150318 WTW Asyl_9999_1  Unbeschwert auf dem Trainingsplatz

Asylanten freuen sich über Sportmöglichkeit

Wallensen/Duingen (gök). Der Bus war mit acht Asylbewerbern bis auf den letzten Platz besetzt, als Harald Hinrichsmeyer ihn auf das Trainingsgelände des WTW Wallensen in Thüste steuerte. Dem Duinger waren zusammen mit vier anderen Einwohnern in den letzten Monaten mehrere Asylbewerber aufgefallen, die sich ziellos durch die Duinger Straßen bewegten. Schnell nahm er zusammen mit vier weiteren Ehrenamtlichen Kontakt zu den Asylbewerbern aus Eritrea und Guinea auf und half diesen durch den Alltag.

Zuerst wurden die Wohnräume der Afrikaner mit gespendeten Möbeln, Fernsehern oder Bettzeug ausgestattet, so dass die Wohnungen auch zu einem neuen Zuhause werden. Zusammen wurden dann noch Behördengänge erledigt oder schlicht einfach in Gesprächen das Erlebte aus Bürgerkriegen verarbeitet. Doch das größte Problem war für die Asylbewerber die Langeweile in den Wintermonaten. Daher wurden mit dem Duinger SC Gespräche geführt, damit diese dort Sport treiben können. Im Hallenbad oder einigen Sparten des DSC konnten die Asylbewerber dann auch Sport treiben. Doch zum Fußballtraining kam es schließlich nicht, so dass Hinrichsmeyer nach einem Gespräch mit dem WTW-Vorsitzenden Sven Köhne schließlich einfach mal mit den Asylbewerbern nach Thüste fuhr. WTW-Mitglieder hatten zuvor Sportkleidung und Fußballschuhe gesammelt, die zusammen mit einem Rucksack für jeden von den Asylbewerbern begeistert in Empfang genommen wurden. Obwohl einige der Asylbewerber durch in Afrika erlittene Schussverletzungen oder Erkrankungen nur eingeschränkt Sport treiben können, nahm sich WTW-Fußball-Trainer Jürgen Tripke der Afrikaner gleich an. Zusammen mit der zweiten Herrenmannschaft konnten die Afrikaner auf dem Fußballplatz nun dem runden Leder nachjagen und ihre Sorgen zumindest für eine Zeitlang vergessen.

150318 WTW Asyl_9999_4150318 WTW Asyl_9999_7Hinrichsmeyer kann die Afrikaner zwar nicht zu jedem Training nach Thüste fahren, besorgte ihn aber schon Fahrräder. Mit diesen können sie über den im letzten Jahr eingeweihten Fahrradweg sicher von Duingen nach Thüste gelangen und bei Bedarf dort Sport treiben. Der WTW bittet seine Mitglieder auch weiterhin um Kleiderspenden und ist zuversichtlich, noch mehr Sportkleidung für Asylbewerber zu bekommen. Kleiderspenden oder Fußballschuhe können auch bei Harald Hinrichsmeyer – erreichbar unter 05185-208 – in Duingen oder direkt bei den Afrikanern abgegeben werden. Hinrichsmeyer hofft, dass durch die sportlichen Aktivitäten im Verein den Afrikanern die Integration deutlich erleichtert wird. Ehrenamtlich tätig werdende Lehrer sorgen zudem in Zukunft dafür, dass die Afrikaner deutsch lernen und so noch besser am gesellschaftlichen Leben in der Samtgemeinde Duingen teilnehmen können.

Foto1: Die Afrikaner teilen die Kleider- und Schuhspenden unter sich auf

Foto4: Jürgen Tripke (rechts) erklärt den Afrikanern den Trainingsablauf auf englisch

Foto7: Zum Abschluss-Spiel werden die Afrikaner auf die beiden Mannschaften aufgeteilt