2015_12_08_151208 Freibad Wallensen_8761 Die Kosten müssen im Rahmen bleiben

Wallenser hoffen weiter auf Wasserfläche in Freizeitanlage

Wallensen (gök). 2012 war die Badesaison im Freibad Wallensen recht kurz. Zum Ende der Saison war Wasser unter die Folie gelangt und hatte diese wiederholt hochgedrückt. Daher wurde die Saison etwas früher beendet und seitdem auch kein Wasser mehr im Becken eingelassen. In den vergangenen Jahren wurden Konzepte erstellt, eine Studentengruppe mit eingebunden und für viele Bürger der Region schier endlos diskutiert. Nun gibt es für eine Zukunft des Freibades als Freizeitanlage Licht am Ende des Tunnels.

Anfangs war man bei einer Komplettsanierung des Beckens von Kosten in Höhe von rund 350 000 Euro ausgegangen. Mit Berücksichtigung des Studentenkonzeptes und der Vorgabe der Kommunalaufsicht von einem maximalen Kreditrahmen der Gemeinde in Höhe von 100 000 Euro war ein Hildesheimer Ingenieurbüro beauftragt worden, ein Konzeteaser_campaign_infopt für die Sanierung und Gestaltung des Beckens zu erstellen. Doch der Vorgabe über den finanziellen Rahmen kam das Büro nicht nach und landete bei Kosten in Höhe von sogar 418 000 Euro. Nachdem der Vorstand an die Vorgaben erinnert hatte, machte sich das Büro an eine Überarbeitung des Konzeptes. Im November traf nun das Konzept ein, wobei auch eine deutliche Verkleinerung der Wasserfläche vorgesehen ist. Mit Hilfe von Segmentteilen soll künftig eine Wasserfläche von 15 mal fünf Metern bei einer Tiefe von 1,35 Metern bei warmen Temperaturen für Abkühlung sorgen, während das Becken in alten Zeiten noch eine Länge von 50 Metern hatte. Der Vereinsvorsitzende Andreas Dörries stellte das Konzept den Ortsratsmitgliedern bei deren Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Ockensen ausführlich vor, wobei derzeit noch Gespräche mit der Verwaltung und dem Gesundheitsamt über eine mögliche Umsetzung laufen. Die Gesamtkosten belaufen sich im derzeitigen Gesamtkonzept für das neue Becken, 2015_12_08_151208 Freibad Wallensen_8768die mittlerweile notwendige Renovierung des Hauptgebäudes und die bisher noch nicht erfolgte Reaktivierung der Solequelle auf insgesamt 153 300 Euro. Das Segmentbecken ist in dem vorliegenden Konzept komplett vorgefertigt und wird auf einer Rohbetonsohle aufgebaut. Vorgesehen sind zudem zwei Treppen für den Ein- und Ausstieg beim Becken. Die bisher vorhandene Technik kann dann weiter genutzt werden. Der Verein müsste sich in Eigenleistung um die Vorarbeiten, die Leitungen und den Schwallwasserbehälter beim Becken kümmern. Dazu kommen dann auch noch die Arbeiten am Hauptgebäude, wo derzeit ein Schimmelbefall und das undichte Dach die größten Sorgenkinder sind.

Für die entsprechende Attraktivität hofft der stellvertretende Ortsbürgermeister Wulf Osterwald (Aktive Bürger), dass sich auch jemand findet, der die Gastronomie und Kiosk weiter betreibt. Um die Attraktivität noch zu vergrößern kam aus dem Zuschauerraum während der Ortsratssitzung der Vorschlag, dass das festzulegende neue Spielplatzgelände auf das Freibadgelände verlegt wird. Problem ist hier nach Meinung von Grießner nur die räumliche Trennung zu dem Bereich des Freibades, wo Eintritt gezahlt werden muss sowie der Umstand, dass der neue Spielplatz dann zu weit aus dem Ortszentrum entfernt wäre. Im Haushalt sind für den Ankauf eines neuen Spielplatzgrundstückes schon 10 000 Euro und für neue Spielgeräte 15 000 Euro vorgesehen.

Bettina Wallbaum (Aktive Bürger) fand auch die Frage nach den Folgekosten wichtig. Bisher gewährt die Gemeinde den Bädern jedes Jahr einen Betriebskostenzuschuss, womit das Defizit ausgeglichen wird. Dörries schätzt zusammen mit seinem Vorstand, dass sich durch die Reaktivierung der Solequelle und das kleinere Becken die Kosten künftig halbieren werden und im hohen vierstelligen Bereich liegen. Genau ausgerechnet werden kann das bisher aber noch nicht. Wenn sich der Gemeinderat nun für die Kreditaufnahme in Höhe von 100 000 Euro für das Freibad entscheidet, kommen auf die etwa 180 Mitglieder viele Arbeitsstunden zu. Denn neben einem entsprechenden finanziellen Eigenanteil muss der Verein auch viel Arbeit auf sich nehmen. Wenn die positive Entscheidung für den Erhalt der Wasserfläche kommt, kann vielleicht in 2016 noch mit der Umsetzung angefangen werden, so dass es vielleicht bei vier trockenen Badesaisons bleibt und 2017 in Wallensen wieder im kühlen Nass geplanscht werden kann.

 

Foto8761+8764: Schon seit 2012 ist kein Wasser mehr im Becken

Foto8765: Derzeit warten die Spielgeräte im Freibad auf die Kinder, welche dort wieder spielen sollen

Foto8768: Das Hauptgebäude muss innen saniert werden und das Dach ist undicht