Dorfentwicklung in Coppenbrügge geht in entscheidende Phase
Kleinstvorhaben können vorangetrieben werden
Coppenbrügge (gök). Seit mehreren Jahren läuft das Dorfentwicklungsprojekt in der Dorfregion Coppenbrügge, das im März 2020 in das entsprechende Förderprogramm aufgenommen wurde. Nun traf sich erneut die Steuerungsgruppe, um den aktuellen Stand zu besprechen und den Blick auf die verbleibende Förderlaufzeit zu richten.
Die Dorfregion umfasst die Orte Coppenbrügge, Dörpe und Marienau einschließlich Voldagsen und Salzburg. Der Flecken Coppenbrügge arbeitet bei der Umsetzung mit der Sweco GmbH zusammen, die sowohl die Umsetzungsbegleitung als auch die Beratung für interessierte Bürgerinnen und Bürger übernimmt.
Neben kommunalen Projekten können auch private Eigentümer von der Dorfentwicklung profitieren. Förderfähig sind unter anderem Maßnahmen an Fassaden, Dächern, Fenstern, Türen, Hofflächen und Einfriedungen. Der Fördersatz liegt bei 35 Prozent der Nettokosten, hinzu kommt ein LEADER-Bonus von fünf Prozent. Förderanträge müssen bis spätestens 30. September eines Jahres bei der Bewilligungsbehörde eingereicht werden. Damit dies gelingt, sollten die Unterlagen bis 15. September jeden Jahres bei der Gemeindeverwaltung vorliegen. Die Mindestfördersumme für private Vorhaben beträgt 2 500 Euro, sodass Projekte ab etwa 7 400 Euro brutto berücksichtigt werden können. Je nach Maßnahme sind Höchstbeträge zwischen 50 000 und 200 000 Euro möglich. Für Interessierte bietet Sweco eine kostenlose Erstberatung an. Ansprechpartnerin ist Carlice Berestant (Tel. 0511 3407-169, E-Mail: dorfentwicklung-coppenbruegge@sweco-gmbh.de). Ein Infoflyer mit weiteren Hinweisen und Ansprechpartnern ist ebenfalls erhältlich.
Bürgermeister Thomas Küllig betonte während des Treffens, dass das Verfahren weiterhin transparent bleiben solle: „Wir freuen uns über jede und jeden, die oder der sich neu für die Dorfentwicklung interessiert.“ Er erinnerte daran, dass bereits mehrere private Vorhaben erfolgreich umgesetzt wurden und auch öffentliche Projekte auf den Weg gebracht seien – auch wenn nicht alle Ideen realisiert werden konnten. Küllig machte zugleich deutlich, dass Fördergelder nicht unbegrenzt verfügbar seien: „Die Quelle sprudelt nicht dauerhaft – manchmal nur phasenweise. Und auch wir als Kommune müssen die finanziellen Mittel für unsere Projekte bereitstellen. Oft können wir leider nur reagieren statt agieren.“
Projektbegleiterin Carlice Berestant freute sich über das große Interesse, auch über den Kreis der Steuerungsgruppe hinaus. „Der Dialog steht im Mittelpunkt, wir sind das Sprachrohr zur Bewilligungsbehörde und entwickeln uns stetig weiter.“ Das Gremium trifft sich etwa zweimal im Jahr, um über neue Ideen und Maßnahmen zu beraten. In der Diskussion wurden erneut zentrale Themen und Wünsche aus den Orten benannt.
In Dörpe wünscht sich die Dorfgemeinschaft seit Langem einen Treffpunkt. Nach dem Verlust der Dorfscheune vor einigen Jahren gibt es inzwischen Bestrebungen für einen neuen Treffpunkt. Auch die Landesstraße durch den Ort bleibt ebenfalls ein großes Thema. Auch in Marienau ist Bewegung: Mehrere Häuser wechseln derzeit die Eigentümer. Bürgermeister Küllig ergänzte, dass in Dörpe und Coppenbrügge kein klassisches Dorfgemeinschaftshaus vorhanden sei. In Coppenbrügge übernehme zumindest das evfa-Zentrum viele Funktionen, während in Dörpe das Feuerwehrgerätehaus als Treffpunkt mitgenutzt werde.
Zu den größten bisher umgesetzten Projekten zählt die Umgestaltung des Kapellenweges in Marienau. „Kapellenweg und Dorfgemeinschaftshaus waren Maßnahmen, die die Kommune ohnehin hätte angehen müssen“, erklärte Bauamtsleiter Nils Bormann. Auch kleinere Maßnahmen konnten bereits realisiert werden: So wurde der Zaun am Ehrenmal in Dörpe erneuert, in Voldagsen entstand ein Rastplatz mit Hecke und Staudenbeet, und der Dorfplatz in Dörpe erhielt einen Stromanschluss. Für sogenannte Kleinstvorhaben stehen weiterhin Mittel zur Verfügung. Das Budget ist bisher erst zu rund einem Sechstel genutzt. Gefördert werden Projekte bis maximal 12 500 Euro, Anträge können noch bis zum 28. Januar 2026 gestellt werden.
Foto1176: Die Steuerungsgruppe tagt zweimal im Jahr, dieses Mal waren auch interessierte Bürger dabei
Foto1178: Carlice Berestant betreut mit Sweco die Dorfentwicklung
Foto1179: Im Marienauer Kapellenweg wurde ein Projekt schon erfolgreich umgesetzt


