Hervorragende Voraussetzungen in Lauenstein
Gewerbetreibende wissen Flexibilität im Lauensteiner Gewerbepark zu schätzen
Lauenstein (gök). Vor zehn Jahren war hier noch alles anders. Über 1000 Menschen waren im damaligen Lauensteiner OKAL-Werk beschäftigt und stellten unzählige Fertighäuser her. Die Firma hatte sogar eigene Maschinenbauer und eine ausgefeilte Logistik. Doch mit dem Ende des OKAL-Standortes änderte sich dann viel. Jörg Heinrich ist seit 1972 bei OKAL beschäftigt gewesen und dachte damals, dass auch seine Zeit bei der Firma mit dem Ende des Standortes endete. Er bekam dann aber nach einer Bewerbung die Stelle als Facility-Manager – ehemals auch Liegenschaftsverwalter genannt – des neuen OKAL Industrie- und Gewerbeparks, der sich die Vermietung der ehemaligen Lager- und Produktionsflächen und des Verwaltungsgebäudes als Ziel setzte.
“Der Anfang war damals sehr schwerfällig. Das Angebot musste sich zunächst erst einmal herumsprechen”, so Heinrich über die Anfangszeit im Gewerbepark. Matthias Renziehausen machte sich damals selbstständig mit seiner Firma Beautycar und war der erste Mieter in dem Gewerbepark. Zu Beginn fuhren damals nur wenige Autos über das riesige Grundstück und Renziehausen arbeitete noch alleine in seiner Garage. Im Laufe der Jahre vergrößerte sich sein Geschäft aber zusehends und mittlerweile arbeiten sechs Angestellte in seiner Firma, die bald zusammen mit dem Gewerbepark ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Ein Umzug in größere Räumlichkeiten war problemlos möglich, da Jörg Heinrich über genügend Flächen auf dem Gelände verfügt, wenn sich Firmen räumlich vergrößern wollen.
Genau diesen Umstand schätzt auch Felix Schütte von der Firma Schütte Design. Zusammen mit seinem Geschäftspartner hat sich Schütte im vergangenen Jahr mit seiner Firma selbstständig gemacht und in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um Hameln Büroräume gesucht. “Die Voraussetzungen hier in Lauenstein sind einfach ideal. Im Vergleich zum Landkreis sind hier die Hebesätze sehr gering und auch Büroraum nicht teuer. Dazu kann unsere Firma hier auch wachsen und wir müssten dann nicht umziehen. Als Messe- und Ladenbauunternehmen ist eine kostengünstige und unmittelbare Kombination von Büro- und Lagerflächen wichtig. Speziell für uns als Planungsbüro, das wir größtenteils für überregionale, teils ausländische Unternehmen tätig sind, ist weniger der Firmensitz in Nähe zu einem Stadtzentrum entscheidend, als vielmehr die Nähe zu den Messestandorten. Da liegen wir nah an Hannover, außerdem in Deutschland ziemlich zentral für die Anfahrt in alle Richtungen (Berlin, Frankfurt etc.). Und Entfernungen sind insbesondere bei Ausstellern aus Übersee auch eher “gefühlt” und gegenüber unserer deutschen Sicht durchaus großzügig gefasst. Da fragt schon mal ein Aussteller aus Australien auf der Messe in Nürnberg, ob man zum Abendessen nach Berlin oder Hamburg fahren wolle”, so Schütte.
