Neues Auto und renoviertes Haus bei der Feuerwehr / Ehrungen
Weenzen (gök). Es hat sich etwas hingezogen, doch Ende Dezember war es endlich soweit. Die Ortsfeuerwehr Weenzen bekam ihr neues Tragkraftspritzenfahrzeug wasserführend – kurz TSF-W -. Schon 2009 kamen Probleme auf, als das alte Fahrzeug der Weenzer nur mit Ach und Krach sowie hohem finanziellen Aufwand durch den TÜV kam. Doch 2011 erfolgte endgültig die Trennung zwischen Fahrzeug und Feuerwehr, der Rost an dem Fahrzeug hatte das Aus besiegelt. Die Samtgemeinde suchte dann nach einer Alternative und fand diese in einem Gebrauchtfahrzeug. Diese war allerdings nur zum Übergang gedacht. In der Folgezeit suchte man nach einer Lösung und fand sie schließlich 2015. Auf ein gebrauchtes Mercedes-Fahrgestell wurde ein neuer Aufsatz installiert und so konnte der Weenzer Ortsbrandmeister das Fahrzeug noch im vergangenen Jahr anmelden, so dass bereits die ersten Schulungen auf dem Fahrzeug stattfanden und das Fahrzeug nun einsatzbereit ist. Doch da das Fahrzeug in Weenzen jetzt wasserführend ist, musste auch die Garage mit einer Heizung versehen werden, damit im Winter an dem Fahrzeug nichts kaputtfriert. Dies war nur möglich, weil die Aktiven und die Altersgruppe der Ortswehr in dem Feuerwehrgerätehaus ordentlich anpackten und die Heizung innerhalb von zwei Monaten mit Hilfe der Samtgemeinde und einer Fachfirma selber installierten. Nach der Planung durch einen Ingenieur und den vorgenommenen Gasanschluss konnte schnell Vollzug gemeldet werden und das Feuerwehrgerätehaus war beheizt. Die energetische Sanierung mit neuen Fenstern fand schon vor längerer Zeit statt, so dass die Wärme auch nicht so schnell verloren geht und sich die Heizkosten in Grenzen halten. In das Fahrzeug investierte die Samtgemeinde hier 55 000 Euro und in das Feuerwehrgerätehaus so noch einmal rund 18 000 Euro. Ende Januar fand nun die offizielle Fahrzeugübergabe statt, obwohl das Fahrzeug auch schon vorher im Einsatz war und bei vielen Einsätzen die Möglichkeiten deutlich erhöht.
Durch die Lage an der Bundesstraße 240 sind die Weenzer Feuerwehrkameraden deutlich öfter als andere Wehren bei Hilfeleistungen wie Verkehrsunfällen gefordert. Durch den 500 Liter-Wassertank können nun vor Ort sofort auch kleinere Brände gelöscht werden, was ja bei Verkehrsunfällen zuweilen vorkommt. Insgesamt musste die Ortswehr 2015 zu 13 Hilfeleistungen und drei Bränden ausrücken, wobei dabei sogar dreimal das Phänomen vorkam, dass zwei Einsätze an einem Tag stattfanden. Die Weenzer Feuerwehr hat derzeit 20 Aktive, baut aber mit ihrer Kinderfeuerwehr voll auf den Nachwuchs, wo derzeit zehn Kinder mit Spiel und Spaß an das Feuerwehrehrenamt herangeführt werden.
Das vergangene Jahr stand aber neben dem ehrenamtlichen Engagement ganz im Zeichen des eigenen Jubiläums. Für das 90jährige Jubiläum wurden viele Vorbereitungen getroffen und auch eine eigene Festzeitung entworfen, was viel Zeit forderte. In diesem Jahr steht ein Dorffest am 20. August an, woran sich die Weenzer Feuerwehr natürlich auch wieder beteiligen wird. Die Feuerwehr ist schon seit Jahren nicht aus dem gesellschaftlichen Leben vor Ort wegzudenken. So dankte auch Bürgermeister Frank Baxmann der Altersgruppe für das tolle Engagement, dass sie auch bei der Pflege der öffentlichen Räume im Ort einbrachte. Lars Kappei vom Ordnungsamt der Samtgemeinde dankte der Feuerwehr auch für ihr großes Schaffen und erklärte die Investitionen der vergangenen Jahre noch einmal ganz genau, was auch viele Anwesende und passive Mitglieder der Feuerwehr interessierte.
Gemeindebrandmeister Michael Basse und Ortsbrandmeister Andre Richter beförderten schließlich noch Sascha Röckel zum Oberfeuerwehrmann und ehrten Friedel Witte für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Die Ehrungen für die abwesenden Burkart Keil (50 Jahre) und Hans-Herrmann Dempewolf (60 Jahre) werden nachgeholt.
Da vergangenes Jahr auch die Weenzer Feuerwehr einen Förderverein gegründet hat, wurde das Amt des Kassenwartes von der Feuerwehr aufgelöst. Den ehemaligen Kassenwart Jobst Dempewolf wollte man im Kommando aber nicht missen und wählte ihn so nun zum Beisitzer. Sascha Röckel wurden zum neuen Gerätewart gewählt und Peter Fuchs als Sicherheitsbeauftragter bestätigt. Etwas diskutiert wurde noch die Tatsache, dass die bei Beerdigungen zukünftig auf das Tragen des Sarges durch die Feuerwehr verzichtet werden wollte. Doch da sich in der Versammlung noch zwei Freiwillige fanden, wird zunächst für ein Jahr weiter der Sarg bei der Beerdigung von Feuerwehrmitgliedern getragen. Danach wird man beraten, ob man das aufgrund der beruflichen Belastung der Feuerwehrmitglieder weiter leisten kann.
Foto: Das Ortskommando mit den Gästen, geehrten und beförderten Feuerwehrkameraden
Foto: Das neue Feuerwehrauto muss nur noch mit Schriftzügen beklebt werden, ist sonst aber schon einsatzbereit in der beheizten Garage