Auch Salzhemmendorf plant Neuausrichtung im Tourismus

Fokus auf gemeinsame „Ith-Region“

Ockensen/Coppenbrügge (gök). Die Weichen für die touristische Zukunft des Fleckens Salzhemmendorf sind gestellt. In der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses im Dorfgemeinschaftshaus Ockensen wurde deutlich, dass die Gemeinde nach dem Auslaufen der bisherigen Kooperation mit der GeTour GmbH Ende 2025 neue Wege einschlagen will – und zwar gemeinsam mit dem Nachbarflecken Coppenbrügge. Beide Kommunen arbeiten derzeit an einem Konzept für eine gemeinsame touristische Vermarktung unter dem Namen „Ith-Region“.

Der Vorsitzende des Tourismusausschusses, Karl-Heinz Grießner (SPD), erinnerte daran, dass das Thema bereits länger auf der Agenda stehe. „Es war klar, dass wir den Vertrag mit der GeTour nicht fortsetzen wollen“, sagte Grießner. Man wolle künftig stärker selbst aktiv werden und den Tourismus im Flecken in größerem Umfang eigenständig gestalten. Die geplante Zusammenarbeit mit Coppenbrügge sei zunächst eine Übergangslösung, betonte er, doch ein detailliertes Konzept solle zeitnah folgen. Mit der bisherigen Marke „Östliches Weserbergland“ habe man sich ohnehin nie richtig identifizieren können: „Wir waren mit der Vermarktung durch GeTour nicht zufrieden.“ Auch Manfred Roth (SPD) sprach sich für einen Neustart aus. Er habe bereits Gespräche mit verschiedenen Tourismusbetreibern im Flecken geführt – von der Ith-Sole-Therme über das Rasti-Land bis hin zu Reitanlagen und Campingplätzen. „Wir brauchen eine Dachorganisation, die alle Akteure einbindet und die besonderen Möglichkeiten unseres Fleckens in den Mittelpunkt stellt“, so Roth. Eine gemeinsame Runde mit der Politik und den regionalen Anbietern sei in Vorbereitung, auf Einladung der Verwaltung.

Von Seiten der Verwaltung machte Michael Pauleßen deutlich, dass die Anbindung an bestehende touristische Zentren im Weserbergland – etwa an die Solling-Vogler-Region oder das Leinebergland – geprüft, aber letztlich verworfen wurde. „Eine solche Kooperation wäre unter den gegebenen Voraussetzungen nicht realistisch“, sagte Pauleßen. Stattdessen solle die Zusammenarbeit mit Coppenbrügge intensiviert werden. Der Dachverband Weserbergland Tourismus habe seine Unterstützung für diesen Weg signalisiert. Unter dem Arbeitstitel „Ith-Region“ sollen künftig beide Verwaltungen zusammen die touristischen Aufgaben übernehmen. Geplant ist der Aufbau einer gemeinsamen Homepage sowie die stärkere Nutzung sozialer Medien. Ein detailliertes Konzept zu Personal- und Finanzfragen wird derzeit ausgearbeitet und soll den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden.

Karsten Appold (Grüne) begrüßte die geplante Kooperation: „Mit GeTour gab es immer wieder Höhen und Tiefen. Die Zusammenarbeit mit Coppenbrügge kann uns voranbringen, wenn wir sie konsequent gestalten.“ Salzhemmendorf habe mit seiner Landschaft, den Wanderwegen und Attraktionen wie der Ith-Sole-Therme oder dem Rasti-Land großes Potenzial, das bisher zu wenig genutzt worden sei. Einigkeit bestand im Ausschuss darüber, dass die touristische Neuausrichtung eine Chance für den gesamten Flecken darstellt. Ziel sei es, die Region attraktiver zu präsentieren und die touristischen Anbieter enger zu vernetzen. Die Verwaltung erhielt schließlich den Auftrag, die Planungen zur gemeinsamen touristischen Vermarktung mit dem Flecken Coppenbrügge weiter zu verfolgen.

Foto0339+0341: Der Campingplatz Humboldtsee ist laut der Ausschussmitglieder eines der Pfunde, mit denen man punkten kann

Foto0352: Einstimmig war der Ausschuss für die Neuausrichtung im Tourismus