Von der Marienburg ins Rampenlicht

Katja Ruppel aus Rössing als Komparsin in der Erfolgsserie Maxton Hall / Staffelstart am 7. November

Rössing/Pattensen (gök). Wenn am 7. November 2025 die zweite Staffel der weltweit erfolgreichen Amazon Prime-Serie Maxton Hall startet, wird auch eine Rössingerin zu sehen sein, die in Blickweite zur Marienburg wohnt. Katja Ruppel, 56 Jahre alt, spielt in mehreren Szenen die Sekretärin des Schuldirektors. Für die Assistentin der Geschäftsleitung bei Fagus Grecon in Alfeld war das Abenteuer vor der Kamera ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen wird.

Vom Fan der Marienburg zur Komparsin

Die auf der Bestsellerreihe Save von Autorin Mona Kasten basierende Jugendserie begeistert seit ihrer Veröffentlichung am 9. Mai 2024 ein weltweites Millionenpublikum. Sie erzählt die Geschichte eines Mädchens aus einfachen Verhältnissen, das einen Platz an einem Elite-College erhält – eine Liebesgeschichte voller Konflikte, Glanz und Emotionen. Gedreht wurde unter anderem auf der Marienburg bei Pattensen, die in der Serie als prachtvolle Kulisse des Colleges dient. „Ich habe Maxton Hall ursprünglich nur wegen der Marienburg angeschaut. Ich bin einfach begeistert von diesem Ort und schleppe auch jeden Besucher dorthin“, erzählt Katja Ruppel lachend. Als sie 2022 in der Zeitung von einem öffentlichen Casting las, habe sie sich sofort beworben – „einfach, weil ich die Burg so liebe“. Damals wusste sie noch nicht, dass es sich um eine Jugendserie handelte. „Ich wurde nicht genommen – was im Nachhinein völlig verständlich war, denn es wurden ja viele jüngere Komparsen für die Serie gesucht.“ Doch die Produktionsfirma behielt sie zu ihrer Überraschung im Hinterkopf.

Rund zwei Jahre später kam überraschend eine Anfrage. Ob sie sich vorstellen könne, in der zweiten Staffel die Sekretärin des Schuldirektors zu spielen. „Ich war völlig überrascht – aber natürlich sofort begeistert“, erinnert sich Ruppel gerne zurück. Nach einem Fitting-Termin auf der Marienburg, bei dem Kostüm und Maske mehrere Stunden angepasst wurden, folgten im Sommer 2024 zwei Drehtage für drei Szenen. „Ich war am ersten Drehtag tatsächlich die einzige Komparsin am Set“, erzählt sie. „Das war sehr intensiv, weil man viel vom Team und von den Schauspielern mitbekam.“ Besonders beeindruckt habe sie der respektvolle Umgangston am Set: „Statt ‚Action!‘ hieß es immer ‚Und bitte‘ – alles war sehr freundlich und achtsam.“

Wie aufwendig Filmproduktionen sind, wurde ihr erst dort bewusst: „Selbst kleinste Szenen wurden aus mehreren Perspektiven gedreht – Totale, Nahaufnahme, Halbtotale – und das alles mehrfach. Dazwischen wurde immer wieder umgebaut, Licht neu gesetzt, Kameras verschoben.“ Dabei habe sie viel Zeit zum Beobachten gehabt: „Die Schauspieler waren hochkonzentriert, mussten sich aber in jede Szene emotional wieder neu hineindenken, obwohl sie manchmal völlig aus dem Zusammenhang gedreht wurde. Seitdem verstehe ich Filmfehler viel besser“, lacht Ruppel. Besonders eindrucksvoll fand sie auch die Größe des Teams: „Da waren Leute für Kostüm und Maske, Komparsenbetreuung, Kameratechnik, Ton, Regie, Catering – ein unglaublicher Aufwand für ein paar Minuten Film.“

Trotz der professionellen Abläufe sei die Atmosphäre am Set familiär gewesen. „Alle waren sehr fürsorglich – wir Komparsen wurden wunderbar betreut und das Catering war hervorragend“, schwärmt Ruppel. Die Dreharbeiten fanden unter strenger Geheimhaltung statt: „Handys waren verboten und über die Handlung dürfen wir natürlich nichts verraten.“ Trotzdem hätten sich draußen zahlreiche Fans versammelt, die hofften, einen Blick auf ihre Stars zu erhaschen. Gedreht wurde nicht nur auf der Marienburg, sondern auch rund um Potsdam und in England. Das Schloss ist für die Öffentlichkeit schon länger wegen Sanierungsarbeiten geschlossen – genutzt werden konnten durch das Filmteam nur einige Räume.

Die Leistung von Ruppel in der zweiten Staffel kam wohl bei den Filmemachern gut an. Auch für die dritte Staffel, die im Sommer 2025 gedreht wurde, erhielt Katja Ruppel wieder eine Anfrage. „Diesmal war ich eine von etwa hundert Komparsen – also ein ganz anderes Erlebnis. Es gab sogar einen Nachtdreh, das war spektakulär.“ Ein weiteres Angebot für eine kleine Rolle beim Tatort konnte sie aus Zeitgründen leider nicht annehmen – „aber wer weiß, vielleicht ergibt sich irgendwann wieder etwas.“ Für Katja Ruppel bleibt die Teilnahme an Maxton Hall eine außergewöhnliche Erfahrung – nicht zuletzt, weil die Serie international so erfolgreich ist. Schon kurz nach der Veröffentlichung der ersten Staffel belegte Maxton Hall in über 120 Regionen weltweit Platz eins der Prime-Video-Charts – der erfolgreichste Serienstart einer nicht-amerikanischen Eigenproduktion des Streamingdienstes.

„Freunde aus Südafrika, die die Marienburg schon besucht haben, können mich jetzt in dieser Serie in vertrauter Umgebung sehen. Das ist schon aufregend“, erzählt sie stolz. Und natürlich ist sie gespannt, „in wie vielen Sekunden ich tatsächlich zu sehen bin“. Wenn also am 7. November die zweite Staffel von Maxton Hall startet, wird Katja Ruppel sicher mit ganz besonderem Blick auf den Bildschirm schauen – auf die Szenen, die an ihrem Lieblingsort entstanden sind.

Foto1100: Mit Bauzaun und Sichtschutz wurde die Marienburg während der Dreharbeiten abgeschottet

Foto1222: Auf Schloss Marienburg wurden Teile der Erfolgsserie Maxton Hall gedreht

Foto1223: Katja Ruppel vor Schloss Marienburg

Foto1226+1229: Direkt über dem Eingang von Schloss Marienburg lag ihr Filmbüro, wo sie die Sekretärin spielt