Guido Sengle ist ein weiterer Mosaikstein für das Töpfermuseum – Ausstellung noch bis Januar in Duingen

Guido Sengle ist ein weiterer Mosaikstein für das Töpfermuseum

Start der Sonderausstellung bis Anfang Januar

Duingen (gök). „Wir haben ein kleines, aber feines Museum“, erklärte der Duinger Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) bei der Eröffnung der Sonderausstellung. Mit Guido Sengle stellt dank der Leiterin des Töpfermuseums – Stephanie Link – einer der wichtigsten Keramiker Deutschlands in Duingen seine Werke aus. Dies ist laut Krumfuß ein erneuter Mosaikstein in der Geschichte des Töpfermuseums, auf den man irgendwann stolz zurückblicken kann. Extra aus Bremen war auch Laudator Dr. Walter Lokau angereist, der auf das Lebenswerk von Guido Sengle ausführlich einging. Der 1956 in Marburg geborene Hesse studierte nach dem Abitur in Kassel Keramik und kam durch seine Arbeit später auch nach England, Ägypten oder Japan. Werke von ihm wurden schon in internationalen Ausstellungen in München, New York, Taipeh oder jetzt auch in Duingen gezeigt.

Auf der Töpferscheibe einzeln per Hand gedreht, erscheinen die Töpfe, Vasen und Schalen nach Meinung von Museumsleiterin Stephanie Link gleichwohl präzise geformt. Die Proportionen von Rand, Fuß und Wandstärke, Größe und Gewicht wirken genau austariert und verleihen den weichkurvigen Umrissen ein würdevolles In-sich-Ruhen. Die Werke von Sengle zeigen samtweich mattierte Krakeleeglasuren mit eingefärbten Spannungsrissen, die ihre netzartigen Muster über die Oberfläche ziehen, oder durchscheinendes Schuppekrakelee, das den Blick in die Tiefe der Glasschichten führt. Aber auch schwarze, blickdichte, und steinern wirkende Glasuren, sowie vielfarbig und schrundige Mehrfachglasuren. Die Risse in der Glasur erwirkt Sengle, in dem er die Werke ein zweites Mal im Rauchbrand brennt, wodurch sich der Kohlenstaub in den Rissen absetzt und diese besonders hervorhebt. Das Matte in der Glasur wird mit dem Einsatz von Fluss-Säure erreicht.

Die Ausstellung von Guido Sengle läuft im Duinger Töpfermuseum noch bis zum 10. Januar. Wie gewohnt ist die Ausstellung jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 17 Uhr und zu abgesprochenen Führungen geöffnet. Das Thema der nächsten Ausstellung ist noch unklar. Das Team der Museumsleitung will aber nächstes Jahr auf jeden Fall noch einmal eine Ausstellung zur Duinger Heimatindustrie machen, da noch sehr viele Bilder und Fotografien vorhanden sind.