WTW-Spieler mit Nationalelf unterwegs
Jan Medewitz zum zweiten Mal für Gehörlosen-Nationalmannschaft nominiert
Wallensen/Duisburg (gök). Zwar fehlt Jan Medewitz dem Bezirksligisten WTW Wallensen derzeit im Kampf um den Klassenerhalt, doch jeder gönnt ihm das trotzdem. Denn der gehörlose Medewitz ist zum zweiten Mal für den Kader der Gehörlosen-Nationalmannschaft nominiert und kämpft mit dem DFB-Team um die Teilnahme an den Deaflympics in der Türkei 2017.
Medewitz ist jetzt schon das zweite Mal für einen Lehrgang nominiert und geht entsprechend motiviert zur Sache. Der Lehrgang findet in der Sportschule Duisburg-Wedau statt, wo sich die besten gehörlosen Spieler von Deutschland derzeit treffen. Am Samstag im Länderspiel gegen Polen hofft Medewitz auf sein Debüt im Nationaldress. Bei erfolgreichem Abschneiden hat Medewitz eventuell auch Chancen auf einen Platz im deutschen WM-Kader. Die Weltmeisterschaft findet vom 18. Juni bis 3. Juli in Italien statt.
Im internationalen Gehörlosenfußball gibt es drei bedeutende Wettbewerbe: Deaflympics, Welt- und Europameisterschaften. Die Deaflympics (bis 2001 Weltspiele der Gehörlosen) sind der renommierteste Wettbewerb. Sie gibt es schon seit 1924 und fast immer haben deutsche Männer daran teilgenommen. Dabei gab es in jüngerer Vergangenheit auch viele Erfolge zu verzeichnen. Silber 2001 in Rom und jeweils Bronze bei den Deaflympics 2005 in Melbourne, 2009 in Taipeh und 2013 in Sofia. Bronze gab es also schon genug, 2017 in der Türkei soll es mehr sein. Die deutschen Frauen haben erst zweimal an Deaflympics teilgenommen: 2009 gewannen sie in Taipeh ebenfalls Bronze und in Sofia reichte es 2013 zu Platz fünf.