Höhepunkt am Internationalen Museumstag
Gabi Ehrminger startet Ausstellung im Duinger Töpfermuseum
Duingen (gök). Von ihrer Arbeit war Stephanie Link schon länger überzeugt. Doch persönlich kennengelernt hatte die Duinger Leiterin des Töpfermuseums die Keramikkünstlerin Gabi Ehrminger vom Bodensee noch nicht. Die Museumsleiterin griff vollen Mutes trotzdem zum Telefon und rief die Künstlerin kurzum in Süddeutschland einfach an. Gabi Ehrminger musste nicht groß überzeugt werden, sondern startete jetzt am Internationalen Museumstag ihre Ausstellung in Duingen, die bis zum 28. August dauern wird. Jeden Mittwoch und Sonntag wird die Ausstellung von 15 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Neben der Künstlerin aus Süddeutschland ließ es sich auch der Duinger Landtagsabgeordnete und Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) nicht nehmen, zu der Ausstellung die Begrüßungsworte zu halten. Er betonte, dass es durch das Team des Töpfermuseums gelungen ist, Duingen etwas bekannter zu machen. Das Team vom Töpfermuseum um Stephanie Link, Elke Joachim und Gerd Gniesmer gelingt es immer wieder, neue Reizpunkte zu setzen. Einen besonderen Willkommensgruß erhielt aber auch der Kunsthistoriker Dr. Walter Lokau aus Bremen, der bereits zum fünften Mal die Willkommensrede auf einen Künstler in Duingen hielt und mittlerweile fast zum Inventar zählt.
Die Gäste konnten sich am Eröffnungstag von der ganz besonderen Kunst der Künstlerin überzeugen. Gerade die matte Oberfläche beeindruckte die Gäste vor Ort. Um das so zu schaffen, verwendet Ehrminger die ursprünglichste Oberflächenbehandlung – das polieren. Die auf der Scheibe gedrehten, doppelwandigen Gefäße beeindrucken mit klaren Formen, Glätte und Glanz einer puren Tonoberfläche. Diese wird kombiniert mit der Lebendigkeit der Feuerspuren, die die Keramik in verschiedenen Holzbränden erhält.
„Mit dem polieren meiner Keramik beginne ich, wenn diese im lederharten Zustand ist. Die Oberfläche verdichte ich hierbei solange mit glatten Steinen immer wieder, bis sie lufttrocken ist und schon vor dem ersten Brennen diese samtige Glätte aufweist. Beim Holzbrand werden die einzelnen Stücke zusammen mit dem Brennmaterial wie Holz, Hobelspäne oder Pflanzenteile im Ofen aufgeschichtet. Nach dem Zumauern wird dieser entzündet. Während des Brandverlaufes über acht bis zwölf Stunden auf ca. 900°C entsteht durch Steuerung der Luftzufuhr eine oxidierende oder reduzierende Atmosphäre, die zusammen mit der Anordnung der Keramik im Ofen das Farbspiel erzeugt“, erklärt die Künstlerin ihre ausgefeilte Technik.
Gabi Ehrminger ist in Radolfzell am Bodensee geboren und ausgebildete Fachlehrerin für Kunst und Technik. Nach dem Studium folgte sie jedoch ihrer Liebe zur Keramik und realisierte den Wunsch Töpferin zu werden. 1984 eröffnete sie ihre eigene Werkstatt und spezialisierte sich auf polierte Keramik aus Niedrig-Holzbränden. Ihre Arbeiten sind im In- und Ausland zu sehen und mit Preisen geehrt worden. Die Ausstellung in Duingen zeigt Gefäß- und Wandobjekte.