Generationenwechsel im Gemeindeverband
Vorstand macht Weg für CDU-Nachwuchs frei
Salzhemmendorf (gök). Über Jahrzehnte hatten im Salzhemmendorfer CDU-Gemeindeverband einige Vorstandsmitglieder mitgewirkt. Doch nun wollte die Führung um Eckhard Füllberg die Verantwortung für knapp 80 Parteimitglieder in der Gemeinde in jüngere Hände geben. Füllberg zeigte sich daher auch sehr erfreut, das sich mit Doris Severith nun ein engagiertes Mitglied fand, was sich künftig als Vorsitzende noch mehr einbringen will. Ihr zur Seite steht mit Eric Möhle ein junger und Friedrich Lücke ein älterer Stellvertreter, die ihr den Rücken stärken. Komplettiert wird der Vorstand neben den Beisitzern Horst Wichmann, Marita Schütte, Christina Lönnecke und Axel-Michael Wahner mit dem Schriftführer Andreas Krause sowie der Kassenwartin Susanne Meyer. Auch der anwesende Kreisvorsitzende und Mitglied des Bundestages Michael Vietz gratulierte dem Gemeindeverband zum vollzogenen Generationenwechsel und berichtete noch aus der Kreis- und Bundespolitik.
Mit der politischen Arbeit zeigte sich Füllberg im vergangenen Jahr sehr zufrieden. So gewann man etwa die Bürgermeisterwahl mit dem Parteilosen Clemens Pommerening eindeutig und erzielte dabei mit fast 70 Prozent ein Traumergebnis. Diesen Schwung will der Gemeindeverband nun auch in das nächste Jahr mitnehmen und dort bei der Kommunalwahl auch gute Ergebnisse einfahren. Dazu will man auch junge Menschen an die Politik ranführen und ins Rennen bei der Wahl bringen. Daher appelliert Füllberg an die anwesenden knapp 30 Mitglieder, junge Menschen für die Arbeit in der Politik wieder zu begeistern.
Im vergangenen Jahr zeichnete sich die Basisarbeit vor Ort wieder durch viele Aktivitäten aus. So wird weiterhin monatlich der Wochenmarkt in Salzhemmendorf besucht oder Traditionsveranstaltungen wie Neujahrsempfang oder Grünkohlessen durchgeführt. Aber auch einige Wahlkampfveranstaltungen wie etwa das Hoffest bei Heiko Wöhler wurden gut angenommen. „Bundesweit läuft es derzeit so gut wie nie. Wir haben 70 Jahre Frieden, niedrige Arbeitslosigkeit, sprudelnde Steuereinnahmen und daraus resultierend eine schwarze Null im Bundeshaushalt“, zog Füllberg im Großen ein erfreuliches Fazit. Trotzdem gibt es in der Gemeinde Probleme, die zu bearbeiten sind. Diskussionen um Suedlink, Schulstandorte oder Gütertransitstrecke wurden und werden intensiv geführt und nach Lösungen gesucht.
Friedrich-Wilhelm Knust zeigte in seinem Abriss der politischen Arbeit auf, welche Felder die Fraktion besonders beschäftigt hat oder noch beschäftigen wird. Allen voran steht die nach wie vor schlechte finanzielle Situation der Gemeinde. Auch im 13. Jahr konnte hintereinander der Haushalt nicht ausgeglichen werden und wurden so mittlerweile 24 Millionen Euro an Schulden angehäuft. „Jedes Privatunternehmen wäre bei solchen Zahlen schon dreimal pleite. Hinzu kommt zu den vorhandenen Schulden noch ein Investitionsstau bei Straßen und Brücken über mehrere Millionen Euro. Im Bauausschuss wurde zum Beispiel erwähnt, dass alleine die dringend anstehende Sanierung einer Brücke in Thüste Kosten in Höhe von rund 400 000 Euro verursachen würde. Da kommt richtig was auf uns zu“, so Knust. Kritik äußerte er vor allem am Landkreis, der nach seiner Meinung die Gemeinden gerade bei der Kinderbetreuung nicht genug unterstützt. Hier laufen pro Jahr 1,2 Millionen Euro Kosten für die Gemeinde auf, die den Haushalt massiv belasten. Das „kleine Pflänzchen Tourismus“ ist aus seiner Sicht durch Vorhaben wie Suedlink oder die Gütertransitstrecke auch stark bedroht. Stellung bezog er auch zu aktuellen Themen wie dem Feuerwehrstützpunktbau in Oldendorf oder dem Freizeitgelände in Wallensen. In Oldendorf favorisiert die Fraktion nach wie vor ein neues Gebäude und nicht einen Anbau an die Grundschule. Hier schätzt man, dass die Kosten sonst höher werden, als wenn ein neues Gebäude entsteht. Bei dem Freizeitgelände in Wallensen kritisierte er die Mehrheitsgruppe, dass trotz des Hinweises der Kommunalaufsicht auf ein fehlendes Finanzierungskonzept, Gelder für einen Brunnen in den Haushalt eingestellt waren. „Hier war absehbar, dass das nicht genehmigt wird“, erklärte Knust. Planungssicherheit haben aus seiner Sicht jetzt die Eltern von Schulkindern im Flecken. Mit der alle zwei Jahre beabsichtigten Begutachtung der Kinderentwicklungszahlen können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder ihre Schulzeit immer in der Grundschule zu Ende bringen können. Eine alleinige Grundschule im Flecken in Salzhemmendorf schließt er aus, da diese die notwendigen Kapazitäten für die derzeitigen Schülerzahlen nicht hat und sonst eine hohe Investition notwendig wäre.
Foto: Michael Vietz (rechts) mit dem Vorstand des Gemeindeverbandes (Mitte Doris Severith)