen Gebäude aus Platzgründen nicht möglich war. „Wir werden weiterhin in Mitarbeiter investieren – sowohl in der Produktion als auch im kaufmännischen und technischen Bereich“, so Marx. Gesucht werden unter anderem Techniker, Maschinenbauer, Qualitätsmanager und Bürokaufleute, bevorzugt mit Erfahrung aus der Pharmaindustrie.

Der Bau im Gewerbegebiet Gronau-West markiert für GMP Tec den nächsten Meilenstein einer eindrucksvollen Entwicklung. Trotz zwischenzeitlicher Dämpfer in der Pharmabranche nach der Corona-Pandemie ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und sieht weiterhin große Chancen am Markt. „Wir hätten am alten Standort sicher weiterarbeiten können“, fasst John zusammen, „aber wir hätten uns nicht weiterentwickeln können. Jetzt schaffen wir die Basis, um die nächsten Jahrzehnte erfolgreich zu gestalten.“

Foto0584+0590: Die Mitarbeiter von GMP Tec freuen sich auf die neuen Arbeitsunterkünfte im Industriegebiet

Foto0600+0601: Die bisherige Produktions- und Lagerhalle ist in Gronau an ihre Grenzen gestoßen