2016_03_16_160316 Hunde_9999_3 Brut- und Setzzeit beginnt

Hunde ab 1. April an der Leine führen

Duingen/Salzhemmendorf (gök). Im Frühjahr erwacht die Natur auch im Gebiet der Samtgemeinde Duingen und im Flecken Salzhemmendorf wieder zu neuem Leben und viele einheimische Wildtiere kümmern sich um ihren Nachwuchs. Am 1. April beginnt die Brut- und Setzzeit vieler heimischer Wildtiere und bis zum 15. Juli gilt damit die Anleinpflicht für Hunde im Wald und in der freien Landschaft. Der Hegering Duingen bittet daher alle Naturfreunde und Erholungssuchende in den kommenden Wochen um erhöhte Rücksichtnahme beim Spaziergang in der freien Natur.

„Ob Rehkitz, Junghase oder Fasanenkücken, die Natur gleicht im Frühjahr einer einzigen Kinderstube“, so Jürgen Schmidt vom Hegering. „Rücksichtnahme ist also dringend erforderlich.“ Von den freilaufenden Vierbeinern gehe in dieser Zeit eine besondere Gefahr für die Wildtiere aus, denn nicht nur die Jungtiere, auch die Elterntiere seien mitunter stark gefährdet. Hochträchtige Rehe seien bei weitem nicht mehr schnell genug, um vor stöbernden Hunden fliehen zu können.

Aber auch für die Hundebesitzer gilt es einiges zu beachten, denn die tierische Nachwuchspflege unterscheidet sich häufig deutlich von der des Menschen. Zum Schutz der Jungen werden diese tagsüber vom Muttertier häufig allein gelassen. Rehkitze, zum Beispiel, sind in den ersten Wochen nahezu geruchlos. In Verbindung mit der angeborenen „ducken-und-tarnen-Strategie“ sind sie so für natürliche Fressfeinde fast unauffindbar. Die Ricke erscheint nur zum Säugen, in der Zwischenzeit hält sie größeren Abstand.

Solch scheinbar verlassene Jungtiere sollten Spaziergänger auf keinen Fall anfassen oder gar mitnehmen. Das Jungwild nimmt bei Kontakt sofort den Menschengeruch an. Das zurückkommende Muttertier wird durch diesen Fremdgeruch sofort abgeschreckt – die Jungtiere werden so tatsächlich zu Waisen. „Falsch verstandene Tierliebe bewirkt in diesen Fällen leider allzu häufig das Gegenteil“, so Schmidt weiter.

2016_03_16_160316 Hunde_9999_7Auch indirekt können Hund und Mensch den tierischen Nachwuchs gefährden. Nähern sie sich ihrem Gelege, verlässt die Rebhenne ihr Nest mit Eiern oder jungen Kücken um den Feind abzulenken. Rabenvögel wie Krähe oder Elster merken sich diese Stelle – die ungeschützten Gelege sind eine leichte Beute.

„Auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und unbedingt den Hund angeleint führen“, fasst Schmidt die wichtigsten Verhaltensregeln für den Spaziergang in der freien Natur zusammen.

 

Foto3: Boris darf auch ab 1. April in der freien Landschaft nur an der Leine laufen

Foto7: Hohe Strafen sind für Hundehalter möglich