2017_03_21_Steinbruch_9999_31Salzhemmendorfer Dolomitwerk will Betrieb einstellen

19 Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz

Salzhemmendorf (gök). Die Nachricht traf die Mitarbeiter im Salzhemmendorfer Dolomitwerk überraschend. Bei einer Mitarbeiterversammlung im Rheinkalk-Werk in Salzhemmendorf wurde 17 Vollzeit- und zwei Teilzeitkräften mitgeteilt, dass das Werk geschlossen wird. Paul Schipper, Vorsitzender der Geschäftsführung von Lhoist Germany, erklärte: „Wir bedauern die Betriebseinstellung sehr. Gerne hätten wir das Werk weitergeführt, aber es war wirtschaftlich einfach nicht mehr tragbar. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr bei allen Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre Treue bedanken und verspreche, dass wir uns zusammen mit dem Betriebsrat für eine sozialverträgliche Lösung für jeden Einzelnen einsetzen werden.”

Das Salzhemmendorfer Werk war erst vor wenigen Jahren in der Diskussion, als politisch über den Ausbau des Steinbruches beraten wurde. Auch mit Blick auf die Arbeitsplätze nahmen die Ratsherren damals die Natur-Beeinträchtigungen in Kauf. Neben einem Ausbau des Steinbruches in den Thüster Berg hinein war auch eine acht Hektar großen Außenhalde geplant, die in den letzten Jahren schon Form angenommen hat. Der in dem Steinbruch Borela vorkommende Dolomit hat eine Reinheit, wie man sie in Deutschland nicht oft findet. Im Sprengverfahren wurde der Dolomit abgebaut und von der Firma Rheinkalk nach dem Brennen und Veredeln hauptsächlich an die Stahlindustrie verkauft. Wegen der Außenhalde wurde der Weg unterhalb des Thüster Berges in den letzten Jahren aufwendig umgelegt und führt nun großflächig um das Gelände rum, welchen sonst auch oft Wanderer für ihren Touren nutzen.

In einer Pressemitteilung erklärte die Firma, dass das Werk schon länger in einer wirtschaftlich schwierigen Lage war. Die Ergebnisse der letzten Jahre, der Wegfall eines wichtigen Kunden und die zunehmenden Qualitätsanforderungen in der Stahlindustrie haben schließlich zu dem Vorhaben von Lhoist Germany geführt, den Betrieb einzustellen. Der genaue Zeitpunkt der Betriebseinstellung steht noch nicht fest, es wird mit einem Datum im ersten Quartal 2018 gerechnet.

Lhoist Germany (LGE) ist der deutsche Standort der Lhoist Gruppe, einem weltweit tätigen Kalk- und Kalksteinproduzenten mit Hauptsitz in Belgien. Zu Lhoist Germany gehört seit 1999 die Rheinkalk GmbH mit ihren 13 Standorten und 1.150 Mitarbeitern in Deutschland. Die Erzeugnisse kommen sowohl in der Stahl- & Eisenproduktion, der Umwelt, der Chemischen Industrie, der Bauwirtschaft, der Wasser- & Abwasserbehandlung als auch der Land- & Forstwirtschaft zum Einsatz.

Foto: Der Abbau in dem Steinbruch wird voraussichtlich 2018 eingestellt