Insgesamt stehen auf dem Gelände den Firmen 38 000 Quadratmeter bebaute Fläche zur Verfügung, wovon 7800 Quadratmeter Bürofläche ist und der Rest Lager- und Produktionsflächen. Mittlerweile haben über 40 Mieter rund 60 Prozent der Lagerflächen und rund 20 Prozent der Büroflächen gemietet. Daher will Heinrich in den nächsten Monaten und Jahren das Hauptaugenmerk auch auf die Vermarktung der Büroflächen in dem ehemaligen OKAL-Verwaltungsgebäude richten. “Hier sind auch sehr repräsentative Büroflächen mit Dachterrassen zu vermieten, was unsere derzeitigen Mieter schon sehr zu schätzen wissen”, so Heinrich. Gerade Existenzgründern werden keine langen Mietzeiten abverlangt, sondern zu Beginn alles sehr flexibel gehalten. Den ehemaligen Empfangsbereich in dem Verwaltungsgebäude hat Anfang Januar etwa die Firma KBK Naturstein aus Salzhemmendorf bezogen. Günter Biermann genießt mit seiner Frau Bettina mittlerweile, dass die Kunden des Steinmetzbetriebes in großen lichtdurchfluteten Räumen die Steine aussuchen können und Beratungsgespräche deutlich angenehmer sind, als in den alten Gebäuden in Salzhemmendorf. “Unsere Kunden sind begeistert von den tollen Räumen. Jetzt können wir wetterunabhängig beraten, während unsere Grabsteine früher nur draußen standen und bei Wind und Wetter dort präsentiert wurden”, so Günter Biermann.
Über 120 Menschen haben mittlerweile in Lauenstein in dem OKAL Industrie- und Gewerbepark wieder Arbeit gefunden und sorgen so dafür, dass wieder viel Treiben auf dem Gelände herrscht. Das Tor ist zwar abends geschlossen, doch jeder Mieter hat einen Schlüssel, weshalb auch Speditionen das Gelände mittlerweile gerne nutzen und dort Waren anliefern, zwischenlagern oder abholen. Von einem metallverarbeitenden Betrieb, einer Gartenbaufirma, einer Radio- und Fernsehwerkstatt, der Deutschen Post, der Bürgerhilfe am Ith bis zum Internethändler. Auf dem Gelände sind fast alle Gewerbesparten mittlerweile vertreten und genießen auch den Service des Vermieters. “Bei Problemen werden sofort Handwerker aus der Region verständigt, mit denen wir 24-Stunden-Verträge abgeschlossen haben. Vom Klempner über den Elektriker bis zum Dachdecker können zeitnah Schäden behoben werden und die Produktion oder der Vertrieb unserer Mieter gesichert werden”, so Heinrich.
Heinrich hofft auch, dass die ehemalige große Produktionshalle mit 4000 Quadratmetern Fläche bald einen Mieter findet. Hier ist auch die Abnahme der ganzen 4000 Quadratmeter nicht notwendig, Hallen können auch baulich aufgeteilt und auf kleinere Flächen verteilt werden. Alle befragten Mieter sind sich einig, dass in Lauenstein beste Voraussetzungen für ihr Gewerbe herrschen. Die meisten Mieter eint der Umstand, dass sie über eine repräsentative Internetpräsenz verfügen, wodurch viele Geschäftskontakte entstehen. “Dadurch ist auch eine fehlende Autobahnanbindung nicht mehr unbedingt notwendig und viele Kunden sind begeistert, wenn sie die Örtlichkeit erstmals vor Ort begutachten”, so Felix Schütte.
Foto2+4: Günter Biermann und Bettina Biermann stellen im ehemaligen Empfangsraum ihre Steine aus
Foto2+5: Im ehemaligen Verwaltungsgebäude stehen noch viele Büros Freitag
Foto6: Vom ehemaligen OKAL-Geschäftsleitungsbüro hat man einen weiten Blick, auch dieses Büro ist noch zu vermieten
Foto8: Mathis Czekay und Eric Schönwald arbeiten bei Beautycar Felgen auf
Foto9+11: Thomas Nießner bereitet eine Tür für die Lackierung vor
Foto13: Bei sechs Angestellten hat Matthias Renziehausen mittlerweile auch viel Büroarbeit zu erledigen
Foto14+15: Frank Ellmer von der Firma Körfer repariert in seiner Werkstatt ein Laptop mit Displayschaden und prüft Fernseher
Foto17: Einige Speditionen nutzen das Gelände auch schon
Foto18: Besonders im ehemaligen Verwaltungsgebäude gibt es noch viele freie Büroflächen