Kreativität kennt kein Alter
Montagsmaler zeigen „Fauna und Flora“ im Gewölbekeller
Gronau (gök). Kunst im historischen Ambiente – bereits zum neunten Mal präsentieren die Montagsmalerinnen aus Gronau ihre Werke im Gewölbekeller des Bürgermeisterhauses. Unter dem Motto „Fauna und Flora“ verwandelt sich der historische Kellerraum an zwei Nachmittagen in eine farbenfrohe Galerie. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Besucher, um die rund 60 ausgestellten Arbeiten zu bewundern.
Die Künstlerinnengruppe existiert bereits seit 19 Jahren. Ursprünglich in Elze gegründet, haben die Malerinnen 2008 dort ihre erste Ausstellung gezeigt. Danach wechselten sie nach Gronau und nutzen seither den Gewölbekeller für ihre Präsentationen. Unter der Leitung von Dagmar Kranz treffen sich rund 20 Frauen wöchentlich zum Malen. „Das Malen verbindet uns, aber genauso wichtig ist das Zusammensein“, sagt Kranz. Neben dem kreativen Arbeiten steht deshalb auch der soziale Austausch im Mittelpunkt. In der Gruppe wird nicht nur gemalt, sondern auch viel gelacht. Die Ausstellung spiegelt die breite Palette der Gruppe wider. Von stimmungsvollen Landschaften über farbenfrohe Blumenbilder bis hin zu abstrakten Kompositionen reicht die Bandbreite. Ob Acryl, Öl oder Mischtechnik – jede Künstlerin bringt ihren eigenen Stil und ihre persönlichen Ideen auf die Leinwand. „Kreativität kennt kein Alter“, betont Kranz. Viele der Malerinnen sind bereits über 70 Jahre alt. Gemeinsam zu arbeiten, motiviere und inspiriere jede einzelne.
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist das Gemeinschaftsprojekt: originelle, handbemalte Brillenetuis, die bei den Besuchern für Aufsehen sorgten. Zudem konnten kleine, ausgesuchte Bilder erworben werden. Wie schon in den Vorjahren ging der Erlös der Verkäufe sowie der Einnahmen aus der Kaffeetafel an den Kinderschutzbund Gronau. Ganz ohne Herausforderungen war die Vorbereitung der Ausstellung nicht. Da der Keller erst einen Tag vor Beginn der Ausstellung zur Verfügung stand, mussten die Montagsmalerinnen unter Zeitdruck aufbauen. Mittlerweile erleichtern aber einige Schienen das Anbringen der Bilder an den alten Mauern des Gewölbes – eine Aufgabe, die in den Anfangsjahren noch deutlich schwieriger war.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt für die Künstlerinnen und Besucher aber. Der Zugang zum Gewölbekeller ist derzeit nicht barrierefrei, da die Rampe im Gebäude schon länger defekt ist. „Es haben einige Besucher nachgefragt, schade, sonst wären es vielleicht noch mehr gewesen“, erklärt Kranz. Dennoch sei die Resonanz groß. In den vergangenen Jahren zählte die Ausstellung teilweise über 300 Besucher – auch dieses Mal war der Andrang wieder beachtlich. Wer die Ausstellung besuchte, bemerkte schnell etwas. Dort hangen keine zufälligen Hobbyarbeiten, sondern ambitionierte Werke. Die Malerinnen haben sich über die Jahre stetig weiterentwickelt. „Ich habe immer ein Auge auf das Schaffen der Malerinnen und gehe auf jede individuell ein“, sagt Kranz. So sind über die Jahre nicht nur viele Bilder, sondern auch enge Freundschaften unter den Malerinnen entstanden.
Foto9540: Die Kunstwerke fügten sich hervorragend in den historischen Gewölbekeller ein
Foto9543: Auch die Kaffeetafel kam gut an
Foto9547: Als Gemeinschaftsprojekt wurden dieses Jahr Brillenetuis kreativ verändert
Foto9549: Die Ausstellung kam bei den Besuchern sehr gut an
Foto9556: Monika Bartens, Birgitt Möbus und Dagmar Kranz freuen sich über den Erlös für den Kinderschutzbund Gronau




