Bombendrohung in Salzhemmendorf geht glimpflich aus
Anonymer Anruf sorgt für Evakuierung der KGS Salzhemmendorf
Salzhemmendorf (gök). Den Schulstart hatte man sich an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Salzhemmendorf etwas anders vorgestellt. Zu Beginn des Unterrichts am ersten Schultag wurden die Schüler in der ersten und zweiten Stunde in der Sporthalle noch in die neuen Abläufe des Schuljahres eingewiesen, ehe sie die Unterrichtsräume erreichten und dort den ersten Unterrichtsstoff in Angriff nahmen.
Doch lange blieben die Schüler und Lehrer nicht beim Unterricht. Kurz nach 10 Uhr ging im Sekretariat der KGS Salzhemmendorf ein anonymer Anruf mit einer Bombendrohung ein. Die Schulleitung alarmierte umgehend die Polizei und bereits um 10.08 Uhr waren die ersten Polizeikräfte vor Ort. „Die Evakuierung der rund 850 Schüler ging direkt nach der Alarmierung los. Das verlief alles sehr ruhig und diszipliniert“, lobte Polizeioberkommissar Sascha Zander die Schüler und Lehrer vor Ort. Der Einsatzleiter der Polizeistation Salzhemmendorf koordinierte die polizeilichen Maßnahmen vor Ort. So wurde der Zugangsbereich zur KGS durch weitere Polizeibeamte schnell abgeriegelt.
Die Schüler bewegten sich dann vom Sammelplatz der Evakuierung am Sportplatz der Schule Richtung Bushaltestellen am Parkplatz, wo schon nach kurzer Zeit die ersten Schüler mit Bussen das Schulgelände in Richtung ihrer Heimatorte verließen. Nicht dabei hatten die Schüler aber ihre Jacken und Rucksäcke mit den Schulmaterialien. Aus Sicherheitsgründen durften die Schüler diese nicht aus den Schulräumen holen. Dies galt auch für die Lehrer, die zusammen mit den Schüler warten mussten. Rettungssanitäter versorgten einzelne Schüler, die nicht mehr an ihre benötigten Medikamente in der Schule kamen.
Der Einsatzleiter hatte zur Unterstützung Sprengstoffspürhunde aus Nienburg und Göttingen angefordert, die das Gebäude dann zunächst erst einmal in Ruhe absuchen mussten. Viele Lehrer blieben anders als die Schüler vor Ort, da viele noch ihre Schlüssel in dem Gebäude an ihren Plätzen hatten.
„Vor etwa einem Dreivierteljahr hatten wir schon einen Feueralarm, bei dem ein Rauchmelder nach Handwerkerarbeiten für einen Fehlalarm sorgte. Damals wurde die Schule ebenfalls evakuiert, was uns jetzt geholfen hat. Die Evakuierung verlief sehr ruhig und schnell, so dass schnell alle Schüler in Sicherheit waren. Glücklicherweise waren die neuen Fünftklässler noch nicht in der Schule, da diese erst am zweiten Schultag auf die KGS kommen“, so der stellvertretende Schulleiter Dr. Wilhelm Koops.
Teile der Schüler kamen sogar barfuß zu den Bussen, da sie vorher für die Einschulung der Fünftklässler in der Sporthalle für eine Aufführung geübt hatten. Diese wurden dann gleich mit den ersten Bussen nach Hause gefahren. Insgesamt waren über 15 Polizeibeamte in Salzhemmendorf vor Ort, die sich nach der Evakuierung um eine Überprüfung der Schule kümmerten. Die Sprengstoffsuchhunde und eingesetzten Kräfte fanden jedoch keine relevanten Gegenstände und die Hundeführer konnten dem Einsatzleiter dann um 15 Uhr melden, dass keine Gefahr mehr besteht. „So wie die Meldung einging, mussten wir Ernsthaftigkeit für eine entsprechende Lage annehmen“, erklärte Einsatzleiter Sascha Zander die ganzen Maßnahmen. Wegen der Bombendrohung wurde nun Anzeige gegen Unbekannt gestellt und die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Konkrete Hinweise auf den Anrufer gibt es allerdings noch nicht.
Foto2+5: 15 Polizeibeamte riegelten die Schule hermetisch ab
Foto11: Mit Bussen wurden die Schüler in ihre Heimatorte gebracht