150320 DSC Wasserball 378Aus dem Sport ist Freundschaft geworden

Seit 35 Jahren führt Wasserball in Duingen die Sportler zusammen

Duingen (gök). Angefangen hat es 1978 damit, dass viele männliche jugendliche Schwimmer aus der Jugend der Schwimmsparte weiter Sport machen wollten. Schnell war der Entschluss gefasst, dass eine Wasserballmannschaft gegründet werden sollte. Im Februar 1980 wurde unter der Leitung des ersten Trainers Gerd Matzke aus Alfeld das Training in Duingen aufgenommen, was den jungen Schwimmern viel Spaß bereitete. Begleitet hatte die Entwicklung Otto Ziemann und Gustav Klages, die sich entscheidend eingebracht hatten, um die Mannschaft auf den Weg zu bringen. Im ersten Jahr wurde noch in einer A-Jugend gespielt, da die meisten Schwimmer für die Herrenmannschaft zu jung waren.

Im Herbst 1980 entstand dann die erste Herrenmannschaft nach vielen Jahren Pause. In den 50er und 60er Jahren hatte es schon einmal eine Wasserballmannschaft beim Duinger SC gegeben. Von Anfang an hatte der Kader immer um die 20 Spieler, obwohl bei den Spielen immer nur 13 Spieler gemeldet werden konnten. “Gerade im Winter hatten wir keine Probleme die Mannschaft voll zu bekommen. Im Sommer war das aufgrund der Freibadspiele bei den anderen Mannschaften eher anders herum”, so Ralf Thiele, der sich als Gründungsmitglied von Anfang an als Wasserballwart um die Mannschaft kümmerte. Mit einer Sondergenehmigung durften die Duinger ihre Heimspiele im Duinger Hallenbad austragen, obwohl das Becken für Wasserball eigentlich zu klein war. In den größeren Becken der anderen Mannschaften taten sich die Duinger einige Male schwer, weil sie die größeren Schwimmbadmaße nicht gewohnt waren.

Von Anfang an spielte die Mannschaft im Bezirk Hannover, der der Stärkste in ganz Deutschland ist, auch wenn der Dauermeister aus Berlin kommt. “Gefühlt waren es vor 35 Jahren aber doppelt so viele Mannschaften wie derzeit”, so Thiele. Die Gegner hießen damals noch Neptun Alfeld, Bad Münder oder Bad Salzdetfurth. Der Erzgegner war in den ganzen Jahren die Mannschaft aus Stadtoldendorf, wo es immer beherzt zur Sache ging. Obwohl Wasserball ein sehr harter Sport ist, ging es danach außerhalb des Beckens fast immer fair zu. Festhalten und Schlagen ist unter Wasser an der Tagesordnung, Kratzen eher aus Versehen. Im Vergleich zu den Duingern ist es den Stadtoldendorfern aber immer gelungen, die Jugend nachzuziehen. In Duingen sind die jüngsten Spieler im Kader derzeit knapp über 30 Jahre alt, die Masse aber zwischen 40 und 50. Bei entsprechender Fitness kann man den Sport aber noch einige Jahre betreiben und auch in der Tabelle stehen die Duinger noch gut da. Die letzte Saison wurde bei vier Siegen und zwei Niederlagen auf dem dritten Tabellenplatz in der 3. Bezirksliga abgeschlossen.

150322 Ostermarkt Duingen_9999_61 1503189 Wasserball_9999_59 1503189 Wasserball_9999_64In den neunziger Jahren war die Mannschaft sportlich so gut, dass einige Aufstiege hintereinander gelangen und man bis in die Bezirksoberliga kam. Einige Spieler waren auch hochtalentiert, zogen aber immer den Sport in Duingen vor. Dies war und ist vor allem in der sehr guten Kameradschaft begründet, die in den vergangenen Jahren zu einer tiefen Freundschaft führte. Neben dem Sport verbringen die Duinger auch ihre Freizeit oft zusammen. Begründet ist die Freundschaft in dem großen Zusammenhalt. Dieser wird von den Wasserballern auch gut gepflegt. Jedes Jahr findet etwa eine Mannschaftsfahrt an einem verlängerten Wochenende in Neermoor bei Leer statt. Interessanterweise findet dabei kein Sport im Wasser statt, sondern wird auch mal Volleyball gespielt. Gerade in der Hallenbadrenovierung vor über zehn Jahren wurde zum Ausgleich viel Volleyball und Beachvolleyball gespielt. Daraus hat sich auch der REWE-Cup der Wasserballer entwickelt, wozu diese im Sommer immer Freizeitmannschaften zu einem Volleyballturnier nach Duingen eingeladen werden. Zum 33 1/3-Jubiläum der Wasserballer wurde auch mal eine Ausnahme gemacht und zur Mannschaftsfahrt die ganzen Familien mitgenommen und gemeinsam ein Wochenende verbracht. Neben den Spielern sind auch die ganzen Familien zu einem Freundeskreis zusammen gewachsen. “Früher waren wir sehr gut im “Spaß haben”, jetzt gehen die Familien vor”, so Thiele mit einem Augenzwinkern. Vor anderthalb Jahren wurde aufgrund des weiblichen Nachwuchses in den Familien mal versucht, eine Mädchen-Wasserballmannschaft aufzubauen. Doch das hat sich mittlerweile wieder zerschlagen.

Die Wasserballer sind aus dem gesellschaftlichen Leben von Duingen nicht mehr wegzudenken. Egal ob Ostermarkt, Glöckchenmarkt oder Feuerzangenbowle. Bei fast allen Veranstaltungen beteiligen sich die Wasserballer mit einem Stand und sind für ihren Grill- oder Cocktailstand berühmt. Die Wasserballer haben sich selbst zum Ziel gemacht, noch das 50. Jubiläum zu feiern und so lange dem Ball im Wasser hinterher zu jagen.

 

Foto378+380: Aus einer Mannschaft ist eine Freundschaft geworden

Foto61: Auch auf dem Duinger Ostermarkt durfte der Grillstand der Wasserballer nicht fehlen

Foto59: Jens Klages nimmt im Training Maß

Foto64: Im Training wird auch der Wurf intensiv geübt