2017_02_14_Theater_9999_2Viel Spaß bei der Theatergruppe „Ho-Lü-Ro“

Kartenvorverkauf für die vierte Saison am 11. März / Drei Stücke geplant

Hoyershausen (gök). „Ihr Name?“, will der Richter Fritz Senne wissen. „Da sind wir doch noch gar nicht“, berichtigt ihn Heinz Sürig bei den Proben zum Stück „Eine Wiese ist kein Weg“. Das Stück wurde bereits in den siebziger Jahren von der Landjugend aufgeführt, die damals damit von Dorf zu Dorf zog. Heinz Sürig war schon damals dabei und darf nun seine Rolle nach über 40 Jahren noch einmal spielen. Das Stück von dem unbekannten Autor ist das einzige von drei Stücken, welches beim diesjährigen Theaterauftritt von „Ho-Lü-Ro“ nicht aus der Feder von Elisabeth Gutowski stammt.

Für die vierte Saison der Theatergruppe hat Elisabeth Gutowski aus Rott die zwei Stücke „Kein Zutritt für Männer“ und „Café Külfstube“ geschrieben. Der Krankenschwester fallen viele Ideen oft im Auto oder im Alltag ein, wenn jemand einen besonderen Satz sagt. Die Arbeit ist dafür aber nicht zu unterschätzen. Gutowski schreibt jetzt schon an den Stücken für das nächste Jahr, obwohl die diesjährigen Vorführungen noch gar nicht stattgefunden haben. Die Rollen werden jeweils zum Jahresende vergeben, damit alle lange für ihre Rollen lernen können. Requisiten hat Gutowski mit ihren zahlreichen Schauspielkollegen über die Jahre gesammelt, welche auf dem „Theater-Dachboden“ in ihrem Haus in Rott untergebracht sind. Für den Bühnenbau auf der alten Bühne im Dorfsaal Hoyershausen ist Werner Gutowski verantwortlich. Der handwerklich geschickte Ruheständler ist aber mittlerweile auch unter die Schauspieler gekommen. Während seine Frau schon seit 40 Jahren auf der Bühne steht, half Gutowski aufgrund von Personalmangel einmal kurz aus und fand so langsam Gefallen am Theaterspiel.

Auch in Hoyershausen fing alles klein an. 2014 führten Mitglieder des Heimatvereins Külftal in ihrer ersten Saison zunächst an zwei Abenden ihre Theaterstücke auf. Im zweiten Jahr waren es schon vier Abende und dieses Jahr sind es wie vergangenes Jahr gleich sechs Abende, an denen die rund 20 Schauspieler ihre Theaterstücke vor sicherlich wieder ausverkauftem Haus aufführen. Letztes Jahr waren die jeweils 70 Karten für die sechs Aufführungen in 45 Minuten ausverkauft. Damit es beim Vorverkauf kein Durcheinander gibt, wurde eine Stuhlreihe aufgestellt, wo die Wartenden der Reihe nach Platz nehmen konnten. Aufgrund des großen Andrangs wird es dieses Jahr nur einen Termin zum Kartenvorverkauf am Samstag, den 11. März von 13 bis 14 Uhr im Dorfsaal Hoyershausen geben. Die Vorführungen sind dieses Jahr für folgende Tage geplant: Donnerstag, 27. April um 19 Uhr; Freitag, 28. April um 19 Uhr; Samstag, 29. April um 19 Uhr; Sonntag, 30. April um 15 Uhr; Freitag, 5. Mai um 19 Uhr und Samstag, 6. Mai um 19 Uhr. Jeder Interessent kann dabei nur maximal zehn Karten erwerben, damit möglichst vielen Menschen aus der Region eine Chance auf eine Karte haben. Die Karten werden für einen Stückpreis von 6 Euro von dem Heimatverein verkauft.

„Wir wollten diese schöne alte Bühne einfach wieder zum Leben erwecken“, so Elisabeth Gutowski. Die Geschichte der Bühne geht schon weit zurück. In den Nachkriegsjahren gründeten Flüchtlinge in Hoyershausen den ersten Theaterverein und noch in den achtziger Jahren führten die Landfrauen oder das DRK in dem Dorfsaal Theaterstücke zur Belustigung der Dorfgemeinschaft auf, was jetzt auch „Ho-Lü-Ro“ mit großem Erfolg fortsetzt.

Mit Maria Trantow gibt es dieses Jahr auch eine hauptamtliche Souffleuse, die auch ab und an ein Stichwort geben muss. „Eine Souffleuse wird auch gebraucht, wir sind ja schließlich keine Profis“, stellt Elisabeth Gutowski klar. „Wir spielen aus Spaß und wollen anderen eine Freude bereiten, damit die Menschen zwei Stunden mal den Alltagsstress vergessen!“ Dieses Jahr wird es noch etwas professioneller, da für den Bühnenumbau zwei Helferinnen erstmals dabei sind. Sonst haben das zwischendurch auch noch die Schauspieler gemacht, was immer zu etwas Stress führte.

 

Programm für dieses Jahr:

 

Kein Zutritt für Männer (Elisabeth Gutowski):

Die von Männern enttäuschten Schwestern Ariane, Bettina und Christa leben in einer Wohngemeinschaft mit genauen Absprachen, was die Arbeitsaufteilung betrifft. Männern ist der Zutritt streng verboten. Bettina, die für alle handwerklichen Tätigkeiten im Haus zuständig ist, kommt an ihre Grenzen. Die flippige Nachbarin Mandy holt in Abwesenheit von Ariane und Christa ihren Vater zu Hilfe. Das hat Konsequenzen ….

 

Eine Wiese ist kein Weg (1973, Autor unbekannt):

Klaus Nordmann „platzt“ in eine Gerichtsverhandlung, um dringend den Richter zu sprechen. Dieser hält ihn für einen Zeugen und befragt ihn zur laufenden Verhandlung. Je mehr Klaus erzählt, desto ungehaltener wird der Richter. Was will Klaus wirklich?

 

Café Külfstube (Elisabeth Gutowski):

Während Inhaberin Grete mit einem unguten Gefühl in Kur fährt, übernimmt ihre Tochter Steffi das Cae. Hier treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander. Feng Shui Fanatikerin Lydia hofft auf die große Liebe, Frau Von Bollmeyer kümmert sich rührend um ihren „kleinen Jungen“, Manfred verdirbt seiner Frau den Geburtstag und ein Hypnotiseur nimmt Einfluss auf das Geschehen. Was bekommt Tante Käthe in ihrem Schaukelstuhl von den Ereignissen wirklich mit?

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Foto2: Die Schauspieler freuen sich schon auf die Premiere am 27. April

Foto7: Carola Siever (Mitte) spielt die Feng Shui Fanatikerin

Foto9: Friedrich Sürig ärgert seine Schauspielkollegen gerne mal bei den Proben

Foto16: Alle fassen mit an und der Bühnenumbau wird schnell vollzogen

Foto22: Fritz Senne als Richter und Heinz Sürig sind die Hauptcharaktere im „Eine Wiese ist kein Weg“

Foto26: Der Spaß steht jedes Jahr im Vordergrund bei den Schauspielern