Drei Ortsräte ziehen an einem Strang

Dorfentwicklung als Chance für drei Ortsteile

Lauenstein/Salzhemmendorf/Hemmendorf (gök). Die Ortsräte von Lauenstein, Salzhemmendorf und Hemmendorf haben sich im Schützenhaus Lauenstein zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Auf der Tagesordnung stand nur ein Punkt – die mögliche Bewerbung für das Förderprogramm des Landes zur Dorfentwicklung.

Die Initiative ging aus den drei Ortsräten selbst hervor. Bereits im Vorfeld hatten Gespräche mit dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine/Weser stattgefunden. Außerdem war den Ortsräten in einer Informationsveranstaltung die Rahmenbedingungen und Chancen des Programms vorgestellt worden. „Die Fördermöglichkeiten sind gerade in alten Ortskernen hochinteressant. Auch Vereine und Kirchen können von solchen Maßnahmen profitieren“, betonte Salzhemmendorfs Ortsbürgermeister Karsten Appold (Grüne) im Anschluss an die Sitzung. Während die Ortsräte aus Lauenstein und Salzhemmendorf bereits einstimmig für die Teilnahme votierten, will sich Hemmendorf noch einmal beraten. „Die Tendenz geht aber klar in Richtung Dorfentwicklung“, so Appold. Er hofft, dass nach einem positiven Signal auch aus Hemmendorf die Orte gemeinsam auftreten können: „Es ist ein längerer Prozess, aber eine große Chance.“

Nach Angaben der Verwaltung könnte ein Antrag zur Aufnahme in das Programm in den nächsten Monaten gestellt werden. Voraussetzung ist eine umfassende Beteiligung der Einwohner sowie der örtlichen Vereine. Für die Vorbereitung muss ein Planungsbüro beauftragt werden. Da der zeitliche Aufwand beträchtlich ist, soll die Arbeit möglichst schon Anfang 2026 beginnen. Im Haushalt 2026 sollen dafür 10 000 Euro eingeplant werden – Fördermittel für die Antragstellung selbst sind seitens des ArL nicht vorgesehen.

Auch Lauensteins Ortsbürgermeister Tim Tietz (SPD) zeigte sich nach der Sitzung optimistisch: „Dezernatsleiter Holger Aue vom Amt für regionale Landesentwicklung Hildesheim hat die Präsentation vorgestellt und alle Fragen beantwortet. Unser Ortsrat in Lauenstein hat jetzt auch zugestimmt!“ Tietz machte deutlich, dass ein positives Votum aus Hannover zwar erhofft werde, man aber auch bei einer ersten Ablehnung nicht locker lassen wolle: „Im Idealfall klappt es gleich, sonst versuchen wir es halt erneut.“ Der Antrag müsste bei weiterer Zustimmung der politischen Gremien bis spätestens 1. April eingereicht werden. Danach entscheidet das Land, ob die drei Ortsteile als gemeinsame Dorfentwicklungsregion in das Förderprogramm aufgenommen werden.

Foto: Der alte Ortskern von Lauenstein könnte von der Dorfentwicklung stark profitieren