Enormer Zulauf bei Kleiderverteilung
Bürgerhilfe am Ith unterstützt REWE Salzhemmendorf
Salzhemmendorf (gök). Normalerweise ist es andersrum. Gerade der REWE-Supermarkt Salzhemmendorf hat in der Vergangenheit oft der Bürgerhilfe bei Lebensmittelspenden geholfen. Doch dieses Mal brauchte Carsten Gülke vom REWE die Unterstützung der Bürgerhilfe. An zwei Tagen hatte Gülke zusammen mit seinen Mitarbeitern die Bewohner aus der Region zum Spenden für Flüchtlinge aufgerufen. Die Resonanz war gewaltig. Zwar gab es weniger Lebensmittelspenden, doch an Geschirr, Kleidung und Spielzeug kamen über 50 Kubikmeter an den zwei Tagen zusammen. Die Lebensmittel gab Gülke wie gewohnt gleich an die Bürgerhilfe ab, die unter ihren Kunden auch sehr viele Flüchtlinge und Asylbewerber hat. Während bei der Entgegennahme noch bis zu zehn REWE-Mitarbeiter größtenteils in ihrer Freizeit halfen, war Gülke klar, dass diese Arbeitskraft bei der Verteilung nicht mehr ausreicht.
Die Bürgerhilfe war sofort bereit, auch bei der Verteilung der Spenden vor Ort zu helfen. Als Team waren die REWE-Mitarbeiter, die Helfer der Bürgerhilfe und auch zwei Gemeindemitarbeiter richtig gefordert. Die Bürgerhilfe hatte mit Unterstützung der beiden Flecken Asylbewerber und Flüchtlinge aus den Gemeinden Salzhemmendorf und Coppenbrügge eingeladen. Fahrgemeinschaften wurden gebildet und die Flüchtlinge auf unterschiedlichsten Wegen nach Salzhemmendorf transportiert. Zwischen dem Supermarktgebäude und dem benachbarten Getränkemarkt wurden Tische aufgebaut und darauf die Waren platziert. „Ich dachte mir bei vielleicht 50 Flüchtlingen ist die Verteilung kein Problem. Doch als die eintrafen, war das schon beeindruckend und wir hatten alle Hände voll zu tun“, so Gülke beeindruckt.
Besonders die zehn Fahrräder waren gefragt und schnell vergriffen. Zwei Stunden lang suchten die Familien in den Bergen von Kleidung nach richtigen Größen und deckten sich so mit Kleidung ein. Währenddessen interessierten sich die Kinder vor allem für das Spielzeug, was künftig in der Freizeit genutzt werden kann. „Grundsätzlich sind wir mit der Resonanz und Durchführung sehr zufrieden. Ein Problem war das Wetter, weswegen zwischen Sammlung und Verteilung doch einige Tage ins Land zogen“, so Gülke. Einen großen Dank richtete Gülke vor allem an die vielen Freiwilligen, die bei der Aktion mithalfen. „Meine Mitarbeiter und ich wollten einfach ein Zeichen setzen“, war Gülke stolz auf das gezeigte Engagement seiner Mitstreiter und der anderen Helfer.
Auch Andreas Hillmer von der Gemeindeverwaltung war froh über das gezeigte Engagement des REWE-Teams und der Bürgerhilfe. Denn auch die Mitarbeiter der Gemeinde sind in den letzten Monaten von der Flüchtlingslage stark betroffen. Vor dem großen Ansturm gab es pro Jahr etwa zehn bis fünfzehn Zuweisungen von Flüchtlingen für den Flecken. Doch dieses Jahr kamen schon rund 70 Flüchtlinge neu in den Flecken, wozu dann auch noch die etwa 30 dort schon wohnenden Flüchtlinge und Asylbewerber kommen. Viele Flüchtlinge zieht es danach aber in Großstädte, wenn dort eine Wohnung gefunden wird. „Noch gibt es kein Wohnraumproblem im Flecken. Wir gucken aber regelmäßig zwei bis drei Wohnungen die Woche an, um vorbereitet zu sein“, so Hillmer. Früher liefen die Bemühungen hinsichtlich der Asylbewerber neben dem normalen Alltagsgeschäft. Mittlerweile ist die Arbeit für die Asylbewerber und Flüchtlinge aber quasi zu einem Fulltimejob geworden.
Foto6940+6944+6962: Auf Tischen hatten die Freiwilligen die Kleiderspenden positioniert
Foto6941+6949+6965: Weit über 50 Flüchtlinge kamen und suchten sich passende Kleidung raus
Foto6946: Besonders über das Spielzeug freuten sich die Kinder
Foto6959: Besonders die Fahrräder waren sehr gefragt