Pachtwechsel nach 45 Jahren
Hartmut Dörpmund geht in Jagd-Ruhestand
Wallensen/Fölziehausen (gök). “Alles hat seine Zeit.” Unter diesem Motto hat der langjährige Jagdpächter Hartmut Dörpmund aus Wallensen, seinen Austritt aus der Wallenser Jagd nach 45 langen Jahren aus Altersgründen erklärt. Den Jagdschein selber hat Dörpmund schon vor über 50 Jahren erworben.
„Nach so langer Zeit der Jagdpachtung blicke ich mit Wehmut auf die ersten 40 Jahre der Jagdpachtung zurück, da es seinerzeit noch ausreichende verschiedene Wildarten gab, die eine interessante Jagdausübung möglich machte“, zieht der Jäger ein gemischtes Fazit. Heute hat sich die Jagdausübung nach seiner Ansicht grundlegend durch das Verschwinden sehr vieler Wildarten zum Negativen gewandelt. Zudem werden die Einschränkungen bei der Jagdausübung immer mehr, so dass viele Jäger sich immer öfter fragen, inwieweit eine Jagdpachtung heute noch sinnvoll ist. Die Jagdausübung beschränkt sich heute mehr oder weniger nur noch auf Reh- und Schwarzwild. Das Auftauchen von Luchs und Wolf in Niedersachsen sieht er daher auch etwas kritisch. Mittelfristig werden diese Raubtiere den sowieso geringen Bestand in den nächsten Jahren noch mehr dezimieren. Ein Luchs benötigt pro Woche etwa ein Stück Rehwild, wodurch der Anblick eines Rehs in der Natur wohl noch seltener wird. „Weder der Luchs noch der Wolf passen nach meiner Meinung in unsere aufgeräumte Landschaft“, so der langjährige Jäger, der sich immer auch um den Fortbestand des Rehwildes bemüht hat. Dörpmund regt daher zu einer Einführung von Jagd- und Schonzeiten für die neuen Räuber an.
In früheren Jahren hat ihm die Jagd noch viel Spaß gemacht. Tiere wie Hasen, Rebhühner oder Fasane begegneten ihm regelmäßig auf der Pirsch und wurden zumeist auch nur fasziniert beobachtet, statt bejagt. Zusammen mit anderen Jägern hat Dörpmund das Revier zwischen Wallensen und Fölziehausen in den zurückliegenden Jahren betrieben. Künftig wird das Revier zwischen Wallensen und Fölziehausen wieder auf mehrere Jäger aufgeteilt, die sich dort künftig um die Jagd kümmern. Dörpmund selber wird sich nur noch zur Beobachtung in der Natur aufhalten und sich mit wachsender Begeisterung um seine 150 Spatzen auf seinem Grundstück kümmern, die dort ein wahres Naturschauspiel bieten.
Foto: Künftig kümmert sich der Jäger im Ruhestand um die Pflege seiner über 150 Spatzen auf seinem Grundstück