foto3Arbeitsgemeinschaft Senioren soll wachsen

Ernst-August Osterwald und Hans-Joachim Tegtmeier ziehen sich zurück / Ortsräte in die Pflicht genommen

Salzhemmendorf (gök). Der Start für die Mitarbeit im Kreisseniorenrat war für den Flecken Salzhemmendorf nicht einfach. Die Gemeindeverwaltung hatte vor rund sieben Jahren zahlreiche Verbände und Organisationen im Flecken angeschrieben, ob sich dort Senioren finden, die sich im Kreis mit einbringen wollen. Nachdem damals keiner gefunden wurde, kam über die Freiwilligenagentur der Gemeinde der Kontakt zu Hans-Joachim Tegtmeier, Ernst-August Osterwaldzustande, die sich dann in die ehrenamtliche Arbeit einbrachten. Aktiv war zu Beginn auch Wolfgang Walther, der nach kurzer Zeit aber verstarb.

Tegtmeier als Sprecher und Osterwald als sein Stellvertreter gelang es, einige ehrenamtliche Senioren um sich zu versammeln und eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben zu rufen. Viermal im Jahr gingen die beiden Vertreter zu den Kreissitzungen und fragten sich dann, ob es das nun war. Schnell entschied man sich dafür, sich auch in der Gemeinde noch weiter einzubringen, was aber nicht immer einfach war.

Angefangen hat die Arbeitsgemeinschaft dann mit Sprechstunden im Rathaus, wo aber in all den Jahren nur zwei Senioren zu Gesprächen erschienen. Dementsprechend wurde das Angebot dann wieder eingestellt. Einige Aktionen kamen sehr gut an, aber es gab auch andere Rückschläge, so dass die aktive Senioren mit ihrer eigenen Bilanz nicht sehr zufrieden sind. „Wir haben beispielsweise einmal eine Vertreterin der AOK zu einem Vortrag und Gesprächen eingeladen, doch am Ende konnten wir von der Arbeitsgemeinschaft uns gut mit der Frau unterhalten, leider kamen aber keine anderen Senioren hinzu“, so Tegtmeier etwas enttäuscht. Bei anderen Aktionen war die Resonanz dagegen sehr gut. Zusammen mit der KGS Salzhemmendorf wurde ein Computer-Kurs ins Leben gerufen, wo Schüler den Senioren die Computer- und Internetwelt näherbrachten. Ein Kochkurs dagegen wurde mangels Resonanz in der KGS wieder aufgegeben. Der 80jährige Tegtmeier und der 73jährige Osterwald werden ihre Ämter nun aus Altersgründen niederlegen, hoffen aber auf eine Fortsetzung der Arbeitsgemeinschaft Senioren, damit die rund 3000 Senioren in der Gemeinde auch gut vertreten werden.

Es gibt bei den aktiven Senioren noch einige Ideen, die man in Zukunft umsetzen kann. „Uns schwebt zum Beispiel eine Art der Zeitreise in der KGS vor, wo man den Schülern mit Zeitzeugen die Vergangenheit wie etwa den Zweiten Weltkrieg oder die Geburtsstunde der BRD näherbringen kann. Die Resonanz auf diese Idee war bisher aber noch nicht so gut und langsam verschwinden altersbedingt auch die Zeitzeugen für solche Vorhaben“, so Tegtmeier. Die Gemeinde hat die Arbeitsgemeinschaft in der Vergangenheit zwar unterstützt, ein Extra-Topf im Haushalt ist für die Arbeit aber nicht vorgesehen. „Kleinere Maßnahmen wie die gewünschte Bank am Rathaus konnten wir auch so umsetzen. Wenn da noch mehr Ideen entstehen, werden wir sicher einen Weg für die Unterstützung finden“, versprach Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening im Gespräch.

Um die Suche nach neuen Ehrenamtlichen in der Arbeitsgemeinschaft zu vereinfachen, hat man nach Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung nun die Ortsräte in die Pflicht genommen. Alle Ortsräte sollen in ihren Sitzungen Seniorenbeauftragte für ihre Orte benennen, die dann der Arbeitsgemeinschaft angehören, wo auch immer Freiwillige aktiv sein können. Aus dieser Mitte soll dann wieder der Sprecher und Stellvertreter gewählt werden, die dann den Flecken auch im Kreisseniorenrat vertreten.

Der erste gewählte aus diesem Kreis ist nun Udo Baranowski, der vom Ortsrat Salzhemmendorf gewählt wurde. In Lauenstein wurde mit Reinhold Breyer danach ein Senior aus dem Ort gewählt, der früher auch in der Politik aktiv war und sich in der Vergangenheit auch schon in der Arbeitsgemeinschaft eingebracht hat. Tegtmeier und Osterwald hoffen, dass man durch die Regelung mit den Ortsräten die Arbeitsgemeinschaft auf eine breite Basis stellt. In den nächsten Sitzungen der Ortsräte werden dann auch die nächsten Ortsseniorenbeauftragten gewählt, so dass Tegtmeier und Osterwald im kommenden Jahr ihre Ämter abgeben können und die Nachfolger gewählt aus diesem Kreis dann gewählt werden.

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Foto1+2: Die gewünschte Bank am Rathaus erfreut sich bei den Senioren großer Beliebtheit

Foto3: Beim politischen Aschermittwoch 2016 wurde das große Engagement von Ernst-August Osterwald (2. v.r.) und Hans-Joachim Tegtmeier (rechts) durch Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening (Mitte) geehrt